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Halbzeit: "Arme Schlucker" mit bescheidenen Zielen


Von Nils Tyczewski

(20.08.14) Damit hätten am Kanal wohl die kühnsten Optimisten nicht gerechnet: Münster 08 ist mit einem klaren 5:1-Erfolg gegen Vorwärts Wettringen in die Saison gestartet. Im Interview mit Heimspiel-online spricht Trainer Thomas Höppner über den Auftakt-Coup, die Erwartungen für die nächsten 33. Spieltage, die Macht des Geldes und das Entwicklungspotenzial seiner jungen Mannschaft.


Wer Vorwärts Wettringen mit 5:1 vom Platz schießt, ist Mitfavorit auf die Meisterschaft, oder?

Thomas Höppner: Ach Quatsch. In diesem Spiel ist viel für uns gelaufen. Bei 2:1 haben wir gewackelt. Wenn wir da den Ausgleich bekommen, würde heute niemand diese Frage stellen. Meisterschaftsfavorit Nullacht? Überhaupt nicht. Nichtmal Anwärter auf einen Platz in der Spitzengruppe.


Wer sind denn für Dich die Favoriten?

Höppner: Emsdetten, Kinderhaus, Lotte, Wacker und Altenberge.


Wie sehen die eigenen Ziele aus?

Höppner: Wenn wir zu keiner Zeit was mit dem erweiterten Abstiegskampf zu tun haben und am Ende im gesicherten Mittelfeld landen, sind wir zufrieden.


Die Konkurrenz lächelt über solche Aussagen...

Höppner: Das ist mir egal. Ich sehe jedes Training und führe viele Gespräche und weiß deshalb Dinge, die andere nicht wissen. Die anderen haben auch in der vergangenen Saison gesagt, wir würden Tiefstapeln. Aber wir haben mit unseren Einschätzungen immer Recht behalten.


Nach einem zweiten und einem dritten Platz soll das Ziel diesmal also ein einstelliger Tabellenplatz sein?

Höppner: Wir wären damit zufrieden. Wenn man den personellen Aderlass sieht, den wir im Sommer hatten, dann muss man das so sehen. Wenn man zehn so hochkarätige Spieler verliert und nicht das Geld hat, fertige Spieler von außerhalb zu holen, dann muss man eben auch mal mit weniger zufrieden sein. Wenn wir als Ziel einen Platz in der Spitzengruppe ausgeben würden, wäre das meiner Meinung nach zu hoch gegriffen, da werden wir nicht landen können. Es stimmt, wir sind zuletzt Zweiter und Dritter geworden. Vor zwei Jahren hatten wir Robin Wellermann mit 28 Toren vorne drin, letzte Saison Clemens Donner mit 36. In diesem Jahr haben wir keinen richtigen Knipser. Das ist aber eine Grundvorraussetzung, wenn man um die Meisterschaft spielen will.


Dafür rücken Leute wie zum Beispiel Fabian Stiller in den Blickpunkt, der schon am Ende der vergangenen Saison immer torgefährlicher wurde und nun auch gegen Wettringen zweimal getroffen hat...

Höppner: Fabian ist torgefährlich. Aber kein Knipser. Wenn der 25 Tore macht, fress' ich 'nen Besen.


Die Wette wird er sicherlich annehmen...

Höppner: Könnte unbekömmlich werden. Aber im ernst: Fabian ist ein guter Fußballer. Der macht in jeder Saison 10, 15 Tore. Aber eben nicht 25. Er ist aber auch ein sehr guter Vorbereiter.


Am Sonntag geht's nach Lotte. Die Sportfreunde sind bei Amisia Rheine nicht über ein 3:3 hinausgekommen. Damit seid ihr Favorit!

Höppner: Um Gottes Willen! Die Presse macht's sich einfach. Lotte ist ein Landesligaabsteiger, der aus dem Regionalligakader verstärkt wird. Wir mussten zehn gute Spieler gehen lassen und haben eine wahnsinnig junge Truppe. Gegen Wettringen hatten wir einen Altersdurchschnitt von 20,6 Jahren! Da sollen wir Favorit sein? Das geht doch gar nicht!


Wie sieht's denn mit den langfristigen Perspektiven für eure junge Mannschaft aus?

Höppner: Schwer zu sagen. Wenn die Mannschaft mal zwei, drei Jahre zusammen bleiben würde und man dann die guten Jungs aus dem Nachwuchs dazu nimmt, dann könnte es sein, dass auch ich mal sage: ,Diesmal wollen wir oben angreifen'. Aber wir müssen ja immer damit rechnen, dass uns die besten Leute weggeholt werden.


Frustrierend?

Höppner: Manchmal schon. Aber es macht auch Spaß, immer wieder eine neue Mannschaft aus jungen Talenten zu formen, das ist eine Herausforderung. Es ist ja nicht so, dass wir nicht wissen, wie es läuft. Es geht auch in der Bezirksliga um Geld. Wir können die guten Jungs nicht halten, wenn Vereine mit Geld locken. Wenn der TuS Hiltrup kommt, dann können wir nicht mithalten. Wenn ein Student irgendwo 300 oder 400 Euro im Monat bekommen kann, dann geht der da hin. Das kann ich auch nachvollziehen. Ob das jetzt Roxel, oder Emsdetten, Telgte oder Kinderhaus ist. Die haben alle Knete, die wir nicht haben. Auch in Altenberge werden zumindest punktuell Spieler bezahlt. Wir müssen halt immer wieder gucken, wie wir eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen können.


Wird sich das denn irgendwann ändern?

Höppner: Das weiß ich nicht. Dem Verein hat der Abstieg aus der Landesliga nicht gut getan. Denn die Spielklasse ist ja auch ein Argument. Jetzt kommen wir da nicht mehr so schnell hoch. In dieser Bezirksliga-Staffel haben die Mannnschaften aus der oberen Tabellenhälfte eigentlich durchweg Landesligapotenzial. Wenn dann Mannschaften richtig investieren, ist es für Vereine ohne Geld eben sehr schwer, da mitzuhalten. Deswegen freut es mich sehr, was bei Wacker gerade passiert. Die haben ja auch keine Kohle und trotzdem eine richtig gute Mannschaft, die sie jetzt dank alter Kontakte mit Leifeld und Wilpsbäumer nochmal gut verstärken konnten. Es ist eben unser Dilemma, dass wir damit leben müssen, dass uns eine funktionierende Mannschaft auseinandergepflückt wird.


Zurück zum kommenden Sonntag. Was erwartest Du für ein Spiel?

Höppner: Ich rechne mit einem super Gegner. Ich bin richtig heiß auf dieses Spiel und bin gespannt, wie sich unsere junge Truppe gegen so eine hochkarätige Mannschaft schlägt. Und natürlich sind wir Außenseiter. Die werden doch nach dem Unentschieden in Rheine hochmotiviert sein. Und unterschätzen werden sie uns auch nicht, da bin ich sicher. Ich freue mich auf ein super Spiel.

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