Hensel zieht alle Hüte
Von Christian Lehmann
(10.04.17) Hoetmars Spielertrainer Claus Hensel war nach der 1:5 (0:0)-Pleite seines SC Hoetmar beim VfL Wolbeck ziemlich sicher, dass er hier gerade gegen den kommenden Meister der Kreisliga A1 verloren hatte.
"Wolbeck ist für mich die beste Mannschaft der Liga. Die sind nochmal eine Klasse besser als die anderen Teams. Wir haben auch in dieser Höhe völlig verdient verloren. Wenn du gegen so einen Gegner die Normalform nicht erreichst, dann hast du keine Chance."
Gefühlt 90 Prozent Ballbesitz
Nah an ihrer Normalform waren die in den vergangenen Wochen starken Hoetmarer zumindest in der Rückwärtsbewegung im ersten Durchgang. Doch auch hier war der VfL hochüberlegen und hatte gefühlte 90 Prozent Ballbesitz. "Wir waren nicht in der Lage, mal einen Ball zu halten", beklagte Hensel.
Klagen auf hohem Niveau, wenn man bedenkt, was im zweiten Durchgang auf die Gäste einprasseln sollte. Es war keine Minute gespielt, da wetzte Niclas Thewes auf das gegnerische Tor zu und fand Sven Möllmann, der per Kopf zur VfL-Führung traf (1:0/46.). Allerdings war sich Hensel nicht ganz so sicher, ob das Spielgerät den Torstrich auch wirklich in vollem Umfang überschritten hatte. "Für den Schiedsrichter ist das ohne Linienrichter schwer zu entscheiden", meinte Wolbecks Coach Alois Fetsch.
Stelzigs Blackout folgt die Entschuldigung
Der Trainer hatte seinem Team am Donnerstag noch eine kleine Standpauke gehalten, nachdem ihm die Trainingsleistung am Dienstag nicht geschmeckt hatte. "Die Reaktion fand ich super. Die erste Halbzeit war schon gut, die zweite richtig klasse", sagte er. Er sah nicht nur das 2:0 durch Michael Beuing nach einem Standard (54.), sondern auch eine herrliche Kombination vor dem 3:0, die Thewes sehenswert abschloss (62.).
Einzig Fabian Stelzig bereitete seinem Coach an diesem herrlichen Sonntag aus VfL-Sicht ein wenig Kummer. Vor dem Hoetmarer Ehrentreffer durch Christoph Drube (67./FE) hatte der Defensivmann im Strafraum Maxi Surmann zu Fall gebracht, später sah er nach einem Foulspiel gegen Moritz Höne von hinten - Miles Geske hatte zwischenzeitlich zum 4:1 getroffen (68.) - die Rote Karte (77.). "Da gibt es keine zwei Meinungen, zum Glück hat Moritz sich nicht verletzt", sagte Hensel. Fetsch sah es ähnlich, rechnete seinem Schützling aber hoch an, dass dieser sich später bei seinem Gegenspieler und Trainer für seinen Blackout entschuldigte.
Was wäre ein Spiel des VfL Wolbeck ohne ein Tor von Michael Kluczniok, dachte sich anschließend noch Michael Kluczniok, der in der 65. Minute für Möllmann in die Partie gekommen war und kurz vor Schluss sein 17. Saisontor erzielte (84.). Und das nach vier Wochen ohne Training! Wohl dem, der so einen Mann von der Bank bringen kann...
VfL Wolbeck - SC Hoetmar 5:1 (0:0)
1:0 Möllmann (46.), 2:0 Beuing (54.),
3:0 Thewes (62.), 3:1 Drube (67./FE),
4:1 Geske (68.), 5:1 Kluczniok (83.)
Rote Karte: Wolbecks Stelzig (77./grobes Foulspiel)