Schiri, wir wissen, wo deine Schlüssel sind
Von Fabian Renger
(10.04.17) Es ist Kreisliga, wenn der Schiri dir seine Wertsachen samt Autoschlüssel übergibt, einer deiner Spieler in der Halbzeitpause dein Auto für einen Krankentransport zweckentfremden muss, ein anderer hinterher düst, allerdings keinen Parkplatz findet - und am Ende alle dann doch wieder fröhlich beieinander sitzen. Ach ja, Tore gab's keine zwischen der Zwoten von Kinderhaus und dem BSV Ostbevern. Allerdings ein torloses Remis der besseren Sorte.
"Das war Kreisliga pur", grinste Westfalia-Coach Stefan Kloer durchs Telefon hindurch. Auch sein Gegenüber Sven Frommer konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Was war geschehen? Kloers Akteur Marco Lolaj holte sich einen Muskelfasserriss im Bauchbereich, sein Kollege Maxim Schänzer brachte ihn in der Halbzeit mit Kloers Auto ins Hospital. Dumm: Schiri Gökhan Yazgi hatte Kloer die Autoschlüssel anvertraut. Also kam der nicht mehr weg. Nick Rensing fuhr hinterher, fand aber Parkplatz - am Ende waren Schänzer und Lolaj wieder eher als Rensing am Platz. Welch Kuddelmuddel. "Der Schiri hat's aber gut aufgenommen", bemerkte Kloer.
Fußball gab's auch...
Nun - genug des Rumgefahrens. Kommen wir zum Grasfressen. Das teilten sich beide Teams friedlich untereinander auf. Halbzeit eins gehörte Ostbevern, Halbzei zwei Kinderhaus. Aber Carsten Esser, Michael Sanders oder Daniel Holthusen wollten oder konnten nicht auf BSV-Seite. "Kinderhaus war spielerisch stark, das war kein langweiliges 0:0, wir hätten aber in Führung können", resümierte Frommer das Geschehen bis zum Halbzeitpfiff.
Die bis dato nicht wirklich gut am Mann stehenden Hausherren fanden nach dem Seitenwechsel besser rein, erarbeiteten sich ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld. Und plötzlich hatten sie die Chancen. Max Nikolic holte die Fackel raus aus 20 Metern - vergeblich. Ebenso unerfolgreich wie ein Kopfball von Sebastian Weitz oder eine Möglichkeit durch Damian Stanke. Auf der Gegenseite hatte bloß Stefan Hollmann nochmal ein dickes Ding auf dem Schlappen.
"Gefühltes 2:2"
"Wir hätten zwei Stunden weiter spielen können, da wäre wohl nichts mehr passiert. War trotzdem ein gefühltes 2:2", zog Kloer ein zwiegespaltenes Fazit. Frommer freute sich derweil über etwas anderes:"Ich muss meine Truppe loben! Das war, glaube ich, das zwei zu-Null-Spiel, seitdem ich in Ostbevern bin." Nun, stimmt zwar nicht zu hundert Prozent - es war das vierte zu-Null-Spiel in der Saison -, aber freuen darf man sich natürlich trotzdem drüber. Wermutstropfen auf seiner Seite: Sowohl Esser als auch Jungspund Steffen Cramer mussten verletzt raus.
Westfalia Kinderhaus II - BSV Ostbevern 0:0