Gelmer bleibt im Titelrennen

Von Mario Witthake

(07.05.17) Die Ausgangslage war klar: Einer oder keiner bleibt Tabellenführer Wolbeck auf den Fersen. Ein Unentschieden hätte dem VfL, der in Everswinkel souverän gewann, den vorzeitigen Titelgewinn beschert. Getreu dem Motto "Tod oder Gladiolen" lieferten sich GW Gelmer und die SG Telgte also intensive 90 Minuten im Spitzenspiel des Dritten gegen den Zweiten. Telgte verabschiedete sich am Sonntag aus dem Titelrennen, zeigte beim 1:3 (0:1) in Gelmer aber wahrlich keine schlechte Leistung.

Deswegen bezog sich die Enttäuschung von Jan Lauhoff zum großen Teil auf den Spielverlauf, nicht aber auf das große Ganze. Seine Mannschaft hat alles versucht und hätte durch Konstantin Schoof in Führung gehen können (17.) oder durch Julian Keller respektive Kevin Wolf schnell ausgleichen können (41./45.). Gelmer stand aber wie so oft in dieser Saison in der Abwehr verdammt gut und nutzte anders als der Gegner seine ersten beiden Chancen: Zunächst zimmerte Thorsten Schürmann die Kugel aus gut 20 Metern ins lange Eck (1:0/34.). Dann vollendete Sören Velling das klasse Zuspiel Issé Sanders zum 2:0 (51.).

Bärenstarkes Duo

Die Art und Weise, wie die Grün-Weißen ihre Tore feierten, machte deutlich: Diese Mannschaft glaubt noch an ihre Chance. Allen voran die beiden Innenverteidiger Marius Kuhsträter und Martin Reinhard, die ihre Kollegen im Spiel lautstark dirigierten - und nebenbei die Offensive der Telgter abkochten. Kuhsträter meldete Top-Torjäger Jo Maffenbeier komplett ab. Reinhard war in entscheidenden Momenten hellwach. Etwa, als er kurz vor der Pause Kevin Wolf in guter Schussposition blockte (45.). Lauhoff haderte mit dieser Szene: "Da muss Kevin den Körper reinhalten und mit der Picke abschließen." Der in der Spieleröffnung starke Innenverteidiger und frühere Angreifer wollte es aber zu schön machen und blieb an Reinhard hängen.

"Wenn ich nicht so gute Innenverteidiger hätte", lobte GWG-Coach Simo Sroub, "dann wäre ich nicht so hohes Risiko gegangen. Wir haben sehr mutig gespielt und uns dafür belohnt." Was Sroub meinte: Die Sechser Thorsten Schürmann und Steffen Hemesath schoben extrem hoch. Bei Ballverlust natürlich brandgefährlich. Andererseits provozierte Schürmann vor seinem Treffer zum 1:0 einen Ballverlust in der gegnerischen Hälfte und hatte einen kurzen Weg zum Tor. Alles richtig gemacht, Coach!

Plagges krummes Ding

Dass die Partie nochmal spannend wurde, lag an Jan Plagge. Telgtes Mittelfeldspieler schlug eine Flanke halbhoch in die gefährliche Zone. Die Kugel ging an Freund und Feind vorbei und landete im langen Eck - 1:2 (62.). Ein richtiges Powerplay der Gäste blieb jedoch aus. Vielmehr dominierte Gelmer. Max Hoffmann, Martin Reinhard und Andre Fechtel verpassten in einer Drangphase das 3:1 (70./71./72.). 

Bilderbuchmäßig klappte es doch mit dem 3:1. Joker Marco Filip verlagerte klug die Seite, Sander flankte schön von rechts rein und Fechtel schraubte sich aus kurzer Distanz hoch und ließ SG-Keeper Sebastian Mende keine Chance, weil er die Murmel in den Winkel nickte (79.).

GW Gelmer - SG Telgte 3:1 (1:0)
1:0 Schürmann (34.), 2:0 Velling (51.),
2:1 Plagge (62.), 3:1 Fechtel (79.)