Einwürfe als neues Mittel der Wahl

Von Alexander Wilshaus

(22.10.18) Trotz einiger knapper Ergebnisse wartete die Eintracht aus Münster nach fünf Spielen vor eigenem Publikum immer noch auf den ersten Heimsieg. Auch im jetzt sechsten Versuch blieb er verwehrt. Gegen den SC Hoetmar verlor sie mit 0:2. Es war aber zugleich wohl die unnötigste und ärgerlichste Niederlage zuhause. Für Eintrachts Coach Srdjan Kosoric war es zum einen "nicht gut, weil es gegen Hoetmar war, wahrscheinlich ein direkter Konkurrent, wenn es am Ende um die Endabrechnung unten geht."

Zum anderen weil seine Mannschaft über die gesamte Partie hinweg die eindeutig spielbestimmende war. Bei haushohen Ballbesitzanteilen ließen die Hausherren zahlreiche Halb- und Großchancen ungenutzt - sträflich, wie sich rausstellen sollte. Doch auch Hoetmars Schlussmann Yunus Saltabas fischte einige Dinger heraus, wovor selbst Kosoric den Hut zog. Ob freiwillig oder nicht, vor dem Hintergrund der Feldunterlegenheit erwiesen sich kurioserweise tatsächlich Einwürfe als der Schlüssel für Hoetmar. Der erste von ihnen rutschte bereits in der neunten Minute auf Höhe des Sechzehners an Freund und Feind vorbei und fand Frank Liermann, der ihn zum 1:0 aus Sicht der Gäste verwandelte.

Kosoric bleibt zuversichtlich

Nachdem in der zweiten Hälfte sich das Bild nicht nennenswert wandelte, erwies sich Eintrachts Abwehr auch in der 72. Minute bei einer ähnlichen Situation als nicht hinreichend aufmerksam. Ein weiterer Einwurf wurde auf den zweiten Pfosten verlängert und dort von Moritz Höne zum 2:0 für den SC genutzt. In der folgenden Schlussphase warfen die Hausherren nochmal alles nach vorn und machten hinten offen. Kosoric freute sich vor allem über die körperbetonte und aggressive Zweikampfführung: "Wenn wir in der 90. der Anschluss geschafft hätten, wäre selbst dann noch alles drin gewesen."

Und überhaupt scheint der jetzt vorletzte Tabellenplatz und die magere Anzahl von sechs Punkten, was im Übrigen Punktgleichheit mit dem Tabellenletzten GW Westkirchen bedeutet, ihn und seine Mannen nicht allzu sehr zu verunsichern. "Wir haben eine Top-Trainingsbeteiligung, eine Top-Trainingsintensität und die Stimmung in der Mannschaft ist super." Den Knackpunkt verortet er anderswo: "Manchmal wirkt es, als wären wir noch nicht reif genug, aber das wird kommen, da bin ich fest von überzeugt, wir müssen da jetzt nur durch." Die Hoetmarer hingegen haben mit diesem Dreier erst einmal wieder etwas Luft zur Gefahrenzone aufbauen können. Mit 13 Punkten trennen sie fünf Zähler vom Relegations-, sieben vom ersten Abstiegsplatz - und das bei einem Spiel weniger als die Verfolger.

Eintracht Münster - SC Hoetmar 0:2 (0:1)
0:1 Liermann (9.), 0:2 Höne (72.)