Kreisliga B1
Handorf ist durch und der Knipser sagt Tschüss
Von Stefan Bamberg
(22.05.17) Na gut, vor rund fünf Jahren hat er mal - noch leicht angeschickert vom Vorabend - sechs Butzen gegen Albersloh gemacht. Ansonsten jedoch kann sich Julian Krämer an nur wenige Fußball-Nachmittage erinnern, die noch geiler waren. "Der absolute Wahnsinn", staunt Krämer. Gestern hat das Handorfer Hüttenmonster seinen Abschied als aktiver Kicker genommen, dabei noch dreimal geknipst und hinterher gefeiert. Die wichtigste Nachricht jedoch für den Teamplayer Krämer: Der TSV Handorf II bleibt sicher drin. Nach dem irren 5:4-Sieg beim FC Mecklenbeck gibt's jede Menge Bier - und angesichts des verrückten Spielverlaufs auch die dringende Empfehlung, mal von einem Experten checken zu lassen, ob mit der Pumpe noch alles okay ist.
Von Beginn an stehen sämtliche Türen offen an der Egelshove: zum Beispiel für Krämer. Den wähnen die Mecklenbecker wohl schon in der Fußball-Rente und vergessen ihn einfach - schon ist's passiert, 0:1 (3.). "Mit meinem noch schwächeren linken Fuß", frohlockt der scheidende Torjäger mit seinem gewohnten Sprachwitz. "Aber es war auch eine super Vorlage von Benedikt Korte." Überhaupt, die Mitspieler! Super, super, super, meint Krämer, fast schon im Pep-Style. Da ist zum Beispiel Keeper Daniel Dahlmann: "Der hat eine klasse Saison gespielt, obwohl er eigentlich kein gelernter Torwart ist." Und obwohl er an den drei FCM-Hütten (9./15./20.) nix machen kann.
Oder Philipp Erdmann auf der Außenbahn: "Der ist gerannt wie ein Verrückter, überragend!", sagt Krämer, der davon insofern profitiert, als er in der 26. entsprechend weniger laufen, sondern einfach nur richtig stehen muss: Assist Erdmann, Bude Krämer - 2:3, alles wieder offen. Und dann mischt ein A-Jugendlicher die Kiste auf: Niklas Heinrich riecht den Braten in Höhe des Elferpunkts - und rein damit, Ausgleich (35.). "Nach dem 1:3 habe ich die Felle ja schon ein bisschen davon schwimmen sehen", gibt Krämer zu. Doch er erlebt die Rettung doch noch hautnah - und setzt das Spiel in der 47. Minute so fort wie er viele entschieden hat: mit einem Lupfer, das kann er halt - Handorf führt plötzlich mit 4:3.
Noch mal melden sich die Hausherren, 4:4 durch den pfeilschnellen Admir Rama (65.), doch auch ein Remis hätte dem TSV gereicht. Aber Kontrolle ist ja bekanntlich besser als Vertrauen - und so machen sie noch einen. Und! Was! Für! Einen! 72., Felix Theves nimmt Krämers Querpass an, und...er wird doch nicht - doch!!! Mit einem Mörder-Huf ab ins Nichtabstiegsglück, das sowas von goldene Tor für Handorf und der sowas von goldene Abschied für Julian Krämer, der am letzten Spieltag entspannt nach Berlin fahren kann. Wenngleich er dann um ein paar Euro ärmer sein wird: "Morgen ist mein letztes Training, da werde ich natürlich ordentlich einen ausgeben." Die Gefahr besteht ab kommender Saison nicht mehr - da muss er höchstens mal ein paar Weingummis für seine neue C-Jugend schmeißen. Alles Gute für die neue Aufgabe und: Tschüss, Knipser!
FC Mecklenbeck - TSV Handorf II 4:5 (3:3)
0:1 Krämer (3.), 1:1 Stebel (9.),
2:1 Dreimol (15.), 3:1 Stebel (20./FE),
3:2 Krämer (26.), 3:3 Heinrich (35.),
3:4 Krämer (47.), 4:4 Rama (65.),
4:5 Theves (72.)
P.S.: Das Verbreiten unserer Texte per Screenshot verstößt gegen das Urheberrecht und schadet obendrein unserer Redaktion. Bitte denkt daran, bevor ihr euren Freunden "etwas Gutes" tun wollt. Fordert sie lieber auf, sich endlich mal selbst zu registrieren.