Werne und die misslungenen Pläne

Von Fabian Renger

(13.05.18) Drei Siege in Folge feierte die Reserve des Werner SC zuletzt. "War klar, dass die Serie irgendwann reißt", zeigte sich Wernes Co-Trainer Henrik Schmidt nach der 0:4-Packung im wichtigen Abstiegsknaller daheim gegen den BSV Roxel II als Realist. Der Plan der Gastgeber sah eigentlich vor, ein frühes Gegentor zu vermeiden. Bereits das klappte nicht. Und spätestens im zweiten Durchgang klappte dann auch alles andere nicht mehr. Kurzum:"Ein guter Tag" für Bernd Westbelds Roxeler.

Westbeld befand sich auf dem Rückweg aus Werne, als wir ihn erreichten. Im Gepäck hatte er nicht nur die drei Zähler, sondern auch eine äußerst gute Laune. Und eine erfrischende Selbstreflexion. "Natürlich bekommen wir auch Unterstützung von oben", gab der Trainer zu Protokoll. Doch Spiele gewinnen bekanntlich alle elf Mann - das Phrasenschwein muss schließlich auch ab und an gefüttert werden -, und die elf in Werne gewannen aufgrund der zweiten Halbzeit hochverdient.

Werne zu fehlerhaft, Roxel verschwenderisch

Zwar vergab Wernes Max Klimecki eine richtig gute Gelegenheit zum 1:1-Ausgleich - zur Pause führte Roxel 1:0 -  kurz nach dem Seitenwechsel, ansonsten reihte sich ein Fehler an den nächsten im Spiel des WSC. "Wir haben - anders als eigentlich geplant - zu viele lange Bälle gespielt, zu viele Fehlpässe gehabt. Das nutzt Roxel dann konsequent mit Kontern aus", monierte Schmidt. Der kurzfristige Ausfall von Top-Torjäger Marc Fuhrmann (Oberschenkel) wog schwer, Roxel versäumte es seinerseits jedoch, den Sack früh zuzumachen. Ob's jetzt ein Steffen Hunnewinkel oder ein Sven Korwinkel war: Chancen waren genügend da.

"Da hatte ich schon noch ein bisschen Angst", war Westbeld ein bisschen nervös. Als Hunnewinkel nach 68 Minuten zum 2:0 traf, war die Sache gelaufen. "Das war wie eine Befreiiung", fand Westbeld. Martin Sebastian Hahn (3:0, 87.) und Kortwinkel (90+2.) schraubten das Ergebnis in die Höhe, das Westbeld "ein gutes Gefühl" gab.

Der Chronistenpflicht halber noch kurz ein paar Sätze zum ersten Durchgang. "Das war ein klassisches Abstiegskampf-Spiel", beschrieb Westbeld. Beide Teams brachten nicht so viel zustnade, Stockfehler reihten sich aneinander. Und Roxel profitierte, dass es bei Werne auch da anders lief, als geplant:"Wir wollten kein frühes Tor kassieren", erklärte Schmidt. Wie gesagt: Klappte nicht. Ballverlust, Benjamin Ronaldo Leifeld hat die Kugel und ebnet mit dem 1:0 den Weg zum wichtigen Roxeler Dreier.

Werner SC II - BSV Roxel II      0:4 (0:1)
0:1 Leifeld (8.), 0:2 Hunnewinkel (68.)
0:3 Hahn (87.), 0:4 Kortwinkel (90+2.)