Kreisliga A1
Hinten Sicherheit, vorne mit Straßenfußballer
Von Mario Witthake
(20.03.16) Um Meister zu werden, musst Du da sein, wenn's drauf ankommt. Die SG Sendenhorst ist noch lange nicht Meister und hat erst recht noch nicht das Saisonziel Aufstieg erreicht, hat aber das Spitzenspiel bei der SG Telgte für sich entschieden. Beim 3:0 (1:0)-Auswärtssieg war wieder dieses souveräne Verhalten in der Rückwärtsbewegung zu erkennen, das den Sendenhorstern zuletzt etwas abhanden gekommen war.
"Wir haben heute unheimlich wenig zugelassen", schwärmte Sendenhorsts Trainer Uli Leifken. Sein Team hat nun in der Tabelle fünf Punkte Vorsprung auf Telgte und noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. "Wir freuen uns zwei Tage, dann haben wir Ostern frei und dann geht's von vorne los." Entschieden, darauf schwor Leifken seine Truppe direkt nach Abpfiff ein, ist noch nichts.
"Wir werden nicht abschenken", sagte der geknickte Heimtrainer Jan Lauhoff. Seine bittere Erkenntnis: "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit viel vorgenommen und kassieren dann zwei Gegentore. Und was für Tore. Da kannste ne Briefmarke drauf machen: Mit freundlicher Unterstützung der SG Telgte."
Methling spaziert durch's Zentrum
Und wie Jan Lauhoff Recht hatte: Der eine oder andere Zuschauer war noch mit seiner Halbzeit-Bratwurst beschäftigt, da spazierte Julian Methling durch die Mittelfeld-Zentrale und spielte einen einfachen Pass auf Nikita Bassauer. Der Rechtsaußen nutzte seinen Freiraum und schickte das Leder ins lange Eck zum 2:0 (52.). Drei Minuten später trat Philipp Wostal zum Freistoß an. Alle rechneten mit einer Hereingabe des Linksfußes, sein Ball von rechts draußen - quasi an der Seitenauslinie - flog ohne weitere Berührung ins Tor. "Mit fünf Km/h segelt das Ding durch unseren Strafraum", schimpfte Lauhoff.
Danach war die Partie quasi gegessen. Sendenhorst kontrollierte und Telgte versuchte. Mehr als ein Pfostenschuss des eingewechselten Julian Keller sprang aber nicht heraus (80.).
Zu diesem Zeitpunkt saß Nikita Bassauer schon wieder auf der Bank. Der Stürmer der SG Sendenhorst zog sich früh im Spiel einen Cut zu, kämpfte danach aber keinen Deut weniger. Und bewies seine Qualität in der 14. Spielminute. Nach Flanke von Michael Schulte kam er per Kopf nicht richtig ran, war dann aber schneller auf den Beinen als sein Gegenspieler und vollstreckte die Kugel aus der Luft ins Eck. "Das ist Nikita", frohlockte sein Coach Uli Leifken angesprochen auf das Führungstor. "Er ist ein echter Straßenfußballer."
Brockhoffs Linie
Trotz des Rückstands waren die Hausherren im Spiel, schmissen sich ebenso herzhaft in die Zweikämpfe. Diese Duelle pfiff Referee Dr. Ewald Brockhoff meist ab. Man mag diese Linie für kleinlich halten. Aber der Unparteiische schaffte es, die Spieler in Zaum zu halten - es blieb auch deshalb immer ein faires Spitzenspiel!
"Ich hätte gerne gesehen, dass wir das 1:1 machen", sagte Lauhoff. Die Chancen waren nicht in Vielzahl vorhanden, aber sie waren vorhanden. Jo Maffenbeier, Telgtes Torschütze vom Dienst, verfehlte in seiner einzig nennenswerten Aktion knapp, als er nach einem langen Ball direkt abzog und an René Bisplinghoffs Tor vorbei schoss (35.).
Lauhoff sprach nicht um den heißen Brei herum: "Das ist ein echter Nackenschlag für uns. Wir müssen uns sammeln, dann trainieren wir und weiter geht's."
SG Telgte - SG Sendenhorst 0:3 (0:1)
0:1 N. Bassauer (14.), 0:2 K. Bassauer (52.),
0:3 Wostal (55.)
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