Die Atalan-Ära geht weiter

Von Christian Lehmann

(22.01.24) Allein schon der Blick auf die Tabelle genügt als Argument für den Verbleib des Trainerteams bei Davaria Davensberg. Dass Rohjat und Mirhat Atalan auch in der kommenden Saison den aktuellen Spitzenreiter der Kreisliga B3 trainieren, wie der Verein nun durch seinen Fußball-Geschäftsführer Uwe Eickholt bekanntgab, hat aber nicht nur sportliche Gründe. "Das Drumherum passt einfach in Davensberg", sagt Rohjat Atalan. Er muss es wissen, schließlich ist er mittlerweile seit vielen Jahren da. Sein Cousin Mirhat kehrte nach dem Abstieg des Teams aus der A-Liga vor eineinhalb Jahren zurück. Gemeinsam will das Duo wieder zurück ins Oberhaus.

"Für mich passt es in Davensberg perfekt. Hier kannst Du in Ruhe arbeiten und bekommst Vertrauen ohne Ende", erklärt Rohjat Atalan seine Zusage. Der heimatnahe Trainerjob sei mit seiner Selbständigkeit sehr gut vereinbar, das Zusammenspiel mit seinem Cousin klappe hervorragend. Mirhat, der als Spieler unter anderem bei der SG Coesfeld, Concordia Albachten, dem SV Bösensell und GS Hohenholte aktiv war, kümmert sich hauptsächlich um das Organisatorische und das Drumherum, Rohjat, der nach einem kurzen Ausflug zum TuS Hiltrup seit 2016 durchgehend dabei und seit 2022 Trainer ist, um den taktischen Bereich und die Trainingsgestaltung. "Wir ergänzen uns gegenseitig super und sind gleichberechtigt", so Rohjat Atalan.   

Vorbereitung gestaltet sich schwierig

Die sportliche Entwicklung gibt dem Duo Recht. "Ich bin der Meinung, dass wir auch in der A-Liga eine gute Rolle spielen können", ist Rohjat Atalan von der Qualität seiner Truppe grundsätzlich überzeugt. Nun gehe es beim Primus aber erst einmal darum, den Aufstieg einzutüten. Die Ausgangslage ist angesichts von sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger SV Südkirchen exzellent - zumal dieser auch noch ein Spiel mehr bestritten hat als die Davaren. Die Winter-Vorbereitung gestaltet sich in der Davert allerdings schwieriger als andernorts - einen Kunstrasenplatz gibt es hier nämlich nicht. Ein paar Einheiten verlegte die Truppe in die Soccerhalle - mehr ging bisher nicht. Am Sonntag soll beim FC Galaxy Steinfurt das erste - und bisher einzige - Testspiel über die Bühne gehen. 

Mit Michel Eising und Sinthusen Chelvanathan stehen den Davaren überdies zwei absolute Leistungsträger der Hinrunde künftig nicht mehr zur Verfügung. Eising ist nach Köln gezogen und wenn überhaupt, dann nur noch als Notnagel eine Option. "Er ist ein super Typ mit einer tollen Einstellung und würde kommen, wenn ihn die Mannschaft braucht. Eine langfristige Option ist das aber sicher nicht", betont Rohjat Atalan. Chelvanathan zieht es derweil für einige Monate in seine Heimat Sri Lanka und dann weiter durch die Welt, was der Coach natürlich ebenso nachvollziehen kann. Anas Lotfi, der sich mit anhaltenden Knieproblemen herumplagt, könnte langfristig ebenfalls wegbrechen.

Zwei Winter-Neuzugänge

Den Abgängen stehen allerdings auch zwei neue Gesichter gegenüber. Neben Offensivmann Benny Leifeld, der bereits im letzten Spiel vor der Winterpause erstmals für Davensberg im Einsatz war, können die Atalans künftig auch auf einen neuen Torhüter bauen. Amadeus Bleicher stand bereits in der Jugend von RW Ahlen und beim SV Herbern im Kasten und kommt vom Bezirksligisten SV Drensteinfurt. "Ein sehr gut ausgebildeter und gut erzogener Junge, den man aber noch weiter entwickeln muss", sagt Atalan über den Youngster, der sich mehr Einsatzzeiten als bei den Stewwertern erhofft - und diese auch bekommen soll. Mit ihm haben die Davaren nun endlich einen zweiten Schnapper neben Torwart-Legende Andreas Stilling, der aber mittlerweile schon 35 Jahre alt ist. Das dürfte auch die Trainingsqualität nochmal steigern. 

"Wir schauen uns jetzt die Entwicklung erstmal an und haben uns natürlich den Aufstieg zum Ziel gesetzt. Ich bin guter Dinge, dass wir uns dann im Sommer noch punktuell verstärken können", betont Rohjat Atalan. Er und sein Cousin haben bereits jetzt insgesamt sechs A-Jugendliche aus dem Ort, die aktuell in der U19 von BW Ottmarsbocholt kicken, auf dem Schirm. Der Weg soll künftig nämlich nicht nur in die A-Liga führen, sondern auch von einigen Eigengewächsen beschritten werden, die sich weiter entwickeln und an der Seite von Hochkarätern wie Basti Markmann oder Jeremy Jamal-Mustapha reifen sollen. Die Hüging-Zwillinge Jonas und Simon haben es nach ihrer Rückkehr aus Ascheberg in der Hinrunde vorgemacht, wie es geht.