Temmanns Treueschwur

Von Christian

(06.12.23) Wow, wenn das mal nicht ein klares Bekenntnis ist! Als Tobias Temmann im vergangenen Sommer vom FC Nordkirchen kam und seinen Dienst beim SC Capelle antrat, hatte er dem Verein direkt für zwei Spielzeiten zugesagt. In der Winterpause bestand also eigentlich gar kein Handlungsbedarf beim B-Ligisten. Dennoch hat der Übungsleiter nun noch einen draufgesetzt und sich direkt bis 2026 an den Verein gebunden. Es scheint dem Mann ganz gut zu gefallen bei seinem neuen Klub.

"Das erste halbe Jahr ist sehr gut angelaufen. Es läuft sehr, sehr gut mit ihm. Beide Seiten wollten das", erklärt Kurt Gumprich, Capelles Sportlicher Leiter, bei den Kollegen der Ruhr Nachrichten. "Das ist ein Riesens-Vertrauensvorschuss." Neben Temmann haben auch Co-Trainer Fabrizio Pate und Torwarttrainer Christian Koch ihre Zusage gegeben, sie allerdings erstmal "nur" für die kommende Saison 2024/25. Am Dienstagabend wurde die Mannschaft informiert, die Reaktion, so Gumprich, sei sehr positiv gewesen.

"Ich hatte vor einigen Wochen ein Gespräch mit dem Vorstand. Da kam schon vorsichtig der Gedanke auf, es so zu machen. Ich habe dann schnell zugesagt. Ich fühle mich super wohl in Capelle, das Umfeld ist echt toll", sagt Temmann gegenüber Heimspiel-Online. "Ich bin gerne langfristig irgendwo, um die Jungs besser kennenzulernen."

Temmann hatte den SC Capelle im vergangenen Sommer vom langjährigen Chefcoach Reinhard Behlert übernommen. Das Team schwebte zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison mit nur zwölf Punkten aus 14 Spielen in akuter Abstiegsgefahr, manövrierte sich aber mit einer guten Rückrunde in sichere Fahrwasser. In der laufenden Spielzeit belegen die Capeller einen soliden 7. Tabellenplatz, allerdings beträgt der Rückstand auf Rang drei nur vier Punkte. Absolutes Highlight der Saison war sicherlich das Spiel in Davensberg. Beim 1:0-Auswärtssieg schaffte es der SC Capelle als bisher einziges Team, dem ansonsten makellosen Spitzenreiter Punkte abzuknöpfen.

"Wir hatten ein, zwei Ausreißer nach unten", sagt der Coach und denkt dabei vor allem an die Spiele gegen Gremmendorf, Aasee und Wacker. "Das ist aber bei 15 Spielen völlig okay. Unter dem Strich passt das schon ganz gut." Priorität Nummer eins mit Blick auf die kommende Saison sei nun, den Kader zusammen zu halten. "Ich hoffe, dass alle Mann an Bord bleiben. Wir wollen aber auch versuchen, ein bisschen frischen Wind reinzukriegen."

Das nächste Spiel bestreitet Capelle am 14. Januar bei GS Cappenberg. Gerne hätte Temmann auch beim Davertpokal in seiner Heimat Herbern teilgenommen, doch eine Hallenkombo bekam das Team nicht zusammen.