Elfmeter-Wahnsinn am ersten Spieltag

Von Hannah Opitz

(16.08.22) Ob strittig oder klar verdient - das war am vergangenen Spieltag in der neuen eingleisigen B-Liga völlig egal. Gleich viermal zeigten die Unparteiischen in verschiedenen Partien auf den Punkt. Ob es die Erlösung oder der springende Punkt für den Sieg war, war überall unterschiedlich. Doch es wurde nicht nur durch Strafstöße getroffen: Kein einziges Spiel blieb torlos. Insgesamt trafen die Mannschaften 43-mal ins Schwarze - was für eine Quote.

Quickies, 1. Spieltag

Cheruskia Laggenbeck II - Teuto Riesenbeck II     0:3 (0:1)
"Wir haben Laggenbeck geschlagen, weil wir die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht haben", erklärte Riesenbecks Trainer André Wichert. Ziel seiner Elf war es eigentlich, aufgrund der Hitze tief zu stehen. Das ist Wicherts Mannschaft auch größtenteils gelungen: Am Sonntag lief sein Team mit der jüngsten Abwehrkette auf, die taktisch so gut spielte, dass Torwart Felix Stockmann kaum gefährliche Aktionen der Laggenbecker bereinigen musste. Das 1:0 für Riesenbeck fiel dann relativ früh: Niklas Neuhaus luchste dem gegnerischen Innenverteidiger den Ball ab, spielte einen schnellen Doppelpass und verwandelte anschließend unten rechts. Das 2:0 ließ dann länger auf sich warten. Erst in der 51. Minute legten die Gäste nach einem langen Ball auf Torben Sundermann nach. Dieser dribbelte drei Abwehrspieler und den Laggenbecker Torwart aus und stocherte den Ball ins Tor. Acht Minuten vor dem Ende kam Philipp Wieker gefährlich vor das gegnerische Tor, als er eine Flanke von links direkt nehmen wollte.  Laggenbecks Torwart Justin Bechtold parierte aber. "Der war richtig stark", lobte Wichert. Den Deckel setzte abschließend Niklas Plake drauf, der nach einem Kurzpassspiel durchs Mittelfeld ins Schwarze traf. Der Trainer der Riesenbecker Ersten kann's also weiterhin.
Tore: 0:1 Neuhaus (16.), 0:2 Sundermann (51.), 0:3 Plake (84.)

SV Dickenberg - Aminia Ibbenbüren II     2:1 (1:1)
"Das war ein Sieg, den wir uns als komplette Mannschaft erarbeitet haben", lobte Arminias Coach Sebastian Schomaker sein Team. Das Jokertor von Pascal Gremme bescherte ihnen den Sieg. In der 82. Minute lief Finn Laumeyer alleine auf das Dickenberger Tor zu. Im Eins-gegen-Eins scheiterte er an Torwart Gerd Lünnemann, der den Ball aber nicht festhielt. Der mitgelaufene Gremme schaltete blitzschnell und verwandelte zum 2:1-Siegtreffer. "Das war ein absolutes Willenstor", denn die Köpfe hängen zu lassen, gibt es unter der Leitung von Schomaker nicht. Das 1:0 für die Gäste fiel durch Luca Niedenzu, der eine Hacken-Vorlage von Laumeyer verwertete. Vor der Trinkpause erzielten die Gastgeber noch den Ausgleich durch Dennis Reinelt. "Wir haben Dickenberg dann zu vielen Geschenken eingeladen, glücklicherweise haben sie nichts daraus gemacht", erklärte Schomaker. Abschließend richtete er ein großes Dankeschö, an seinen Co-Trainer Mario Hahn, der den frischgebackenen Vater über die gesamte Zeit unterstützte und das Team richtig gut einstellte. 
Tore: 0:1 Niedenzu (11.), 1:1 Reinelt (23.), 1:2 Gremme (82.)

SC VelpeSüd - Stella Bevergern     3:5 (0:4)
Was war denn an der dem Duddenbecke los? Ein Acht-Tore-Spektakel samt verwandeltem sowie verschossenem Elfmeter. Und nicht nur das: Eine zurückgezogene rote Karte gabs auch noch. Mehr dazu im separaten Spielbericht.

Brochterbecker Sportverein - Stella Bevergern II     7:3 (4:1)
"Der Elfmeter zum 1:1 war der springende Punkt", sagte BSV-Trainer Fritz Puhle. Vierfachtorschütze Pitt Hoge wurde im Strafraum von Torwart Philipp Bey gefoult und bekam dadurch den Elfmeter zugesprochen. Diesen verwandelte er aber nicht selber, sondern Jan-Philipp Koliska schob souverän ein. Danach war Hoge Feuer und Flamme: gleich zweimal traf er noch in der ersten Halbzeit und legte dann noch zweimal nach der Pause nach. "Er geht nach seiner schweren Verletzung in der vorherigen Saison wieder in die richtige Richtung", freute sich sein Coach. Beim 4:1 brauchte Tom Bruns nach einem Gerangel im Strafraum nur den Fuß hinhalten. Daniel Minnerup startete zuvor einen Alleingang an der Linie und legte dann quer. Nach dem 5:1 durch Michael Bäumer und dem 6:1 durch Hoge schaffte es Stella II, nachzulegen: "Da hatten wir einen kleinen Knacks. Das fand ich ziemlich ärgerlich, weil wir überhaupt keine Ordnung mehr drin hatten", erklärte Puhle. Nach der "rotzschlechten Vorbereitung" (Puhle) war dies wohl ein verdienter Sieg - "ich würde aber lieber am Ende der Saison oben stehen", ergänzte der Trainer abschließend.
Tore: 0:1 Alhaddad (17.), 1:1 Koliska (22./FE), 2:1 Hoge (35.), 3:1 Hoge (37.), 4:1 Bruns (42.), 5:1 Bäumer (49.), 6:1 Hoge (51.), 6:2 Nabhan (54.), 6:3 Nabhan (68.), 7:3 Hoge (83.)

TuS Graf Kobbo Tecklenburg II - TuS Recke II     3:2 (1:0)
"Wir haben die Führung dann über die Zeit gerettet", meinte Mathieu Chaillan, Trainer der Kobbos. Bis zum 3:0 hatten seine Jungs das Spiel im Griff, nach der roten Karte für Carlo Weniger rollte allerdings ein Angriff nach dem nächsten auf die Tecklenburger Abwehr zu. Die Umstellung auf ein 4-4-1 half auch nicht dabei, die Druckphase von Recke zu verhindern. Es ging aber gerade nochmal gut. Zuvor sah das Ganze indes echt gut aus, was die Gastgeber auf den Rasen brachten. In der 54. Minute erhielt Chaillans Mannschaft einen Elfmeter, den Mathis Löneke souverän verwandelte. "Die Einzelleistung von Felix Große-Wördemann möchte ich vor allem loben. Er hat sich echt richtig reingeschmissen", sagte Chaillan. Seine Leistung belohnte Große-Wördemann selber mit dem Treffer zum 2:0, als er nach einer Flanke den Ball im Tor versenkte (48.).
Tore: 1:0 Weniger (2.), 2:0 Große-Wördemann (48.), 3:0 Löneke (54./FE), 3:1 Dresselhaus (73.), 3:2 Schumacher (86.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Tecklenburgs Carlo Weniger (75.)

SV Uffeln - SC Falke Saerbeck II     4:2 (1:1)
Tore: 0:1 Schäpemeier (10.), 1:1 Wehrmeyer (20.), 1:2 Röhl (65.), 2:2 Wehrmeyer (70.), Hohnhorst (78.), Wehrmeyer (85.)

Westfalia Hopsten II - SV  Halverde     1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Mario Richter (21.)

SC Halen II - VFL Ladbergen II     3:1 (0:0)
Tore: 0:1 Haarlammert (50.), 1:1 Wolf (70.), 2:1 Schwarnweber (85.), 3:1 Schulz (86.)