BW landet Befreiungsschlag

Von Alex Piccin

(23.09.16) Das Flutlichtspiel zwischen Blau-Weiß Ottmarsbocholt und dem ESV Münster hatte ordentlich was zu bieten. Führungswechsel, sechs und damit noch zu wenige Treffer sowie zwei Platzverweise garnierten das 4:2 (2:2) für Ottibotti, das seinen ersten Saisonsieg feierte. Entscheidend waren zwei Szenen im zweiten Abschnitt.

Zunächst gaben die Eisenbahner den Ton an, Chance um Chance erspielten sich Jan-Niklas Hamelmann, Jerome Willocks, Adrian Osmani oder Thorben Steens. Doch entweder visierten sie das Gehäuse nicht an oder BW-Schnapper Dennis Kerkenhoff stand seinen Mann. Bis zur 25. Minute, als sich Osmani über rechts durchsetzte und das Leder in den Kasten knallte. 

Vernauer haut einen raus

Förmlich aus dem Nichts und mit dem Prädikat "Tor des Jahres" (BW-Trainer Daniel Hirschfeld) zauberte Marcus Vernauer den Ausgleich herbei. Er nahm eine Flanke von Vincent Lindfeld aus 20 Metern direkt und schweißte das Spielgerät in den Giebel (36.). Wenige Minuten später war das Spiel gar gedreht, als ESV-Greifer Mario Pires Dos Santos einen Schuss Vernauers abwehrte, Nils Schmauck allerdings abstaubte (43.).

Noch vor der Halbzeit waren die Uhren allerdings wieder auf null gestellt, als Steens einen Pass in die Schnittstelle zum 2:2 ausnutzte (45.). "Wenn wir zur Pause mit 3:6 hinten liegen, dürften wir uns nicht beschweren. Wir waren lange nicht im Spiel", resümierte Hirschfeld. In der zweiten Hälfte ging es weiter intensiv, aber weitestgehend fair zur Sache.

Knackpunkt beim ESV

Als Schmauck per Ampelkarte das Feld verlassen musste (59.), schien für die Gäste alles in Butter zu sein. Doch nur wenig später folgte Julian Bartz Schmauck, als er nach einem vermeintlichen groben Foulspiel gegen Usama Khazneh mit Rot runter musste (63.). Selbst Ottibottis Marcel Hirschfeld versuchte den Unparteiischen zu beschwichtigen - erfolglos. Kurz darauf ein erneuter Tiefschlag für den ESV: Steens soll bei seinem Treffer zum möglichen 3:2 im Abseits gestanden haben. Im Gegenzug rauschte Lindelfd über links heran und an Pires Dos Santos vorbei und legte zu Khazneh zurück, der das Spielgerät durch zwei Verteidiger einschob (70.).

"Der Knackpunkt war nicht mal die Rote Karte, entscheidend war eher das nicht gegebene Tor und unsere Reaktion darauf. So etwas müssen wir hinnehmen, das passiert. Wir dürfen uns nicht aus dem Spiel nehmen, haben es aber getan. Das war fatal", erläuterte Winkels. Zumal fünf Minuten später Khazneh das entscheidende 4:2 per Lupfer nachlegte (75.). Auch Daniel Hirschfeld machte den Sieg seiner Mannschaft an den beiden strittigen Szenen fest: "Wenn das Abseitstor gezählt hätte und die Rote Karte nicht gezückt worden wäre, hätte der ESV das Spiel gewonnen."

BW Ottmarsbocholt - ESV Münster     4:2 (2:2)
0:1 Osmani (25.), 1:1 Vernauer (36.),
2:1 Schmauck (43.), 2:2 Steens (45.),
3:2 Khazneh (70.), 4:2 Khazneh (75.)
Gelb-Rot: Schmauck (59./BW, wdh. Foulspiel)
Rot: J. Bartz (63./ESV, gr. Foulspiel)