Bezirksliga 11
SV Heek macht keine wilden Sachen
von Christian Lehmann
(15.03.21) Man mag sich das kaum vorstellen. Als sich der SV Heek und Rainer Hackenfort auf eine weitere Zusammenarbeit in der kommenden Saison einigten, war Oktober und es wurde noch Fußball gespielt. So richtig jetzt! Mit Ball und 22 Spielern und Toren! "Früher war das mal so", erinnert sich auch "Hacki" dunkel.
Trotz schwieriger Zeiten und fast fünf Monaten auf einem Abstiegsplatz gibt es beim Aufsteiger keinerlei Probleme in Sachen Planungssicherheit. Schon frühzeitig haben beim Tabellen-13. nahezu alle Spieler ihre Zusage gegeben. Der einzige, der bis zuletzt noch keine klare Aussage treffen konnte, ist Luka Kösters, der eine Ausbildung bei der Polizei macht und noch nicht weiß, wohin es ihn beruflich verschlägt. "Wir haben einen großen Kader, der auch qualitativ sehr gut besetzt ist", betont Hackenfort. "Wir möchten die Struktur in der Mannschaft ungern durcheinander wirbeln, daher haben wir uns bewusst dazu entschieden, keine externen Spieler anzusprechen." Einzig aus der U19 könnten im Sommer noch vereinzelte Verstärkungen zum Team stoßen, Hackenfort möchte sich die Nachwuchs-Talente jedoch erst selbst im Training anschauen.
"Schnellstens Punkte holen"
Wann das so sein wird, kann natürlich auch er nicht sagen. "Nach den letzten Meldungen bin ich leider nicht mehr so optimistisch, dass wir am 2. Mai wieder um Punkte spielen können", sagt der Polizeibeamte, der Lauf-Aufgaben verteilt hat und sich darüber einmal wöchentlich mit seinen Jungs online trifft. Zwei Trainerinnen der SVH-Turnabteilung machen die Truppe dann nach allen Regeln der Kunst rund. "Ich hoffe, dass alle einigermaßen fit aus der Pause kommen", so der Coach. "Ich freue mich, wenn wir wieder den Ball am Fuß haben dürfen. Die Jungs wissen aber, dass wir schnellstens Punkte holen müssen, wenn es wieder zur Sache geht, damit wir uns von den unteren Tabellenplätzen verabschieden." Er ist sicher, dass es vor allem in den ersten Spielen nach der Pause keine fußballerischen Glanzlichter zu erwarten sind - nicht von seinem Team, nicht von den anderen: "Das wird vermutlich unansehnlich sein".
Die Auszeichnung, die dem 37-Jährigen jüngst verliehen wurde, kann sich allerdings sehr wohl sehen lassen. Die Leser der Münsterland Zeitung haben ihn zum "Ahauser Fußballer des Jahrzehnts" gewählt. Donnerwetter! Das lässt selbst den früheren Oberliga-Goalgetter nicht kalt: "Das war natürlich cool. Ich habe mich schon sehr darüber gefreut, dass ich überhaupt nominiert wurde zusammen mit vielen ehemaligen Weggefährten. Fußballer des Jahres zu werden, ist schon selten genug. Das war eine richtig tolle Sache!" Wenn im Sommer dann auch noch der sportliche Klassenerhalt hinzu käme, wäre alles in Butter am Dinkelstadion.