Bezirksliga 11
SC Reken dreht am großen Rad
von Christian Lehmann
(10.03.21) Donnerlottchen, die haben was vor! Der SC Reken vermeldete in dieser Woche die nächsten hochkarätigen Neuzugänge. Die Mannschaft von Trainer Frank Schulz wird in der neuen Saison ein komplett neues Gesicht bekommen. Mit vielen talentierten Youngstern, aber auch einigen höherklassig erfahrenen Zockern. Zwei von ihnen kommen vom Oberligisten SV Schermbeck.
Bei Kilian Niewerth (27) bietet sich das Prädikat "Wunschspieler" regelrecht an. "Mit ihm sind wir schon seit drei Jahren zu Gange", verrät uns Rekens Sportlicher Leiter Jan Pels. Denn Niewerth ist ein waschechter Rekener, das quirlige Kraftpaket wurde beim SCR-Vorgängerverein Westfalia Reken ausgebildet und war dann aber mal so richtig ambitioniert unterwegs in Fußball-NRW: SV Schermbeck, Schalke 04, RW Oberhausen, 1. FC Bocholt - ein Auszug seiner fußballerischen Vita. Bei den Königsblauen wurde der inzwischen Zentrale Mittelfeldspieler von Trainer-Legende Norbert Elgert zum Rechtsverteidiger ausgebildet, er spielte etwa mit dem heutigen Weltstar Julian Draxler in einer Mannschaft. Seit 2015 war er für den SV Schermbeck aktiv, in der aktuellen Oberliga-Saison kam er dort siebenmal zum Einsatz.
Auch "Amok" wechselt nach Reken
"Kilian ist ein echter Stratege, er das Spiel gut lesen kann. Bisher wollte er immer auf höherem Niveau Fußball spielen. Jetzt, wo er sein BWL-Studium beendet hat und ins Arbeitsleben einsteigt, hat es endlich geklappt. Er sieht, dass sich im Verein einiges tut und wechselt voller Überzeugung nach Reken, wir telefonieren momentan nahezu täglich", sagt Pels. Unter anderem dürfte es in den Gesprächen auch um Niewerths Kumpel und Teamkollegen Kevin Mulè-Ewald (30) gegangen sein, denn der wechselt ebenfalls aus Schermbeck nach Reken. Der Innenverteidiger mit dem Spitznamen "Amok" stammt aus Wulfen, ist stabil im Zweikampf und stark in der Luft - oder wie es Pels ausdrückt: "Ein Fels in der Brandung".
Über die Neuzugänge Bernd Olbing (Westfalia Gemen), Semir Sekic (SG Borken), Nils Lütkebohmert (Viktoria Heiden) sowie die U19-Aufrücker Phil Soggeberg, Nico Merhofe, Nils Pierick, Julian Hösl, Mats Rohling und Moritz Ewering hatten wir bereits berichtet. Hinzu kommt mit Robert Magos ein gebürtiger Rekener, der ebenfalls reichlich Qualität und Erfahrung mitbringt. Das Transfermarkt-Profil des 32-Jährigen weist Stationen unter anderem bei der TSG Dülmen, dem VfL Bochum, Preußen Münster, Fortuna Düsseldorf und der SG Borken aus. Der Linksfuß, der im Mittelfeld außen und im Zentrum spielen kann, war zuletzt sechs Jahre lang beruflich in Baden-Württemberg unterwegs und schob dort eine ruhigere Kugel. Seit Oktober ist er zurück in Reken. Er wäre also sofort einsatzbereit. Und einen haben wir noch: Christoph Springenberg, 23 Jahre alter Allrounder, könnte auf der Außenbahn sowohl defensiv als auch offensiv spielen. Auch der Neuzugang vom Landesligisten Westfalia Gemen dürfte eine echte Verstärkung sein.
"Wir mussten was tun"
Puh, das ist 'ne Menge Holz. 13 neue Namen wird der Kader also umfassen, insgesamt 25 Spieler hat Pels gezählt. "Wir mussten ja aufgrund der Abgänge von Nedim Djuliman, Henning Witjes (beide Laufbahnende, Anm.), Nils Sonntag (SV Illerhusen), Durim Feta (Westfalia Gemen) und Kujtim Arifaj (Ziel unbekannt) was tun", betont der Sportliche Leiter, dessen Team in dieser Saison aufgrund vieler Ausfälle personell und tabellarisch unewartet ins Trudeln geraten ist.
Bei all den Anstrengungen wäre es ein heftiger Nackenschlag, wenn der Liga-Vorletzte in der neuen Saison mit so einem Kader in der Kreisliga spielen müsste. Pels ist optimistisch, dass dies nicht passiert: "Ich finde es gut, wenn es weitergeh. Das wollen wir auch, obwohl ich persönlich meine Zweifel habe, ob das auch funktioniert. Die Verletzten sind inzwischen aber alle wieder gesund und wir sind stark genug, um die Klasse zu halten."