Blaszyk zieht seinen Hut vor BWO

Von Fabian Renger

(06.03.16) "Hut ab, dass die überhaupt gekommen sind!" Volker Blaszyk, so müsste man meinen, hat gute Laune. Sein SC Nienberge fertigte BW Ottmarsbocholt mit 6:1 (2:1) ab. Was soll's da schon groß zu kritisieren geben bei einem halben Dutzend eigener Treffer? Eine erste halbe Stunde, in der bei seiner Truppe aber mal so gar nichts rund lief, gegen einen Gegner, der personell aus dem letzten Loch pfiff und sich beim Nienberger Seitenlinien-Boss mächtig Respekt verschaffte.

"Nicht jede Truppe wäre heute überhaupt gekommen, wenn's bei denen personell so mies aussieht", bemerkte Blaszyk. BWO reiste sogar ohne Trainer Daniel Hirschfeld an, der vor kurzem erst operiert wurde und sich daher noch schonen musste. Sein Vertreter Danny Banach musste auf eine absolute Rumpfelf zurückgreifen, laut dem SCN-Coach "eine Mischung aus erster und zweiter Mannschaft und aus den Alten Herren". Nach dreißig Minuten meinte er bereits, einen gezogenen Stecker beim Gast entdeckt zu haben. Vorher sah er eine eigene Truppe, die gegen die Notelf von BWO allerlei Probleme hatte.

SCN findet gar nicht ins Spiel

"Wir fanden überhaupt nicht ins Spiel", erklärte Blaszyk. BWO wehrte sich mit Kräften und war sogar überlegen. Und mit einem "richtig schönen Tor"(Blaszyk) gingen die Gäste nach sieben Zeigerumdrehungen bereits in Front. Seine Mannen verloren einen Ball und produzierten anschließend einen Freistoß. 22 Meter, linkes Halbfeld - und Frederik Vollbracht jagte das Spielgerät einfach mal in den linken Knick. Blaszyks Meinung über sein eigenes Team davor und danach? "Wir waren einfach schlecht!" Ein Glück für alle SCN-Anhänger, dass BWO nach 30 Minuten plötzlich nicht mehr konnte, Johannes Brand erst ausglich (36.) und wenig später mit einem wunderbaren Treffer sogar noch das Spiel drehte.

Christoph Buhl marschierte an der rechten Seite entlang und legte ab in die Mitte, wo Jonas Fastabend  mit dem Kopf schön zurück legte. Brand nahm die Kugel volley und jagte sie ins Netz - 2:1 (45.). Auch weil der Gast bereits zur Pause weitere zwei Male wechseln mussten, ist der Rest schnell auserzählt. Ein weiteres Mal Brand, einmal Philipp Klumpe, dazu noch Kerem-Selim Kacar und Gerrit Rolwes besorgten den Rest. Erwähnenswert war dabei eigentlich nur Klumpes Tor, das er selbst einleitete, indem er mit Brand und Fastabend einen doppelten Doppelpass anstieß und zu guter Letzt den gegnerischen Torwart umkurvte.

"Das war kein Gradmesser"

Bei BWO ging gar nichts mehr, außer ein paar langen Bällen. Blaszyk dazu:"Das war heute absolut kein Gradmesser!" Wirklich in Erinnerung wird ihm dieses Spiel deshalb wohl nicht bleiben, einzig Johannes Brand hob er als besten Mann des Spiels hervor.

SC Nienberge - BW Ottmarsbocholt 6:1 (2:1)
0:1 Vollbracht (7.), 1:1 Brand (36.),
2:1 Brand (45.), 3:1 Brand (54.)
4:1 Klumpe (68.), 5:1 Kacar (81.)
6:1 Rolwes (84.)