Normaler Ascheberger Wahnsinn

Von Pascal Bonnekoh

(07.04.24) TuS Aschebergs Coach Oliver Logermann weiß inzwischen wohl selbst schon gar nicht mehr, woran er an seiner Mannschaft eigentlich genau ist: "Das ist eine Wundertüte bei uns momentan. Wir können sehr gut spielen, wie zum Beispiel gegen Bösensell, aber auch wie ein Absteiger." Vor dem so wichtigen Heimspiel gegen GW Albersloh setzte der Übungsleiter daher mal einen neuen Impuls und das machte sich umgehend bezahlt. Nach inzwischen für Ascheberger Verhältnisse scheinbar schon typischen völlig verrückten 90 Minuten stand ein 6:3 (3:1)-Heimerfolg für den TuS auf der Anzeigetafel.

"Wir haben uns schon um 12 Uhr getroffen, gemeinsam gegessen und abschließend einen Spaziergang gemacht. Wir haben uns mal etwas professioneller vorbereitet und dann auch insgesamt hochverdient gewonnen", freute sich Logermann über den erfolgreichen Tag. Auf Aschebergs Rasen ging es umgehend heiß her. Alberslohs Kapitän Alejandro Bartmann traf früh nach einer Ecke zur Albersloher Führung (8.). "Das war eine einstudierte Variante. Wir hatten im Anschluss zwar wenig den Ball, aber eigentlich alles im Griff", so Alberslohs Übungsleiter Arndt Frie.

Auch Lakenbrink darf jubeln 

Nach nur einer halben Stunde waren dann aber auch die Hausherren erfolgreich. Zunächst traf Henrik Wiggermann ebenfalls nach einem ruhenden Ball (28.), ehe nur vier Minuten später Tim Witthoff vom Punkt erfolgreich war. Nach einem vermeintlichen Foulspiel an Johannes Sandhowe verwandelte Witthoff den fälligen Strafstoß. "Das war aus meiner Sicht kein Elfmeter. Abwehrspieler und Stürmer versuchen mit langem Bein zum Ball hinzugehen und dann lässt sich der Stürmer fallen", ärgerte sich Frie. Die Ascheberger Drangphase war aber noch nicht vorbei. Nur weitere drei Minuten später erhöhte Dustin Hölscher nach Vorlage von Sandhowe auch schon auf 3:1 (35.). "Wir haben in der Pause etwas umgestellt und wollten mehr die Tiefe attackieren. Das hat ganz gut funktioniert. Wir hatten etwas mehr den Ball und mehr Offensivaktionen", so der Albersloher Coach.

Erfolg fanden die Gäste wiederum erneut in ruhenden Bällen. Bartmann traf nach einem Eckball zum Anschluss (65.) und Ole Lenze nach einem Freistoß zum erneuten Ausgleich (75.). "Ich dachte kurz, ich bin im falschen Film. Die Jungs haben aber gute Moral gezeigt und das Spiel wieder auf unsere Seite gezogen. Wir brauchten die Punkte etwas mehr und das hat man gemerkt", so Logermann. Nur vier Minuten nach dem 3:3 grätschte Paul Sandhowe nach einer Hereingabe von Mirco Frenking die Hausherren abermals in Front. Und in den Schlussminuten taten die Ascheberger dann noch ein bisschen was für das Torverhältnis. Witthoff erzielte zunächst sein 15. Saisontor (89.), ehe in der zweiten Minute der Nachspielzeit Nick Lakenbrink sein erstes Saisontor feiern durfte.

"Ich hätte nach dem Spielverlauf gerne das 3:3 mitgenommen. Ascheberg hat es an diesem Tag aber ein Stück mehr gewollt. Positiv ist allerdings, dass wenn wir Mut im Ballbesitz hatten, es sofort besser wurde. Wenn wir nicht aktiv genug verteidigt haben, wurde es aber auch schnell brenzlig. Dazu haben wir zu viele Standards um unseren Sechzehner zugelassen", zog Frie ein gemischtes Fazit.

TuS Ascheberg - GW Albersloh     6:3 (3:1)
Tore: 0:1 Bartmann (8.), 1:1 Wiggermann (28.),
2:1 Witthoff (32./FE), 3:1 Hölscher (35.),
3:2 Bartmann (65.), 3:3 Lenze (75.),
4:3 P. Sandhowe (79.), 5:3 Witthoff (89.),
6:3 Lakenbrink (90.+2)