Totgesagte leben länger

Von Pascal Bonnekoh

(12.04.24) Schon das ein oder andere Mal hatte man in dieser Saison das Gefühl, dass der SV Rinkerode den Gang in die Kreisliga B eigentlich gar nicht mehr wirklich verhindern kann. Nach der Hinrunde standen beispielsweise nur sieben Punkte zu Buche. Partien gegen Mannschaften von oben verlor man teilweise äußerst deutlich. Für die gleiche Anzahl an Zählern brauchte man in der Rückserie hingegen nur sechs Partien. Unter anderem luchste der SVR dem TuS Altenberge einen Zähler ab und entschied das Derby gegen GW Albersloh klar für sich. Darauf folgten jedoch zwei Niederlagen in direkten Duellen, sodass die Rinkeroder schon wieder allein die Rote Laterne schwingen.

Zunächst unterlagen die Rinkeroder knapp dem SV Herbern II, ehe am vergangenen Wochenende eine 1:5-Klatsche gegen Saxonia Münster folgte. "Die ganze Saison ist sehr durchwachsen. Wir wissen selber manchmal nicht so genau, was auf einmal los ist. In den letzten beiden Spielen hat uns das Feuer und die Leidenschaft gefehlt. Und genau das zeichnet uns als Mannschaft eigentlich aus", berichtet SVR-Kicker Tilo Wehr. Bei aber weiterhin nur drei Punkten Abstand zum rettenden Ufer ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt natürlich noch längst nicht erloschen. "Wir haben noch sieben Spiele und sind noch immer im Rennen. Wir haben uns vorgenommen, dieses Feuer wieder zu entfachen und jeden Zweikampf abzufeiern", so Wehr.

"Andernfalls wäre das aber schon eine geile Nummer"

Das 3:3 gegen Altenberge dient dabei hervorragend als Blaupause. "Da hat man gespürt, dass alles geht. Altenberge ist meiner Meinung nach die fußballerisch beste Mannschaft der Liga, aber wir haben trotzdem kaum gute Chancen zugelassen." Ähnliche Partien könnten in naher Zukunft häufiger auf die Rinkeroder zukommen. Die meisten Kellerduelle hat man bereits hinter sich gebracht. Daher bekommt man es jetzt erstmal wieder mit ein paar Mannschaften von oben zu tun. Als nächstes geht's aber erstmal zum aktuell schwächelnden VfL Senden II. Da im Anschluss die SG Sendenhorst und die SG Selm auf den SVR warten, sollte man aus Senden bestenfalls zumindest einen Punkt entführen. "Wir werden uns wieder aufs Verteidigen konzentrieren und dann nach vorne Nadelstiche setzen", erzählt Wehr. Nach diesem Muster hat man insbesondere in der Rückrunde schon so einigen Teams das Leben äußerst schwer gemacht, auch wenn nicht immer Punkte dabei heraussprangen.

Sollte es im Tabellenkeller weiterhin so eng zugehen, wartet am letzten Spieltag übrigens ein richtiger Kracher auf uns. Der TuS Ascheberg wird beim SV Rinkerode zu Gast sein. "Das ist auf jeden Fall schon mal in der Kabine gesagt worden und bei einigen sicherlich auch im Hinterkopf. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das letzte Spiel dann wirklich alles entscheiden wird. Andernfalls wäre das aber schon eine geile Nummer", hat auch Wehr scheinbar den Spielplan studiert. Unabhängig davon, wie die Saison enden wird, steht in Rinkerode ein Umbruch an. Einige Kicker haben bereits ihren Abgang verkündet und Trainer Janis Kraus wird den Staffelstab an Elvir Osmoni übergeben. Wehr blickt dem Ganzen positiv entgegen: "Ich war einer der Ersten, der für die nächste Saison zugesagt hat. Elvir macht einen guten Eindruck und wir werden dann gemeinsam, egal ob der in der Kreisliga A oder B, das Ruder herumreißen."

Anschwitzen, der 24. Spieltag

TuS Altenberge - TuS Ascheberg (Freitag, 19:45 Uhr)
Zwei unserer drei Turn- und Sportvereine treffen bereits am Freitagabend aufeinander. Und dann haben beide Teams auch noch einen Berg in ihren Namen. So nah der TuS Altenberge und der TuS Ascheberg jedoch phonetisch auch beieinander liegen, so weit voneinander entfernt sind die Voraussetzungen. Die Altenberger haben weiterhin noch zumindest eine theoretische Chance, ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Die Ascheberger belegen hingegen trotz des so deutlichen 6:3-Erfolgs gegen GW Albersloh weiterhin einen der beiden Abstiegsplätze. Dem Favoritenstatus werden sich also wohl die Altenberger annehmen müssen.
Wehr: 3:1
Heimspiel-Tipp: 3:0

VfL Senden II - SV Rinkerode (Sonntag, 12:30 Uhr)
Hier ist das mit dem Favoritenstatus hingegen so eine Sache. Bei einem kurzen Blick auf die Tabelle spricht so einiges für den VfL. Wegen zahlreicher Ausfälle läuft's in Senden aktuell aber mal so gar nicht rund. In der Rückrundentabelle belegt man gemeinsam mit dem SV Rinkerode den letzten Platz. So sieht das Ganze schon wieder deutlich knapper aus. Es wird wohl darauf ankommen, wer die eigenen Probleme besser beiseite räumen kann.
Wehr: 1:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

SG Selm - GS Hohenholte (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die SG Selm und GS Hohenholte sind auch in der Gesamttabelle Nachbarn. Bei nur einem Punkt Unterschied steht nicht nur der vierte Platz auf dem Spiel, sondern auch der Anschluss ans Treppchen. Beide Teams wurden zuletzt durch Luca Krawallheri so ein wenig aus dem Konzept gebracht. Ansonsten lief bei der SG und auch bei den Gelb-Schwarzen in der Rückrunde aber beinahe alles nach Plan. Das könnte ein hochklassiges Spielchen werden.
Wehr: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:1

SG Sendenhorst - BW Aasee (Sonntag, 15:00 Uhr)
Im Gegensatz zur Bundesliga haben wir noch zumindest ein bisschen Spannung im Meisterschaftskampf. Während die Leverkusener an diesem Wochenende bereits alles klar machen können, wird sich die SG Sendenhorst wohl noch ein wenig gedulden müssen. 21 Punkte sind noch zu vergeben bei aktuell zehn Zählern Vorsprung. Außerdem muss die SG ja auch erstmal die eigenen Hausaufgaben erledigen, bevor man an eine etwaige Meisterschaftsfeier denken sollte. Mit BW Aasee bekommt man es zwar mit einem Team aus der unteren Tabellenhälfte zu tun, die Blau-Weißen schossen sich aber gerade erst den Frust von der Seele. Dank des 4:0-Erfolgs gegen den VfL Senden II dürften auch die gröbsten Abstiegssorgen erstmal wieder verschwunden sein, sodass man in Sendenhorst befreit aufspielen kann.
Wehr: 2:0
Heimspiel-Tipp: 3:0

BW Ottmarsbocholt - SC Nienberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Beinahe hätten wir ein weiteres Tabellennachbar-Duell bekommen. GW Amelsbüren hat sich allerdings zwischen BW Ottmarsbocholt und dem SC Nienberge breit gemacht. Dank der zwei jüngsten Erfolge spricht der Trend klar für Nienberge. Auf der anderen Seite verloren die Blau-Weißen nämlich ihre vergangenen drei Partien. Im ruhigen Tabellenmittelfeld hat das aber ja zum Glück kaum eine Auswirkung. Und da beide Teams gerne Tore schießen, das ein oder andere Mal aber auch ein Gegentor zu viel kassieren, spricht doch nichts gegen einen launigen Kick für die Zuschauer.
Wehr: 2:3
Heimspiel-Tipp: 3:3

SV Bösensell - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nach dem schwachen Rückrundenstart hat sich der SV Bösensell so ein wenig gefangen. Ganz so spektakulär wie teilweise in der Hinrunde geht es zwar noch immer nicht zu, aber immerhin stimmt die Punkteausbeute wieder größtenteils. Die Gäste aus Amelsbüren haben hingegen gerade einen ganz ordentlichen Lauf. Vier der vergangenen fünf Partien entschied man für sich. Einzig den Hohenholtern unterlagen die Grün-Weißen knapp mit 1:2 und gegen die darf man wohl mal verlieren. Ein hoffentlich weiteres schönes Spiel erwartet uns.
Wehr: 2:1
Heimspiel-Tipp: 4:3

GW Albersloh - SV Herbern II (Sonntag, 15:00 Uhr)
In diesem Duell wird Schönheit hingegen wohl keine Rolle spielen. GW Albersloh sowie der SV Herbern II brauchen weitere Punkte auf dem Konto, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen idealerweise vergrößern oder zumindest erhalten zu können. Beide Teams verloren zwar am vergangenen Wochenende, dafür lief es davor hervorragend. Weil die Konkurrenz aber ebenfalls punktete, ist man noch längst nicht aus dem Abstiegsrennen. Ein, zwei Siege müssen dann schon noch her, wenn man nicht bis zum Ende zittern möchte.
Wehr: 2:3
Heimspiel-Tipp: 1:2

Saxonia Münster - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Apropos Zittern. Bei Saxonia Münster betont man gerne, dass ohne ein wenig Spannung so eine Saison doch auch recht langweilig wäre. Eine Niederlage gegen Fortuna Schapdetten würde nochmal ordentlich Würze reinbringen, da in der Folge gleich zwei direkte Duelle anstehen. Es wäre schon ziemlich öde, wenn die Saxonen jetzt die nächsten drei Partien für sich entscheiden würden, um dann nach dem 26. Spieltag schon so gut wie gesichert zu sein. Zufälligerweise hätte man dann übrigens genauso viele Punkte wie die Fortunen aktuell haben. Mal schauen, für welchen Weg sich die Saxonen entscheiden werden. Solange unterm Strich der Klassenerhalt steht, ist alles andere aber eigentlich sowieso egal.
Wehr: Ich hoffe auf ein 1:3.
Heimspiel-Tipp: 2:2