Ungewohntes Gefühl

von Alex Piccin

(19.03.17) Das hat man lange nicht gesehen, vor allem die Kicker des ESV Münster. Auf der imaginären Anzeigetafel stand nach dem Abpfiff auf ihrer Seite endlich wieder ein Tor mehr als beim Gegner. Leidtragender war BW Ottmarsbocholt, der damit die Chance verpasst hat, sich vermutlich endgültig vom letzten Tabellenplatz zu distanzieren. Entscheidend war der Siegtreffer in der Nachspielzeit.

Ironischerweise hatten die Gäste wenige Sekunden zuvor ihre beste Möglichkeit im ganzen Spiel, doch Marcel Hirschfeld und Danny Banach waren sich nicht ganz einig, die Chance verpuffte. Der direkte Gegenzug wurde über Florian "Harald" Osthege eingeleitet und schließlich von Ardian Osmani mit der nötigen Ruhe vor dem Tor erfolgreich abgeschlossen (90.+1). "Endlich haben wir uns belohnt", platzte es förmlich aus ESV-Coach Markus Winkels heraus. Der Sieg hält die kleine Flamme Hoffnung auf den Klassenerhalt am brennen.

Über weite Strecken waren die Hausherren die Mannschaft, die besser mit den widrigen Platzverhältnissen zurechtkam. Dem sandigen Boden zum Trotz zeigten sie spielerische Elemente, ohne jedoch die allerhöchste Gefahr zu versprühen. Vor allem im zweiten Abschnitt trafen die Münsteraner oft nicht die richtige Entscheidung, als die Frage Abschluss oder Abspiel aufkam. So in der 88. Minute, als Geburtstagskind Ercan Erkan Mirco Bertelsbeck hätte in Szene setzen können, sich aber doch für den Torschuss entschied und ihm das Leder über den Schlappen rutschte. "Dennoch hatte ich nie das Gefühl, das was anbrennen würde. Wir waren das bessere Team", so Winkels.

ESV Münster - BW Ottmarsbocholt     1:0 (0:0)
1:0 Osmani (90.+1)