Querpass
Kurzschlussreaktion führt zu vierjähriger Sperre
Von Fabian Renger
(15.05.19) Was einst als harmloser Zweikampf begann, endete nun in einer vierjährigen Sperre: Am 31. März diesen Jahres standen sich die Kicker von RW Milte II und Ems Westbevern II in der Kreisliga C3 gegenüber. Das Spiel blieb allerdings nicht aufgrund des 1:0-Erfolgs der Westbeverner in Erinnerung. In einem ganz normalen Zweikampf beharkten sich zwei Flemmer, so weit, so normal. Doch dann gingen mit dem Beteiligten aus Milte urplötzlich die Gäule durch, wie aus dem Nichts trat er seinem am Boden liegenden Kontrahenten unvermittelt ins Gesicht.
Der Geschädigte wurde daraufhin mit dem Rettungswagen ins Uniklinikum gebracht, ein erster Verdacht auf etwaige Knochenbrüche oder ähnlich schlimme Verletzungen bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht. Diverse Prellungen sowie eine schwere Gehirnerschütterung zog sich Ems-Spieler zu und hat bis heute noch mit den Folgen zu kämpfen.
Glaubhafte Reue
Das Sportgericht des Fußballkreises Münster unter dem Vorsitz von Rainer Hartdorf (SC Füchtorf) sperrte den (Ex-)Milte-Kicker nun für eine lange Zeit: Ganz vier Jahre darf er für keinen anderen Club spielen. "Der Beschuldigte hat eine Verletzung billigend in Kauf genommen", heißt es in der Urteilsbegründung. Da es sich um keine Affekttat gehandelt habe und aufgrund der schwerwiegenden Verletzungen habe das Gericht einen besonders schweren Fall angenommen. Hier hätte es sogar eine Strafe bis zu acht Jahren geben können.
Warum es "nur" vier Jahre wurden? "Der Beschuldigte ist persönlich erschienen, seine Reue war glaubhaft", erläutert Hartdorf den Kollegen der Glocke das schlussendliche Strafmaß. Der Beschuldigte erschien - wie auch der Geschädigte - persönlich zur mündlichen Verhandlung und habe sich die Tat nicht erklären können und ausdrücklich um Entschuldigung gebeten. Zivilrechtlich ist das Thema derweil noch nicht durch: Der Geschädigte hat Anzeige erstattet.
Suspendierung in Milte
Dirk Strotbaum, Erster Vorsitzender von RW Milte, zeigt sich gegenüber Heimspiel-online schockiert. "Das war eine Kurzschlussreaktion, die nicht zu entschuldigen ist. Wir als Verein distanzieren uns vollkommen davon!" Der Verein hat den betreffenden Spieler derweil auch umgehend vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Zwischen beiden Vereinen seien die Dinge aber geregelt. "Da sind wir mit Ems im Reinen", sagt Strotbaum.
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Ausführlicher Bericht der Glocke