Hohenholte kann auch zu zehnt

Von Pascal Bonnekoh

(17.03.24) Da haben wir doch die defensiv häufig so stabilen Hohenholter zurück. Zum Start der Rückrunde kassierte man die ein oder andere Bude zu viel, dafür wuppten die Gelb-Schwarzen beim Heimspiel gegen GW Amelsbüren eine 2:1 (2:1)-Führung trotz rund 60-minütiger Unterzahl über die Ziellinie.

"Wir haben einen Heimsieg. Das ist erstmal gut. Dazu haben wir mit Amelsbüren einen direkten Konkurrenten ein bisschen auf Distanz gehalten. Oben drüber kann man schreiben, dass wir sehr gut verteidigt haben", erzählte Hohenholtes Coach Joel Oberbeck. Viel mehr blieb den Gelb-Schwarzen allerdings auch nicht übrig, nachdem man ab der 35. Spielminute plötzlich nur noch zu zehnt unterwegs war. Marvin Niehoff trat gegen seinen Gegenspieler nach und sah dafür den Roten Karton. Für Amels-Coach André Frankrone eine nachvollziehbare Entscheidung: "Ich fand's völlig in Ordnung." Oberbeck stand hingegen zu weit weg, um die Situation richtig einschätzen zu können.

Doppelter Kopfball zur Führung

Zuvor durfte er wiederum eine äußerst packende Anfangsphase beobachten. Tim Luca Brünnemann fing im Gelb-Schwarzen Spielaufbau die Kugel ab und setzte umgehend Jan Hendrik Möller in Szene, der sich die Chance natürlich nicht entgehen ließ (8.). "Das ist das Schlimmste, was passieren kann. Wir haben aber gut weitergemacht und sind drauf geblieben", so Oberbeck. Jonas Lülf köpfte zwar zunächst noch die Kugel aus kürzester Distanz über den Kasten, dafür stand Ferdinand Vogelsang kurz darauf genau richtig. Bendik Nils Fechners Abschluss knallte ans Lattenkreuz und von da direkt auf die Birne von Vogelsang (20.). Und auch Lülf gelang dann doch noch sein Kopfballtor. Nach Querpass von Lutz Marquardt schädelte er zur Hohenholter Führung ein (32.).

Kurz darauf kam es zum Platzverweis und beinahe wäre den Gastgebern das Spiel innerhalb kürzester Zeit vollends um die Ohren geflogen. Dieses Mal traf Tim Schachtrup die Latte, im Anschluss konnte Leon Marquardt die Situation aber bereinigen. "Wir hatten Glück, dass wir da nicht das 2:2 bekommen haben. Wir haben irgendwie versucht, die Führung in die Halbzeit zu retten. Nach der Pause haben wir es dann wirklich gut gemacht. Wir haben leidenschaftlich gekämpft und die Räume eng gemacht. Amelsbüren hatte natürlich deutlich mehr vom Spiel, aber wir haben weiterhin versucht, nach vorne zu kommen", lobte Oberbeck seine Schützlinge.

"Brettstarker", junger Unparteiischer

Mehrfach hatten die Grün-Weißen die Chance, das Spiel zu ihren Gunsten kippen zu lassen. Möller verpasste in der 50. Spielminute jedoch eine Hereingabe nur knapp und auch Joshua Sollich und Benedikt Sebastian Sollik ließen ihre Möglichkeiten ungenutzt liegen. Auf der anderen Seite hatte wiederum Lutz Marquardt gleich zwei Mal die Gelegenheit, nach einer Ecke auf 3:1 zu erhöhen. Es blieb allerdings beim knappen 2:1 für die Gelb-Schwarzen, selbst als Möller in der vierten Minute der Nachspielzeit nochmal die Kugel vor den Füßen landete. Aus rund fünf Metern hämmerte er das Spielgerät jedoch an den Querbalken.

"Hohenholte hatte sicherlich ein bisschen Glück. Wir hatten drei, vier 100-prozentige Chancen, aber wenn man die nicht macht, dann darf man sich nachher auch nicht beschweren. Man könnte sagen, dass wir uns für 60 Minuten in Überzahl zu wenig rausgespielt haben. Wenn Hohenholte allerdings führt, ist das nicht so einfach. Die stehen nicht umsonst da oben", resümierte Frankrone. Ein Lob hatte der Coach aber auch noch im Gepäck. Mit Clemens Böddeling wurde einem erst 19-jährigen die Partie anvertraut. Der machte seine Sache laut Frankrone allerdings "brettstark".

GS Hohenholte - GW Amelsbüren     2:1 (2:1)
Tore: 0:1 Möller (8.), 1:1 Vogelsang (20.),
2:1 Lülf (32.)
Rote Karte: Hohenholtes Niehoff (35./grobes Foulspiel)