Ein lebhafter Nachmittag im Wester

Von Finn Bruns

(18.03.24) Da war aber mal was los beim Aufeinandertreffen vom SC Everswinkel und dem SC Füchtorf! Schon wieder verspielte der SCE eine eigentlich komfortable Führung, jedoch erkämpften sich die Vitusdörfler trotzdem zumindest einen Punkt. 3:3 (2:0) hieß es am Ende einer wilden, kampfbetonten Begegnung. "Bei unseren Spielen wird den Zuschauern jedes Mal aufs Neue ein Spektakel geboten", lachte Everswinkels Coach Christopher Dunkel-Steinhoff. 

Sein Team war ziemlich gut ins Spiel gestartet, nach weniger als 120 Sekunden führte der SCE bereits. Füchtorfs Rene Vilar Bodas wollte eine Hereingabe von Fynn Auffarth vor dem einschussbereiten Markus Wieloch klären, grätschte den Ball dabei allerdings ins eigene Tor (2.). Nur sieben Minuten später erhöhte die Heimelf, Tom Scheffer bugsierte eine von Marian Jansen verlängerte Ecke mit dem Knie in die Maschen (9.). "Wir wollten schon in den ersten 15 Minuten ungefähr 30 Prozent von unserem Sprit raushauen und uns dann ein bisschen zurückziehen", erklärte Dunkel-Steinhoff. 

Füchtorf gleicht aus, Usslepp fliegt 

Dieser Plan ging bis zur Halbzeit auf, denn Füchtorf erlangte nach dem zweiten Gegentor zwar mehr Zugriff aufs Spiel, war vor Everswinkels Tor aber nicht zwingend genug. Das sah nach der Pause anders aus - nur drei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Vincent Niemerg den Anschlusstreffer. Maximilian Versmold war nach einer Flanke vor Everswinkels Schnapper Lukas Rempel an den Ball gekommen und hatte den Torschützen bedient (48.). Füchtorf drängte nun auf den Ausgleich und belohnte sich schließlich Mitte der zweiten Hälfte mit dem 2:2. 

Genau wie Everswinkel in der zweiten Minute profitierte der SCF hier von einem Eigentor. SCE-Spieler Lukas Eickelmann klärte den Ball nach einem Konter über Max Versmold und Jonas Kreimer zum Ausgleich ins eigene Gehäuse (65.). Richtig Feuer kam schließlich ins Spiel, als Füchtorfs Trainer Veit Usslepp hinter die Bande geschickt wurde, weil er auf den Platz gelaufen war und sich über ein Einsteigen von Marian Jansen beschwert hatte. Bereits beim Derby gegen Sassenberg war ihm ähnliches passiert. "Ich ärgere mich selbst am meisten darüber", entschuldigte sich Usslepp später. 

Everswinkel zeigt Charakter

Doch auch ohne Cheftrainer an der Seitenlinie tüftelten die Gäste weiter an ihrer Aufholjagd, die Thomas Horstmann, eigentlich Spieler der Füchtorfer Reserve, eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit mit seinem Treffer zum 3:2 krönte. Auch hier sah SCE-Tormann Rempel nicht gut aus. Sein Coach Dunkel-Steinhoff nahm ihn jedoch in Schutz: "Lukas hat uns diese Saison schon so häufig im Spiel gehalten. Als Torwart siehst du halt entweder super oder scheiße aus." Wie schon gegen Beelen hatte Everswinkel also eine Führung verspielt und rannte kurz vor Schluss dann sogar einem Rückstand hinterher. Doch erneut retteten die Vitusdörfler einen Zähler, denn Oliver Kwiaton setzte erfolgreich nach, nachdem SCF-Keeper Niklas Versmold seinen Foulelfmeter nach einem Einsteigen gegen Jansen erst noch pariert hatte (90.+1). 

"Gegen Gelmer und Beelen haben wir mit 3:0 geführt, gestern mit 2:0. Und trotzdem haben wir nie die volle Punkteausbeute geholt. Da hinterfrage ich mich natürlich auch als Trainer, ob ich die Jungs zu nervös mache. Sicherlich fehlt uns aber auch teilweise die Fitness" erklärte Christopher Dunkel-Steinhoff. Gleichzeitig lobte er aber auch den Kampf seines Teams: "Zumindest hat sich die Mannschaft aufgeopfert und Charakter gezeigt. Dieser Punkt war wichtig, auch wenn ich gerne ein größeres Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt hätte." 

SC Everswinkel - SC Füchtorf 3:3 (2:0)
Tore: 1:0 Vilar Bodas (2./ET), 2:0 Scheffer (9.), 
2:1 Niemerg (48.), 2:2 Eickelmann (65./ET), 
2:3 Horstmann (89.), 3:3 Kwiaton (90.+1)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Füchtorfs Trainer Veit Usslepp (Meckern), SCF-Keeper Niklas Versmold pariert außerdem einen Foulelfmeter von Oliver Kwiaton (90.+1)