HSM Münster 2017
Rätsel um die Sperre beim FC Mecklenbeck
Von Sebastian Ernst
(26.12.17) Nach den Vorkommnissen beim Kreisliga B1-Spiel des 1. FC Mecklenbeck gegen Fortuna Schapdetten (wir berichteten) war eine Sperre gegen einen Spieler des FC Mecklenbeck ausgesprochen worden. Diese ist nach wie vor gültig, weil der Spieler zur Verhandlung des Sportgerichts nicht erschienen war. Trotzdem stand der Mann plötzlich für den FCM auf dem Hallenparkett. Eine Versehen? Ein Blick auf den Spielbogen verriet: keineswegs. Es ist der Gesperrte - ohne Zweifel.
"Seine Sperre ist doch nur für den Ligabetrieb, nicht aber für Freundschaftsspiele und Turniere", hätte sich Mecklenbecks Spielertrainer Maxim Greb am liebsten wohl gar nicht gegenüber Heimspiel-online geäußert. Die Vereinsführung habe grünes Licht für einen Einsatz gegeben. So what?!
Licht ins Dunkle brachte Norbert Krevert, stellvertretender Kreisvorsitzender des FLVW. "Der Spieler darf nicht spielen. Er ist für alle Spiele des Vereins gesperrt. Auch für Turniere", erklärt er. Warum ist er dennoch angetreten? Krevert hat mit den Verantwortlichen des FCM gesprochen. "Der 1. FC Mecklenbeck hat die Sperre im DFB-Net fehlinterpretiert", so der Funktionär. "Ich unterstelle dem Verein aber keine böse Absicht." Das deckt sich auch mit Grebs Aussage.
Und was nun? Spieler spielt trotzdem weiter
Erstaunlich war dann aber, dass der Spieler im letzten Gruppenspiel - Mecklenbeck war bereits ausgeschieden - trotzdem wieder über die Bande hopste. Eigentlich hätten es die Verantwortlichen des FC jetzt wissen müssen. Warum er dennoch eingesetzt wurde, konnte oder wollte Greb nicht verraten. Auf erneute Nachfrage versicherte er wieder, dass er von nichts wisse und verwies an Vorstand Marc Voskuhl.
Die Turnierleitung jedenfalls habe keine Handhabe, den Spieler aus dem Verkehr zu ziehen, so Krevert. Allerdings könne es nachträgliche Sanktionen geben, etwa ein Ordnungsgeld. "Die Strafen sind das Problem des Vereins. Inwieweit das verfolgt wird, entscheidet das Kreissportgericht." Komische Sache das.