Tore satt am Häper 

von Till Meyer

(06.11.17) Da haben GW Amelsbüren und der SC Gremmendorf aber mal so ein richtiges Torspektakel kreiert, bei dem der neutrale Zuschauer voll auf seine Kosten gekommen ist. Oder auch jeder, der es mit Amels hält, denn das 3:3 (1:1)-Remis war für die Gastgeber deutlich wertvoller, vor allem in emotionaler Hinsicht, als für das Spitzenteam aus Gremmendorf. Der SCG gab sich nämlich in vorweihnachtlicher Geberlaune und lud die Grün-Weißen auf das Herzlichste zum Toreschießen ein.  

So zumindest die Ansicht von SCG-Coach Daniel Thihatmar, der wissen ließ: "Ich werde beim nächsten Training noch mal nachfragen, was sich der ein oder andere Spieler da so gedacht hat." Aber der Reihe nach - fangen wir vorne an. Und da sogar sehr weit vorne, denn Amels hatte es offenkundig eilig, lief sehr früh und konsequent an, eroberte viele Bälle und ging bereits in Minute acht mit 1:0 in Führung. Imer Mohammed bestrafte einen Ballverlust der Gäste im Spielaufbau gnadenlos. Immerhin zeigte Gremmendorf eine gute, nein, eine sehr gute Reaktion und kam nur fünf Minuten später zurück. Eine Flanke des sehr stark aufspielenden Julian Symalla fand Johann Buddenbäumer, der das Ding zum 1:1 in die Maschen drückte (13.). "Der Julian ist ein richtig starker Fußballer, den haben wir nie in Griff bekommen", zollte im Übrigen auch GWA-Coach Marco Müller dem Flankengeber seinen Respekt.

Hin und her

Im Übrigen musste Müller verletzungsbedingt bereits zweimal früh wechseln. Da sei mal angemerkt: Sebastian Paulik und Hannes Buschkamp, die reinkamen, hatten bereits zuvor schon in der Zwoten gekickt. "Wir haben eben arge Personalnot derzeit. Ein ganz großes Dankeschön an die Jungs", so Müller. Springen wir nun aber mal in die zweite Hälfte. In dieser ging zunächst wieder Amels in Front (2:1 Emmanuel Boryor/51.), ehe die Gäste das Spiel durch einen Doppelpack von Patric Dülberg (55./69.) komplett zu ihren Gunsten drehen, um am Ende doch noch den 3:3-Ausgleich von Yücel Karagöl schlucken zu müssen (88.). Karagöl erlief sich dabei einen langen Ball, legte diesen per Kopf über SCG-Keeper Timo Nannahme hinweg und drückte das Leder schlussendlich mit dem Fuß über die Linie. Und beinahe, ja beinahe hatten die Gastgeber das Ding noch für sich entschieden, aber Frederik Winkelhaus bugsierte das Spielgerät in der Schlussminute nur an den SCG-Querbalken.

"Ich kann den Jungs nur ein großes Kompliment machen. Das war heute mit Blick auf die Moral und die Einstellung unsere beste Saisonleistung. Gerade die jungen Spieler finden sich immer besser zurecht", verteilte Müller ein abschließendes Rundumlob. Thihatmar hingegen nahm das Ganze in seiner gewohnt pragmatisch-sympathischen Art zur Kenntnis: "An so einem Tag muss man dann auch einfach mal mit einem Unentschieden zufrieden sein. Es ist aber immer was los, wenn wir spielen." 

GW Amelsbüren - SC Gremmendorf     3:3 (1:1)
1:0 Mohammed (8.), 1:1 Buddenbäumer (13.),
2:1 Boryor (51.), 2:2 Dülberg (55.),
2:3 Dülberg (69.), 3:3 Karagöl (88.)