Spitthoff tritt zurück, Duo übernimmt

Von Alex Piccin

(29.09.15) Christian Spitthoff ist nicht mehr länger Trainer des FC Galaxy Steinfurt. Der 32-Jährige trat von seinem Posten mit sofortiger Wirkung zurück. Die Nachfolge übernehmen interimsmäßig Jakob Konradi und Rezan Osmanoglu, "bis ein neuer Übungsleiter vorgestellt wird", wie Vereinschef Ali Pish Been versicherte.

Spitthoff war bislang der einzige Coach des 2013 gegründeten Vereins und hat die Mannschaft in zwei Jahren in die A-Liga geführt. Zuvor war er drei Spielzeiten für die Dritte des SV Wilmsberg verantwortlich. In dieser Zeit hat er unter anderem vier Relegationsspiele mitgemacht. Daraus resultieren auch die Gründe für seine Dimission: "Das war immer am Limit, nicht nur spielerisch sondern auch von der Motivation her."

"Bin richtig platt"

Hinzu kommt, dass bei den letzten Auftritten Galaxys oft das letzte Quäntchen gefehlt hat, was sich Spitthoff selbst zuschreibt: "Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich richtig platt bin. Es fiel mir schwer, den nötigen Elan für die Trainingsvorbereitung und das Training selbst aufzubringen. Ich konnte nicht mehr die letzten Prozente aus der Mannschaft rausholen und den Anforderungen eines Trainers nicht mehr gerecht werden. Also habe ich gesagt, ich höre zum Wohle der Mannschaft auf."

Leicht fiel Spitthoff die Entscheidung nicht, denn Galaxy liegt ihm am Herzen. So hat er Ali Pish Been bei der Nachfolgersuche mit einigen Namen versorgt. Zukünftig hat er ihm auch weitere Unterstützung zugesagt, falls woanders eine helfende Hand gebraucht wird. "Ali macht das ja alleine und ich weiß, wie viel Arbeit das ist", so Spitthoff. "Nun werde ich mich aber erst einmal komplett ausklinken. Wie lange das so sein wird, weiß ich noch nicht. Zur Rückrunde werde ich mal sehen, ob ich wieder Lust verspüre." 

Pish Been fand warme Worte für den scheidenden Coach: "Der FC Galaxy ist ihm in ewiger Dankbarkeit verbunden und wünscht ihm auf seinem weiteren Weg nur das Beste." 

Neues Treinerduo

Pish Been musste nicht lange überlegen, bis ihm Jakob Konradi und Rezan Osmanoglu als Übergangslösung eingefallen sind. "Jakob hat einfach die meiste Erfahrung in der Mannschaft. Rezan ist derzeit verletzt, ist aber immer da und hat einen extrem guten Draht zu allen im Team. Und vor allem, die beiden haben richtig Lust drauf." 

Osmanoglu kann die Entscheidung Spitthoffs nachvollziehen: "Wir waren überrascht und auch etwas schockiert, aber die Gründe werden von uns akzeptiert und respektiert. Jetzt können wir den Ereignissen nicht nachtrauern, sondern müssen anpacken." Konradi ergänzt: "Das war eine intensive und erfolgreiche Zeit. Aber eine solche Situation eröffnet Chancen, dass sich was Positives entwickelt."

Noch kaum Erfahrung

Schnapper Osmanoglu verfügt noch über keinerlei Erfahrung als Coach, weder im Jugendbereich noch bei den Senioren. Konradi hat immerhin schon mal die F-Jugend des SV Burgsteinfurt gecoacht. "Das ist aber kein Vergleich, da wirft man einen Ball in die Mitte und los geht's", sagt Konradi mit einem Augenzwinkern. "Ich habe viele Trainer kommen und gehen sehen und bereits einige Einheiten geleitet. Daher traue ich mir die Aufgabe schon zu."

"Das ist sicher eine heftige Aufgabe, aber Jakob und ich sind guter Dinge, dass wir die Situation meistern werden. Es ist wichtig, jetzt die Köpfe freizubekommen und gemeinsam die schlechte Phase zu überwinden", gibt Osmanoglu die Marschroute aus. Im Fokus stehen also die Gespräche mit der Mannschaft. Konradi: "Wir werden sehen, wie das Training aufgenommen wird und dementsprechend stellen wir am Wochenende auf."

Die Parts beim neuen Duo scheinen klar aufgeteilt zu sein, wie der 26-Jährige erklärt: "Jakob verfügt über eine Menge Erfahrung, die er auch beim Training einfließen lassen kann. Er sagte, er werde jetzt noch mehr Gas geben. Ich kenne alle Spieler sehr gut und werde viel mit ihnen sprechen. Wichtig ist es aber auch, dass Nuno Vilas Boas unser Co-Trainer geblieben ist und mit ihm auch der gesamte Stab."