IKSV hinkt Erwartungen hinterher

Von Luca Adolph

(30.12.20) Nach seiner nahezu optimalen Vorbereitung hat sich der IKSV Münster durchaus optimistisch auf den bevorstehenden Saisonstart eingeschossen. Immerhin hatte das Team mit dem FC Münster 05 zuvor den mittlerweile überwinternden Spitzenreiter der Kreisliga A3 gepinnt. Im Spielbetrieb angekommen erhielt der erwartungsvolle Klub jedoch einen Dämpfer. Nach fünf Pleiten und vier Siegen findet sich das Team derweil bloß im Mittelfeld zurecht.

Gezaubert wurde zum Auftakt lediglich von Ligaprimus SC Sprakel. Beim 4:1-Sieg über den IKSV drehte Sprakel im zweiten Durchgang den Spieß um und zeigte den Gästen schonungslos ihre defensiven Defizite auf. "Spielerisch stellt der IKSV eines der stärksten Teams in dieser Liga und war eigentlich mein Geheimfavorit. Ich weiß nicht, warum sie so viele Punkte haben liegen gelassen", sagt Sprakel-Trainer Patrick Klute.

Farizi löst die Zündung

Schon flüssiger glitt es dem Ligazehnten dafür bei der dritten Kraft des SC Münster 08 vom Schlappen. Beim 6:1-Erfolg schickte IKSV-Torjäger Kai Farizi die Mannen vom Kanal mit seinen drei Hütten baden. Eine Woche drauf war es erneut Farizi, der mit seinem Treffer einen 1:0-Erfolg über den SC Türkiyem Münster bescherte. "Kai ist ein Stürmer wie man ihn sich wünscht. In der Offensive haben wir genügend Power und Durchschlagskraft. Wir müssen halt kontinuierlich und konsequent verteidigen", gibt Sebastian Lorenz, Trainer der Münsteraner, die Marschroute vor.

Mitsamt seiner zwanzig erzielten Buden steht der IKSV nun wahrlich nicht für Ladehemmungen. Neben Farizi stehen ebenso Konstantin Krimphoff und der genesene Lucas Bußmann nach seiner Verletzung für Treffsicherheit. Fehleranfälliger zeigte sich die Mannschaft hingegen, wenn es darum ging, den Gegner aus der eigenen Gefahrenzone fernzuhalten. Bei BW Greven setzte es demnach in den Schlussminuten eine 1:2-Pleite. Von der Altenberger Reserve sowie der zweiten Garde der Münsteraner Eintracht gab es danach gleich vier Dinger um die Ohren. Zweimal gewährte der IKSV schlichtweg zu viel Raum und wurde jeweils mit 1:4 dafür bestraft. "Wenn wir mannschaftlich schieben und uns taktisch diszipliniert verhalten, sind wir stark. In den schlechten Spielen hat uns das häufig gefehlt. Daran wollen wir gemeinsam arbeiten", verrät Lorenz.

IKSV im Trainingswahn

Um sich defensiv geschickter anzustellen, mobilisierten die IKSVler nun all ihre Kräfte. Auf nur einem Acker kümmerte sich Lorenz unter der Woche teilweise um rund dreißig Schützlinge und werkelte dabei eifrig an seiner Viererkette. So etwas sei selbst Lorenz noch nicht untergekommen: "Die Planung war schon ziemlich anspruchsvoll. Mit dreißig Leuten und nur einem Coach versuchst Du, viel am Ball zu machen." Belohnt wurde der gefahrene Aufwand mit einem satten Dreier über den Klub Mladost. Beim 3:1-Triumph machte der IKSV ein Eigentor von Innenverteidiger Dennis Agymeng wett und stellte die Weichen kurzerhand auf Sieg.

Die Partie mit der Zweitvertretung des FC Münster 05 offenbarte jedoch wenig später, dass die Fehler längst noch nicht ausgemerzt waren. Diesmal war gegen die Jungs vom Arnheimweg kein Kraut gewachsen, weshalb der IKSV beim 3:5 (2:3) zum fünften Mal leer aus ging. Auswärts sorgte dann jedoch ein 3:1-Sieg über Borussia Münster II dafür, dass die Stimmungsschwankungen zur Zwangspause in die positive Richtung ausschlugen. "Aufgrund der guten Vorbereitung und dem vorhandenen Potential sind wir natürlich mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet. Vielleicht waren die auch einen Ticken zu hoch. Unseren Ansprüchen sind wir besonders zu Beginn nicht gerecht geworden", sagt Lorenz.