Das kann kein Zufall mehr sein

Von Christian Lehmann

(13.10.20) Zugegeben, den SC Sprakel hätte man vor der Saison durchaus als Spitzenteam auf dem Zettel haben können in der Kreisliga B1. Westfalia Kinderhaus III oder den FC Münster 05 II jedoch nicht unbedingt. Nach sechs Spielen sind diese beiden Teams jedoch die ärgsten Verfolger des Spitzenreiters. Das kann kein Zufall mehr sein. 

So langsam bringen sich allerdings auch die vermeintlichen Topfavoriten wieder in Stellung. Blau-Weiß Greven ist nach dem vierten Saisonsieg auf Platz vier gehopst, die Reserve des SC Greven 09 kämpft sich nach ihrem hundsmiserablen Start auf so langsam, aber sicher nach oben in der Tabelle. Auch die Zweitvertretungen von Borussia und Mauritz deuteten nach ihren jüngsten Siegen an, dass sie was auf dem Kasten haben. Eine enge Kiste zeichnet sich ab.

So lief der 6. Spieltag

TuS Altenberge III - SV Mauritz II 1:2 (1:1)
Tore: 0:1 Sigrist (7.), 1:1 Weber (40.), 1:2 Kortwinkel (79.)

Borussia Münster II - SC Türkiyem 5:3 (2:1)
1:0 Steinbach (30.), 1:1 Demirdag (36./FE), 2:1 Hansmann (44.). 3:1 Hansmann (46.), 3:2 Duarte-Melao (55.), 4:2 Hardt (75.), 5:2 Abdelkrim (85.), 5:3 Korkmaz (87.)
Gelb-Rote Karte: Türkiyem (73.)

FC Münster 05 II - SV Bösensell II 1:0 (0:0)
Platz drei nach drei Spielen - ist der FC Münster 05 II ein Spitzenteam? "Das ist eine gemeine Frage", entgegnet Trainer Jürgen Süßer. "Es war ein Arbeitssieg, aber wir haben gezeigt, dass wir uns vorne festsetzen wollen." Für das Goldene Tor gegen Bösensell sorgte ein Neuzugang, der auf den Namen Thomas Müller hört. Nein, nicht der vom FC Bayern. Müller ist 32 Jahre alt, kommt aus der Nähe von Höxter, ist ähnlich schlaksig wie sein Namensvetter und nun beruflich in Münster tätig. Ex-Trainer Robin Loose hat den Offensivmann an den Arnheimweg gelotst - und hier passt er offenbar gut rein. "Ein cooler Flemmer und ein top Typ für Nullfünf", findet Süßer. Kurz nach der Pause schloss Müller eine gute Kombination nach drei Querpässen vor dem SVB-Sechzehner sehenswert ab (1:0/51.). Zuvor hatten die Hausherren durchaus auch Probleme mit dem garstigen Gegner gehabt. "Bösensell hat viele lange Bälle gespielt und unser Pressing damit ausgehebelt. Es war ein bisschen fahrig, weil wir nicht wussten, was wir machen sollten", so Süßer. Nachdem sich die Sechser der Gievenbecker tiefer postiert hatten und im Spiel nach vorne mit mehr Ruhe kombiniert wurde, lief's.
Tor: 1:0 Müller (51.)

IKSV Münster - Eintracht Münster II 1:4 (1:2)
Nachdem in den ersten Saisonspielen bei der Eintracht "wenig bis gar nix" (Trainer Jörg Chudziak) gelaufen war, ackerte die Trupp an der Sentruper Höhe trotz personeller Sorgen bis zum Gehtnichtmehr. "Die Jungs haben gezeigt, dass wir nicht nur können, sondern auch wollen", so Chudziak. Nachdem der IKSV zu Beginn die besseren Möglichkeiten hatte, brachte Patrick Krausel die Gäste per Freistoß in Führung (0:1/18.) und legte schnell das 0:2 nach (33.), ehe Kai Farizi aus abseitsverdächtiger Position der Anschluss gelang (38.). In Durchgang zwei malochten die Eintrachtler in Überzahl und belohnten sich nach einem Konter über Osmann Feka (1:3/68.). Den Schlusspunkt setzten Adam Ephraim nach einem langen Ball aus dem Zentrum mit einem Hinterkopf-Ball (1:4/78.). 
Tore: 0:1 Krausel (18.), 0:2 Krausel (33.), 1:2 Farizi (38.), 1:3 Feka (68.), 1:4 Ephraim (78.)
Gelb-Rote Karte: ISVK (57./wiederholtes Foulspiel)

SC Sprakel - 1. FC Gievenbeck III 4:0 (2:0)
So langsam gewöhnen sie sich beim SC Sprakel an das Gewinnen. Genau darin sieht Trainer Patrick Klute allerdings auch eine Gefahr, die beim Spiel gegen die 49ers zunächst zu Tage trat. "Die Jungs waren so ein bisschen so eingestellt, dass es von alleine läuft. Man muss aber in jedem Spiel ackern. Mir fehlte da etwas der nötige Zug, wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt, waren in den Zweikämpfen und im Pressing nicht so drin, wie wir wollten. Es war recht zäh." Für den Brustlöser sorgte schließlich Steffen Kock mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 22 Metern Torentfernung (21.), Sekunden später legte Jannik Purschke nach schöner Einzelleistung den nächsten Treffer nach (2:0/22.). Den schönsten Spielzug der Partie schloss dann mit dem Pausenpfiff Lars Eiling zum 3:0 ab - der Innenverteidiger hatte den Angriff selbst eingeleitet und sich dann bis ganz nach vorne durchgemogelt (45.+2). Der zweite Durchgang plätscherte dann dem Ende entgegen, ehe Purschke mit seinem zweiten Treffer nach Hereingabe von Robert Pendovski noch für ein weiteres Schlaglicht sorgte (81.).
Tore: 1:0 Kock (21.), 2:0 Purschke (22.), 3:0 Eiling (45.+2), 4:0 Purschke (81.)
So langsam gewöhnen sich die Sprakeler ans Gewinnen

BW Greven - Klub Mladost 7:1 (4:0)
Der Kantersieg der Hausherren war auch eine Frage der Qualität. Mehr dazu in unserem fetten Bericht.
Tore: 1:0 Block (25.), 2:0 Block (27.), 3:0 Block (37.), 4:0 Beuning (44.), 5:0 Bober (68.), 6:0 Block (71.), 7:0 Bober (76.), 7:1 Jusufi (80.)

Westfalia Kinderhaus III - BSV Roxel III 6:0 (4:0)
Tore: 1:0 Trinczek (2.), 2:0 Trinczek (26.), 3:0 Kraatz (30.), 4:0 Kraatz (32.), 5:0 Bischoff-Everding (55.), 6:0 Heine (66.)

SC Münster 08 III - SC Greven 09 1:3 (0:1)
Srdjan Kosoric ist einverstanden mit der absolvierten englischen Woche. Nach überschaubar gelungenem Saisonstart holten die Grevener zunächst einen Zähler bei Westfalia Kinderhaus III (1:1), das bis dato alles gewonnen hatte. Und nun gab's nochmal drei Punkte on top. "Die vier Punkte sind in Ordnung, vor allem der Punkt in Kinderhaus war richtig gut", lobte Kosoric. Er sieht Fortschritte bei seinen Jungs. Einziger Kritikpunkt beim Spiel bei den Nullachtern: Die Nullneuner ließen den Gegner zu lange leben und gingen nahezu fahrlässig mitihren Chancen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Die Grevener hatten Pech. Vier- oder fünfmal trafen sie das Aluminium. Zum Siegreichte es dank der Treffer von Jens Krumschmidt, Denis Qoraj und Marcel Kischkel dennoch. Auch wenn nach Erik Hagenaars' Anschlusstor kurzzeitig nochmal Spannung aufflackerte. Kosoric:"Das hätten wir deutlich höher gewinnen müssen!"
Tore: 0:1 Krumschmidt (37.), 0:2 Qoraj (51.), 1:2 Hagenaars (82.), 1:3 Kischkel (90.)