Kreisliga B2
Freckenhorst dreht das Spiel in Unterzahl
von Robert Wojtasik
(20.09.15) Eine Halbzeit lang spielte der SV Mauritz II den TuS Freckenhorst II am Sonntag an die Wand. Die Gäste kassierten in den letzten Minuten des ersten Spielabschnitts nicht nur ein Gegentor, sondern verloren auch noch ihren Kapitän. Das spornte die TuS-Reserve aber offenbar erst richtig an, denn am Ende hieß es 3:2 (0:1) aus Freckenhorster Sicht.
Etwa zehn Minuten nach dem Anpfiff ging Mauritz zum Angriff über. TuS-Keeper André Simon hatte fortan alle Hände voll zu tun, hielt, was haltbar war, und hatte in einigen Szenen auch das nötige Glück. Etwa als Benedikt Festring zweimal die Latte traf oder Benjamin de Boer ganz knapp drüber köpfte. Angesichts dieser Chancenfülle war die knappe Führung, die Markus Gehweiler quasi mit dem Pausenpfiff erzielte (45.), viel zu wenig für die Hausherren.
Klemann sieht Rot
Und dennoch: "Das war die beste Halbzeit, die ich bisher von der Mannschaft gesehen habe", sagte Mauritz-Coach Michael Schwenniger, der das Spiel in Karohemd, Lederhose und Kniestrümpfen verfolgte. In kompletter Tracht was der Trainer vor dem Spiel vor's Team getreten. Mia san mia und so. "Für mich war das ein richtungsweisendes Spiel", so der Coach. "Da wollte ich mal etwas anderes machen."
Für Freckenhorst zeichnete sich zur Halbzeit ein bitterer Nachmittag ab, hatte doch kurz vor dem Gegentreffer auch noch Kapitän Christian Klemann wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen (41.). "Manchmal kann es ja von Vorteil sein, wenn man einer weniger ist", sagte TuS-Coach Jürgen Schütter. Sonntag war einer dieser Sonderfälle.
Zur Aufholjagd trug auch der Coach mit einem glücklich Händchen bei. Lars Westfechtel kam zur Pause ins Spiel und traf prompt zum 1:1 (47.). Zu zehnt war der TuS plötzlich viel präsenter. "Vielleicht war den Jungs ja erst da richtig bewusst, dass sie etwas mehr geben müssen", so Schütter.
Mauritz jedenfalls fand seine Linie nicht mehr, kassierte nach einer Ecke das 1:2 durch Michael Kasbera (55.) und zwanzig Minuten später per Strafstoß das 1:3 durch Felix Achtermann (75.). Erst in den letzten Spielminuten, als Mauritz nach Gelb-Rot gegen Steffen Hanewickel (82.) sogar mit zwei Mann mehr agierte, entwickelten die Hausherren noch mach mächtig Druck. Zu Zählbarem reichte es jedoch nicht mehr.
"Schade", fand Schwenniger das. "Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr sauber verteidigt. Freckenhorst war in Unterzahl clever und hat sich den Sieg auch verdient."
SV Mauritz II - TuS Freckenhorst II 1:3 (1:0)
1:0 Gehweiler (45.), 1:1 Westfechtel (47.),
1:2 Kasbera (55.), 1:3 Achtermann (75./FE)
Rot: Klemann (Freckenhorst/41.)
Gelb-Rot: Hanewickel (Freckenhorst/82.)