Kreisligen C
Schapdetten putzt sich raus
von Christian Lehmann
(03.11.15) Schapdetten, Ortsteil der Gemeinde Nottuln und westlichste Enklave des Fußballkreises Münster, steht am Wochenende Kopf. Und das nicht nur, weil das Gros der etwa 1.300 Einwohner auf dem Nottulner Martinimarkt nach allen Regeln der Kunst die Sau rauslassen wird, sondern weil am Samstag eine Partie ansteht, die das gesamte Dorf elektrisiert. Fortunas zweite Mannschaft empfängt die eigene Erstvertretung. Und rechnet sich dabei durchaus etwas aus.
"Das haben wir noch nie gehabt", sagt Sebastian Hartz, Trainer der Reserve, voller Vorfreude auf den Vergleich mit dem großen Bruder. Seine Schapdettener Zweitvertretung rangiert aktuell mit 16 Punkten auf einem sehr respektablen 6. Tabellenplatz, vier Zähler mehr hätten es sogar sein können: "Gegen Nienberge II war ein Punkt drin, die Niederlagen gegen BW Greven II war unnötig", so der Coach, der gleichzeitig Geschäftsführer des Gesamtvereins ist. Er ist trotzdem stolz auf das bisher Erreichte und stellt die Ausgeglichenheit seiner Truppe heraus.
Bruderduell
Sollte die Zweite tatsächlich siegreich aus der Begegnung hervorgehen, dürfte sich die Erste beim gemeinsamen Gang über den Martinimarkt einige Sprüche anhören. Auch zwischen Michael und Matthias Schlichtmann dürfte es dann verbal zur Sache gehen. Innenverteidiger Michael, routinierter Neuzugang von der SG Coesfeld 06 und Kapitän der ersten Mannschaft, ist einer dieser berühmten Unterschiedmacher, die Hartz möglichst nicht zur Entfaltung kommen lassen will. Dabei helfen soll dessen Bruder Matthias, der berufsbedingt nicht immer trainieren kann und deshalb oft zwischen erster und zweiter Mannschaft pendelt. Hartz würde den Spieler nur allzu gern einsetzen, muss aber abwarten, ob die Trainer der Ersten, Florian Lengers und Thorsten Heinrich, ihn nicht abkommandieren. Kuriose Situation...
Vor dem Spiel des Jahres für sein Team ruft Hartz mit viel Pathos aus: "Möge der Bessere gewinnen." Er verspricht dem Favoriten einen heißen Tanz: "Wir wollen unser Erste gerne ein bisschen ärgern. Der gegenseitige Respekt ist groß, privat verstehen sich die Spieler untereinander gut. Sportlich wollen wir uns aber behaupten. Für 90 Minuten ruht die Freundschaft", verspricht er. Am Saisonende dürfe die Erstvertretung gerne Rang eins oder zwei belegen. Wenn denn das vereinsinterne Duell an die Zwote geht...
Wie es um die sportliche Situation bei der Ersten von Fortuna Schapdetten bestellt ist, erfahrt ihr in unserem zweiten Teil.