Wenn die Erste hilft...

von Christian Lehmann

(14.11.18) "Ey, der spielt doch in der Ersten!" Wenn in der C-Liga dieser Satz fällt, haben die Gegenspieler meist einen Stritz in der Buchs. Wenn die Zweit-, Dritt- und Viertvertretungen auf ihre guten Zocker aus höheren Ligen zurückgreifen, macht sich das meist im Spiel bemerkbar. Für den SV Mauritz III etwa war es in der vergangenen Woche ein Glücksfall, dass es Hilfe von "oben" gab.  

Kreisliga C1

Spitzenduo setzt sich ab
Die Vierte von GW Amelsbüren wird bei ihrem neuen Verein als große Bereicherung wahrgenommen. Zuletzt stellten die "Häpper-Oldies" sogar einige Kicker zu ersten Mannschaft ab und supporteten das Team vom Rand aus. Zuvor hatte das Team um Spielertrainer André Schubert ihre Pflichtaufgabe gegen die Dritte des 1. FC Gievenbeck nach anfänglichen Problemen souverän gelöst. Nach einem torlosen ersten Durchgang gab's einen 4:1-Sieg. Damit bleibt GWA IV ärgster Verfolger von Eintracht Münsters Reserve, die bei BW Greven II überhaupt keine Probleme hatte und mit 7:1 gewann. Auch diese Partie hatte einen kuriosen Verlauf, denn das Kellerkind aus Greven führte zur Pause mit 1:0, brach in Unterzahl im zweiten Durchgang aber völlig ein. Die Verfolger des Spitzenduos ließen derweil Punkte liegen, der SC Münster 08 V spielte 2:2 gegen SW Havixbeck II, GS Hohenholte II kassierte gegen den SC Nienberge in der 92. Minute den Gegentreffer zum 3:3-Endstand.

Kreisliga C2

"CDS" und Co. bringen Mauritz wieder auf Kurs
Peter Tinnefeld ist Kummer gewöhnt. Der Trainer des SV Mauritz III und sein Team hatten in den vergangenen Jahren immer wieder mit denselben Problemchen zu kämpfen: Dünne Trainingsbeteiligung, geringe Fitness, viele Ausfälle, wenig Personal. Weil die Sorgenfalten in den vergangenen Wochen jedoch immer größer geworden waren, funkte der Coach SOS, und wurde von der ersten Mannschaft erhört. Beim 4:2-Sieg über den SC Münster 08 am vergangenen Mittwoch schnürte Christopher Dunkel-Steinhoff, Trainer der Ersten, selbst mal wieder die Treter. "Der ist zwar nicht mehr besonders beweglich, hat aber die Leute gut gestellt", befand Tinnefeld. Ebenfalls ein Gewinn: Paul Kostryenko, ebenfalls Erste, der nach langer Verletzung Spielpraxis sammelte und doppelt traf.

Am Sonntag half dann beim 5:1-Auswärtserfolg in Coerde ein alter Bekannter kräftig mit. Onyekachi Colombus Edeh hatte sich bei seiner Ankunft in Deutschland der Mauritzer Dritten angeschlossen, ehe man am Coppenrathsweg auf den Trichter kam, dass der Jungs doch viel zu stark für die C-Liga ist. Quasi als feierlicher Abschluss nach seiner beendeten Ausbildung half der Leistungsträger der Ersten mal wieder bei seinen alten Kumpels aus. Auch er traf doppelt. Ebenso übrigens wie Moritz Wehmschulte, der auch schon gegen Nullacht zweimal gebutzt hatte. "Es war das fairste und freundlichste Spiel gegen Coerde, an das ich mich erinnern kann. Vielleicht lag's ja daran, dass ich nicht mitgespielt habe", scherzte Tinnefeld. 

Während Coerde nach der Pleite Platz fünf an Nullachts Vierte abtreten muss, marschiert das Spitzenquartett den anderen so langsam davon. Sowohl Gievenbeck IV als auch Kinderhaus III, Eintracht II und Saxonia III meisterten ihre Aufgaben souverän und liefern sich ein enges Rennen um die Herbstmeisterschaft.

Kreisligen C3 und C4

Spitzenduo mit Problemen gegen die Kellerkinder
Dass die beiden dominierenden Teams der C3, Ems Westbevern II und die Reserve von BW Beelen, an diesem Wochenende derartige Probleme bekommen würden, war nicht zwingend abzusehen. Tabellenführer Westbevern gewann zwar beim Vorletzten Eintracht Münster IV mit 6:5 (2:2), lag dabei aber bis zur 90. Minute noch zurück. Die Eintrachtler, nach einer Roten Karte in der 65. Minute und einer Ampelkarte in der Schlussphase mit zwei Mann weniger auf dem Feld, kämpften wie die Löwen, wurden aber nicht belohnt. Mit zwei verwandelten Elfmetern in der 90. Minute rettete der Emser Tim Müller seinem Team den Allerwertesten. Weil der bis dato punktgleiche Kontrahent aus Beelen beim Drittletzten SC Hoetmar II nicht über ein 3:3-Remis hinauskam, haben die Westbeverner nun zwei Punkte Vorsprung. Am Wiebusch lagen die Beelener zur Pause mit 0:2 im Hintertreffen, um zunächst mit 3:2 in Führung zu gehen, ehe Hoetmars Tim Freitag in der 82. Minute zum Endstand traf.

Es möllert in Amelsbüren
Er heißt zwar Möller und nicht Müller, dennoch ist Jan-Hendrik Möller von GW Amelsbüren II der Bomber der Kreisliga C4. Nach bisher 26 erzielten Treffern kann man schon jetzt fast prophezeihen, dass der Stürmer die Torjägerkanone holen wird, wenn er sich nicht schwer verletzt. Zum Vergleich: Die vier zweitbesten Torschützen der Liga bringen es auf jeweils neun Treffer. Auch am Wochenende butzte Möller wieder, allerdings reichte das dem Tabellenzweiten beim Vierten VfL Senden III nicht zu drei Punkten. Vom 1:1-Remis profitiert Ligaprimus Centro Espanol, der beim TuS Ascheberg II klar mit 4:0 gewann und nun schon sechs Punkte vor ist. Verkleinern könnte den Vorsprung noch der Club Birati, der zwei Spiele weniger auf dem Konto hat als Centro. Beim SV Rinkerode gewann das Team um Trainer Zana Hagu mit 4:0. Gestaltet der Tabellendritte seine zwei verbleibenden Spiele erfolgreich, würde der Vorsprung Centros auf nur noch ein Pünktchen schmilzen.