Frauen-Kreisliga B
Rookie UFC setzt zum Sprung an
Von Anna-Lena Woycke
(07.02.19) Sie können nicht nur Futsal: Die Frauenfußballmannschaft des UFC Münster überwintert mit klarem Abstand auf dem ersten Platz der Kreisliga B. Wirklich verwunderlich ist das weniger, obwohl die Mannschaft erst zum Start der laufenden Saison neu gegründet wurde. Warum? Das ergibt sich im Gespräch mit Joana Beckers, Spielertrainerin des aktuellen Tabellenführers.
Mit gerade mal 24 Jahren hat sie bei der UFC-Frauenmannschaft nun seit einem guten halben Jahr das Sagen. Ihre Karriere ist beachtlich: Bevor sie im Jahr 2016 begann, für die Futsal-Mannschaft des UFC zu kicken, hatte sie bereits drei Jahre lang mit dem SV Meppen in der 2. Bundesliga Nord gespielt. Nun hat sie Platz auf der Trainerbank genommen. "Ich wollte immer mal Trainerin werden. Dass das so früh passiert, damit habe ich aber nicht gerechnet", sagt Beckers. Die Anfrage kam von Georg von Coelln, Mitbegründer des Vereins. Über das Angebot freute sich die erfahrene Spielerin. Seither hängt sie sich richtig rein und erlangte im vergangenen November die B-Lizenz für ihre neue Aufgabe.
Gutes Feedback aus der Mannschaft
Auch wenn es für sie ungewöhnlich schien, dass eine Spielerin aus den eigenen Reihen den Trainerposten übernimmt, wurde sie von der Mannschaft bestens aufgenommen. "Ich habe gutes Feedback bekommen", freut sich Beckers, die mit viel Spaß an die Sache rangeht. Aufgrund einer Verletzung muss sie erstmal pausieren, zeitnah will sie jedoch bald auch auf dem Feld wieder angreifen. "Nach meiner Genesung will ich wieder spielen, sowohl im Futsal, als auch auf dem Rasen als Spielertrainerin."
Das nächste Ziel der Mannschaft ist eindeutig: der Aufstieg in die Kreisliga A. Langfristig würde Beckers ihr Team gerne in der Bezirksliga sehen, einen direkten Durchmarsch in den kommenden zwei Jahren hält sie jedoch für unrealistisch. Um sich schonmal an das Level der nächsthöheren Spielklasse ranzutasten, bestreitet der UFC am 15. Februar ein Kreisfreundschaftsspiel gegen BW Aasee, den Spitzenreiter der Kreisliga A. Weiter geht's am 24. gegen Borussia Münster, Aasees direkten Verfolger in der A-Liga. "Wir sehen das als Test, um herauszufinden, was uns in der höheren Liga erwartet", sagt Beckers. Nachdem die letzten Spiele der Hinrunde laut der Trainerin nicht so optimal gelaufen sind, will der UFC eine gute Vorbereitung hinlegen. "Auch wenn wir uns einen guten Vorsprung erarbeitet haben, dürfen wir jetzt nicht leichtsinnig werden", beteuert Beckers.
Kaderplanung
Auch wenn die Mannschaft personell mit rund 20 Spielerinnen recht gut aufgelegt ist, betont Beckers, dass der Kader noch aufgestockt werden soll. “Wir sind immer auf der Suche. Da wir ein junges Team sind, bereiten sich viele unserer Spielerinnen gerade auf ihr Abi vor, da muss man leider auch mit Abgängen rechnen. Auch Schichtarbeit sorgt bei manchen für zeitliche Einschränkungen”, sagt Beckers. So kann es auch mal dazu kommen, dass ihr sonntags nur 13 Kickerinnen zur Verfügung stehen. Der guten Stimmung und dem Teamzusammenhalt schadet das aber nicht. Besonders Kapitänin Sophia Möllers kann die Mannschaft mit ihrer kommunikativen Art und fußballerischen Leistung sehr gut führen.
Rund sieben Spielerinnen stammen eigentlich aus der Futsal-Mannschaft des UFC, die sich derzeit auf Rang eins der Regionalliga hält. Seit der Neugründung spielen Nina Wendel, Lea Kohlmann und Sina Broksieker unter doppelter Belastung und sind als Schlüsselspielerinnen nicht aus dem Team wegzudenken. Zeitlich ist die Doppelrolle gut vereinbar, da sich weder Spiel-, noch Trainingszeiten der beiden Mannschaften überschneiden. Größtenteils kicken die Mädels aber nur draußen, angeworben wurden sie durch Probetrainings, Mundpropaganda und die enge Kooperation mit dem SV Mauritz. “Wir wollen die Kooperation unbedingt beibehalten, sodass der UFC quasi die Seniorinnen-Mannschaft von Mauritz darstellt und wir den Spielerinnen aus der Jugend so eine gute Perspektive bieten können”, so Beckers.