Walstedde kämpft und siegt

Von Pascal Bonnekoh

(05.08.22) Schlussendlich siegte das Team, was es wohl am meisten wollte. Mit einer erneuten Energieleistung im Finale gegen GW Albersloh schnappte sich Fortuna Walstedde den Wanderpokal. Das Spiel um Platz drei gab wiederum nicht allzu viel her. Der SV Drensteinfurt bekam kaum eine Truppe auf den Platz, während der TuS Ascheberg äußerst platt wirkte.

"Da haben zwei ziemlich angeschlagene Teams gegeneinander gespielt. Das war weit weg davon, was wir uns so vorstellen. Nach den zwei Spielen bei der Hitze und direkt nach der Kirmes sind die Jungs auch gar", so Aschebergs Coach Marcel Bonnekoh. Bei den Stewwertern standen wiederum nur sieben eigentliche Kicker aus der ersten Mannschaft auf dem Platz. Dazu machten gleich beide Trainer die vollen 90 Minuten und ansonsten halfen noch Kicker aus der zweiten und dritten Mannschaft aus.  

"Das erklärt natürlich ein bisschen was. Trotz alledem hatten wir mehr vom Spiel. Wir haben Spielaufbau betrieben und uns Chancen herausgearbeitet, aber nicht verwertet. Hätten wir früher ein Tor gemacht, dann wären die auch eingebrochen, da die auch platt waren", so Stewwerts Übungsleiter Thorsten Heinze. Die wohl größten Chancen hatten Co-Trainer Andre Budde und Dario Seljmesi, dessen Lupfer jedoch nur an den Pfosten schlug. Als sich die meisten schon aufs Elfmeterschießen einstellten, setzte der TuS aber nochmal zum Konter. Nick Lakenbrink zog von Außen in die Mitte und schob die Kugel platziert ins lange Eck (88.). "Es wurmt einen schon, aber ich will es auch nicht überbewerten. Ich bin guter Dinge, dass sich die Kadersituation in den nächsten Wochen wieder bessern wird", führte Heinze aus.

"Der Knackpunkt war die Rote Karte"

Auch im Finale am Donnerstag merkte man beiden Teams an, dass das bisherige Turnier in den Knochen steckte. Nach einer kurzen Phase des Abtastens kam dann aber so langsam Tempo in die Partie. "Spielerisch fand ich uns besser. Wir haben uns gut bewegt in der ersten Halbzeit und hätten auch in Führung gehen müssen", berichtete Alberslohs Coach Julian Spangenberg. Richtig knapp wurde es wiederum bei einer Torchance von Walstedde, als die Kugel die Latte küsste. Und direkt nach dem Seitenwechsel traf Kevin Northoff für die Fortuna erneut den Querbalken. Da hatten die Grün-Weißen ordentlich Glück.

Daraufhin übernahm Albersloh aber wieder das Spielgeschehen. Tim Neufert scheiterte in der 55. Minute mit einem Freistoß jedoch erst an der Mauer, ehe sein Nachschuss knapp am Kasten vorbei segelte. Kurz darauf schadete Albersloh sich jedoch selbst. Bei einem Walstedder Konter langte Hannes Wegener als letzter Mann zu und sah folgerichtig den Roten Karton (60.). "Der Knackpunkt war die Rote Karte. Die kann man geben, muss man vielleicht aber nicht, wenn man weiß, dass jetzt die wichtigen Spiele anstehen. Aber selbst in Unterzahl waren wir die bessere Mannschaft und hatten Chancen", so Spangenberg. Der pfeilschnelle Lucas Herrmann sorgte nach längen Bällen immer wieder für Unruhe in Walsteddes Hintermannschaft.

In den Schlussminuten machte sich die Überzahl dann aber schlussendlich doch bezahlt. Julien Winkler sprintete einem langen Ball hinterher. Alberslohs Keeper Simon Spangenberg zögerte vielleicht eine Sekunde zu lang, sodass der Angreifer kurz vor ihm die Kugel berührte und zum 0:1 an ihm vorbeispitzelte (82.). Kurz darauf machte Randy-Daniel Mrozik dann auch schon alles klar. Einen Querpass von Kai Northoff drückte er tiefenentspannt über die Linie (88.). Während man bei Walstedde den Turniersieg ausgiebig mit den zahlreich mitgereisten Fans bejubelte, ärgerte sich Spangenberg drei Tage vor dem ersten Pflichtspiel hingegen nicht nur über den Platzverweis, sondern auch noch über gleich vier verletzte Spieler.