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HSM Münster 2017

Helmut Ossenbeck (l.) freut sich künftig über mehr Freizeit, Nachfolger Christian "Lüde" Wielers fühlt sich geehrt, ihn am Stadti-Mikrofon beerben zu dürfen.

Wielers will keine One-Man-Show sein


von Christian Lehmann

(20.12.17) Christian "Lüde" Wielers ist zwar ein alter Stadti-Hase, die Fußstapfen, in die Gievenbecks Abteilungsleiter ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag tritt, sind allerdings riesig. Die neue Stimme der Stadtis, der Nachfolger von Sprecher-Ikone Helmut Ossenbeck, spricht im Heimspiel-Interview über Nervosität, seine Vorbereitung und den Futsalball. Sein bescheidener Wunsch vor der Premiere: "Der Sport soll im Mittelpunkt stehen."


Bist Du schon nervös? Oder ist man das nicht mehr, wenn man so viele Stadtis miterlebt hat wie Du?
Im Moment bin ich nicht nervös. Kurz bevor es am 26. Dezember losgeht, wird es sicher so sein. Es ist schließlich meine 33. oder 34. Stadtmeisterschaft, ich habe fast keinen Veranstaltungstag verpasst und bin ein absoluter Fan dieses Events. Dass ich da jetzt am Mikrofon sitzen darf, ist ja eher etwas Positives und nichts Stressiges.

Ist es auch eine Ehre für dich?
Definitiv. In doppelter Hinsicht. Ohne Helmut Ossenbeck wäre ich nie in Gievenbeck gelandet. Ich bin ihm sehr, sehr dankbar. Dass ich ausgerechnet ihn beerben darf, da bin ich sehr, sehr stolz drauf. Das ist schon etwas ganz Besonderes. 

Wie bereitest Du dich vor? Wird über Weihnachten die Stimme geölt? Hast Du dir ein paar flotte Sprüche überlegt?
Das ist sehr lustig, neulich hat mich auch schon einer meiner Spieler gefragt, ob ich zuhause übe. Ich glaube, das wäre das Fatalste, was man machen kann. Jeder muss es so machen, wie er es am besten kann. Man sollte sich keine Sachen aufschreiben, die man dann abliest, sondern möglichst frei sprechen. Ich weiß, der Vergleich zu Helmut wird immer kommen. Für mich wird das ein bisschen schwierig. Da ich so viele Stadtmeisterschaften erlebt und so viele Sprüche von Helmut gehört habe, sind die in meinem Kopf drin. Er hat ja auch ein paar geile Sachen reingebracht. Gutes soll man beibehalten, aber man sollte diesen Part auch nicht überbewerten.

Wie meinst Du das?
Es ist völlig korrekt, dass jemand wie Helmut, der es 40 Jahre lang so toll gemacht hat, die entsprechende Plattform und Würdigung bekommt. Es sollte aber vor allem der Sport im Vordergrund stehen und nicht der, der da am Mikro sitzt. Das wird auch den anderen Helfern nicht gerecht. Ich habe einen geilen Job, ich sitze auf einem der besten Plätze, werde verpflegt. Wenn ich zum Beispiel an Hans Hellwich denke, der am Spielereingang steht und 80 Prozent der Spiele nicht mitbekommt... Es gibt viele Leute, die haben wesentlich undankbarere Jobs als ich, und die machen es mit mindestens der gleichen Leidenschaft. Wir haben so viele Helfer. Für mich ist es wichtig, dass wir das Niveau dieser Stadtmeisterschaften halten, und da gehören alle dazu.

Ihr tretet in diesem Jahr mit einem ganz neuen Orga-Team an. Was wird sich im Vergleich zum Vorjahr ändern?
Es wird sich mit Sicherheit einiges ändern. Natürlich sind einige Leute ausgeschieden, auf der anderen Seite entsteht so eine Stadtmeisterschaft ja nicht in drei Wochen. Wir setzen uns schon seit einem Dreivierteljahr regelmäßig zusammen, haben verschiedene Arbeitsgruppen. Auch die 'Ausgeschiedenen' wie Helmut Ossenbeck oder Alois Lutz sind bei den Sitzungen regelmäßig dabei gewesen und haben die Vorbereitung unterstützt. Daran sieht man auch, was wir für ein harmonisches Team haben. Ich hatte ja bereits im vergangenen Jahr die Möglichkeit, mich neben Helmut zu setzen und einfach mal zu gucken, wie er es so macht, damit ein guter Übergang gewährleistet ist. Genauso ist es bei allen anderen auch. 

Gibt es auch negative Aspekte an deiner neuen Aufgabe?
Das Schönste bei den Stadtis ist ja, dass man unfassbar viele Leute trifft und sich unterhalten kann. Helmut hat das in den vergangenen Jahren alles gar nicht erleben können. Du sitzt halt während des gesamten Turniers abgeschottet an deinem Mikro, bist hochkonkonzentriert und bekommst von diesem Flair drumherum kaum etwas mit. Deswegen kommen die Leute ja jedes Jahr dahin. Ich gönne Helmut es total, dass er jetzt mit den Leuten auf der Tribüne sitzen und über Fußball fachsimpeln kann. Er ist ja nicht weg, er möchte einfach nicht mehr neun Tage lang voll eingebunden sein. Dass er ein bisschen genießen möchte, ist völlig legitim.

Speziell die umfangreichen Aufgaben von Ossenbeck und Alois Lutz mussten auf viele Schultern verteilt werden. Wie habt ihr das hinbekommen?
Es gibt fünf oder sechs Arbeitsgruppen mit verschiedenen Aufgaben. Ich kümmere mich zum Beispiel um den Bereich Spielbetrieb. Meine Aufgaben haben sich nicht großartig geändert. Im letzten Jahr war ich noch intensiver für den Ordnerdienst zuständig, das macht jetzt Patrick Hartung. Gott sei Dank haben wir viele Leute, das ist schon sehr gut strukturiert. Wenn mal einer kurzfristig ausfällt, dann passiert auch nichts. Diese Stadtmeisterschaften sind ein Teamprodukt, kein Ein-Mann-Event. Die Aufgaben von Helmut waren aber gar nicht auf eine Person zu verteilen. Wir haben allerdings auch zwei Jahre vorher Uwe Peppenhorst ersetzen müssen, der die komplette kaufmännische Organisation übernommen hatte. Auch das haben wir, wenn auch nicht eins zu eins, aufgefangen. Das ist sicherlich auch der Weg für die Zukunft. Es wird anders werden, weil da jemand anderes spricht. Aber das Wichtigste für uns ist, dass es den Spielern, Mannschaften und Schiedsrichtern gut geht, und dass die Zuschauer gut unterhalten werden. 

Erstmals wird in diesem Jahr auch bei den Stadtis mit Futsalball gespielt. Wie findest Du das?
Ich bin froh, dass im Vorfeld gar nicht so viel über dieses Thema gesprochen wurde. Ich habe nach dem Turnier in Nienberge auch mit unserer Mannschaft gesprochen, die sind völlig begeistert. Es werden immer neue Regeländerungen kommen, aber wenn man mal ehrlich ist, helfen 90 Prozent der Regeländerungen, das Spiel attraktiver zu machen. Mit dem Ball kann man richtig gut spielen. Gerade für die Torhüter, wenn sie offensiv mitspielen. Das Risiko, wenn man sich vorn einschaltet, ist geringer, weil der Gegner den Ball nicht einfach so ins Tor wemmsen kann. Wir hätten noch ein Jahr noch mit dem Fußball spielen können, aber es war der Wunsch des Fußballkreises, in diesem Jahr schon umzusteigen. Wir haben jetzt aber nicht damit trainiert, wir haben nicht mal einen zuhause.

Es wurde häufig argumentiert, dass die "Kleinen" beim Spiel mit Futsalball weniger Chancen haben und Überraschungen ausbleiben könnten...
Da muss man ja nur nach Nienberge schauen, da hat Münster 08 das Halbfinale verpasst. Das hat ja nichts mit der Ligazugehörigkeit zu tun. Im Gegenteil, ich glaube, dass Kreisligisten, die gute Techniker haben und einen anspruchsvollen Ball, weit kommen können. Mit Gewalt kann man nichts mehr erreichen, das ist richtig. Ich war am Anfang ein ganz großer Feind vom Futsal. Als Helmut und ich den das erste Mal in der Hand hatten, haben wir uns gesagt 'Die machen uns das Hallenturnier kaputt'. Inzwischen haben wir da einen ganz anderen Standpunkt. Bei der A- und B-Jugend haben wir im Vorjahr richtig gute Erfahrungen gemacht. Trainer und Spieler waren begeistert. 

Es scheint, als würde der Hallenfußball allgemein ein wenig an Bedeutung verlieren. Um den Stellenwert der Stadtis muss sich der 1. FC Gievenbeck aber keine Sorgen machen, oder?
Natürlich hatte der LEG-Cup ein bisschen Pech gehabt mit den ganzen Nachholspiele. Trotzdem haben es die Nienberger schlau gemacht, das als Vorbereitungsturnier für die Stadtis zu deklarieren. Wir haben sehr viel Glück mit den Stadtis, sowohl mit dem Termin als auch mit dem Stellenwert und der Begeisterungsfähigkeit des Publikums. Wenn wir aber irgendwann anfangen würden, Handballtore hinzustellen, würde es sicher kompliziert werden. Dieses Event ist einfach geil, das wird es auch bleiben. Unabhängig davon, mit welchem Ball gespielt wird oder wer am Mikro sitzt. Wichtig ist, dass die Mannschaften weiterhin so einen guten Umgang untereinander haben, dass wir weiterhin so gute Schiedsrichter haben. Das zeichnet die Stadtis aus. Solange wir das beibehalten, werden wir auch weiterhin viel Spaß an diesem Turnier haben.  

Bleibt das jetzige Team langfristig in dieser Konstellation zusammen?
'Das Team' ist immer relativ. Es gibt so viele Leute, die unheimlich viel für die Stadtis machen, die man aber während des Turniers fast gar nicht sieht. Raimund Thewes zum Beispiel. Es gibt viele, die auch gar nicht so im Fokus stehen wollen. Das Team im VIP-Bereich oder das Aufräum-Team wechselt ja auch von Jahr zu Jahr. In der Turnierleitung ist es aber sicherlich sinnvoll und einfacher, wenn es in den nächsten Jahren so bleibt. Mit Jörg Baberschke als Zeitnehmer haben wir jemanden, der außerhalb jeder Parteilichkeit steht. Er hat es ja bei den Jugendturnieren auch schon gemacht. Neben mir wird Gereon Schedding sitzen, der im Verein sehr engagiert ist und weiß, um was es da geht. Patrick Hartung, der notfalls einspringen könnte, haben wir in der Hinterhand. Ich mache es auch nicht nur für ein Jahr, da soll schon eine gewisse Konstanz rein. Bedeutend ist, dass dieses Turnier funktioniert. 

Bei Helmut Ossenbecks Abschied ist der TuS Hiltrup Stadtmeister geworden. Wie wichtig ist es dir, dass diesmal Gievenbeck den Titel holt?
Unsere Ambitionen sind sicherlich andere. Wir wollen aufsteigen.



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