Anschluss halten

Von Alexander Wilshaus

(06.10.18) Die englische Woche komplettierte am Mittwoch das erste Viertel der Saison. Überraschungen blieben dieses Mal aber aus. Borussia marschiert auch gegen Münster 05 weiter, die Warendorfer SU kommt langsam ins Rollen und setzt alles daran, den Anschluss an den Tabellenersten zu halten, bevor es in zwei Wochen zum Showdown an der Spitze kommt. "Wir haben es selbst in der Hand, dass das Spitzenspiel auch wirklich ein Spitzenspiel wird", betonte WSU-Trainer Lukas Krumpietz.

Eine Reihe dahinter streiten sich vier Mannschaften um Platz 3: VfL Sassenberg, SV Mauritz 05, GW Gelmer und SC Westfalia Kinderhaus II - alle binnen zwei Punkten. Insbesondere bei den Mauritzern stellt sich die Frage, wie lange sie werden mithalten können. Mit dem sensationellen Saisonstart und 16 Punkten aus acht Partien spielen sie sicherlich einen Tick über ihre Verhältnisse. Dennoch hat der SV anders als in der letzten Saison aktuell nichts mit dem Abstiegskampf zu tun.

Das untere Drittel der Tabelle gestaltet sich nicht weniger eng als das obere. Ganze sechs Mannschaften tummeln sich binnen zwei Punkten. Ab Platz 10 läuft praktisch jeder Gefahr, innerhalb einer Woche ganz unten rein zu rutschen. Ganz unten bereits angekommen sind Armando Alla und sein GW Westkirchen. Vier Punkte Rückstand sind es schon auf Platz 13. Irgendwie den Anschluss halten, lautet die Devise. Nur wie? Aufgrund massiver Personalprobleme muss Alla regelmäßig selbst mit auflaufen, Spieler aus der A-Jugend spicken regelmäßig den Kader. "Ich schätze, dass wir noch zwei, drei Wochen bracuhen, bis die meisten Verletzten wieder einsteigen", blickte Alla zuletzt hoffnungsvoll in die nähere Zukunft. Nur drei Wochen können lang werden, wenn man 19 Treffer kassiert - wie in den letzten drei. Auch gegen die auswärtsstarken Aufsteiger aus Beelen wird es unter diesen Umständen am Sonntag eine Herausforderung, endlich den zweiten Dreier oder überhaupt mal wieder einen Punkt zu holen - wir sind gespannt.

SV Mauritz 06 - BW Greven (Sonntag, 15:00 Uhr)
Für beide Mannschaften ging es zuletzt leicht nach unten. Nur dass der SV Mauritz mit Platz Vier immer noch weit über dem Soll steht, die Grevener aber nur noch zwei Punkte von der Abstiegszone trennen. Im letzten Jahr gewann jeweils die Heimmannschaft, Mauritz mit 3:0, Blau-Weiß mit 4:0. Überhaupt ist die Paarung absolut ausgeglichen, in zehn Partien stehen vier Siege für jede Seite zu Buche. Wenn sich die Trainingssituation, die BW-Coach Sven Klein unter der Woche als "erschreckend" bezeichnete, nicht bessert, wird nicht nur in Mauritz ein weiteres schweres Spiel hinzukommen.
Heimspiel-Tipp: Der SV kann seinen Überraschungsstart noch ein wenig verlängern - 2:1.

VfL Sassenberg - GW Gelmer (Sonntag, 15:00 Uhr)
Es ist das Spitzenspiel des Tages: Dritter gegen Fünfter. Letzter aber mit Ambitionen zu klettern. "Wir wollen oben mitspielen", betonte Simo Sroub für seine Gelmeraner. Die blieben letzte Saison mit 1:0 und 1:1 ungeschlagen gegen den VfL. Die Sassenberger wirbeln momentan jedoch torreich durch die Liga. In den letzten fünf Partien gelangen ihnen stets mindestens vier Treffer, mit 28 Toren stellen sie die zweitbeste Offensive nach Borussia. Mit einem Sieg würde Gelmer am VfL vorbeiziehen.
Heimspiel-Tipp: Grün-Weiß enführt einen Punkt aus Sassenberg - 2:2.

SC Everswinkel - FC Münster 05 (Sonntag, 15:00 Uhr)
Trotz immer wieder ansprechender Leistungen, wie zuletzt beim 1:3 gegen Borussia, läuft der FC Gefahr, den Anschluss ans Mittelfeld zu verlieren. Vier Punkte fehlen auf Platz 8, wo Everswinkel in der Mitte der Tabelle ruht. Auch das 1:1 gegen Westbevern brachte keine Erkenntnisse, wohin es mit dem SC geht. 19 geschossene Tore und ebenfalls 19 Gegentreffer machen ihn zu einer kleinen Wundertüte. In letzter Saison gewann jeweils die Auswärtsmannschaft überaus deutliche: Münster 05 mit 5:0, Everswinkel mit 7:1.
Heimspiel-Tipp: Hier kann alles und nichts passieren, wir riskieren nichts - 2:2.

SV Ems Westbevern - Warendorfer SU (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Ems sieht sich eher woanders als auf Platz Sieben. Dafür muss aber ein wenig mehr kommen als zwei Punkte aus den letzten drei Spielen. Gegen Mauritz setzte es sogar eine 0:2-Heimniederlage. Konstant stabil blieb aber stets die Abwehrleistung. An sechs Gegentore in sieben Spielen konnte sich Trainer Andrea Balderi in seiner Karriere nicht erinnern. Auf die WSU freut er sich ausdrücklich, da sie "viel mehr zu verlieren" habe als der SV. Die Warendorfer sind aber mittlerweile ins Rollen gekommen, gewannen nach ihrer einzigen Niederlage (2:3 gegen Kinderhaus) die Partien gegen Greven und Eintracht Münster jeweils 6:0. Es scheint, dass sie momentan die einzigen sind, die dem Spitzenreiter Borussia noch folgen können.
Heimspiel-Tipp: Im Interesse einer spannenden Liga - 1:3.

Eintracht Münster - Borussia Münster (Sonntag, 15:00 Uhr)
Borussen-Trainer Yannick Bauer betonte immer wieder, dass es seiner Mannschaft oft viel schwerer fiel, als es die Statistik mit acht Siegen aus acht Spielen und einem Torverhältnis von 36:9 erahnen ließe. Vor allem bezüglich der 3:2-Siege gegen Greven, Sassenberg und Kinderhaus muss man ihm durchaus Recht geben. Dennoch fällt es uns schwer, eine Mannschaft auszumachen, die der Borussia in mehr als einem Spiel gefährlich werden könnte. Die Eintracht wartet hingegen seit Spieltag Eins auf einen Dreier. Trainer Srdjan Kosoric war mit der Moral seiner Truppe im Heimspiel gegen Sassenberg (2:6), als ihr zweimal der Anschluss gelang, durchaus zufrieden.
Heimspiel-Tipp: Die Sensation bleibt aus - 1:4.

GW Westkirchen - BW Beelen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Partie beim Tabellenletzten zählte Beelens Co-Trainer Andre Lüttke zu den "Partien, die wir gewinnen müssen." Die desolate Personallage bei den Westkirchenern und deren gezeigten Leistungen der letzten Wochen lassen vermuten, dass dies kein Ding der Unmöglichkeit werden sollte. Zumal Blau-Weiß sich auswärts bisher stets deutlich besser schlug als vor heimischem Publikum. Sechs ihrer sieben Punkte holten die Beelener auf fremden Plätzen. Westkirchens Trainer Armando Alla schätzte, dass es noch zwei bis drei Wochen daueren wird, bis sein Kader sich etwas entspannt.
Heimspiel-Tipp: Keine Überraschungen in Westkirchen - 1:2.

SG Sendenhorst - TSV Handorf (Sonntag, 15:00 Uhr)
Obwohl es Absteiger gegen Aufsteiger heißt, trennen diese beiden Teams nur zwei Punkte. Die SG befreite sich mit zwei Siegen (2:0 gegen Hoetmar, 3:0 gegen Westkirchen) aus der Abstiegszone und will nun auch die Heimschwäche abstellen. "Wir wollen jetzt endlich mal zuhause gewinnen", gab Trainer Florian Kraus nach einem Punkt aus fünf Heimspielen als Ziel aus. Beim TSV Handorf ist es wie verhext. Trotz immer wieder guter Spielansätze geht es seit dem zweiten Spieltag fast durchgehend abwärts. "Momentan kann man ja nicht auf die Tabelle schauen", zeigte sich Coach Christian Hölker frustriert über den 14. Platz.
Heimspiel-Tipp: Sendenhorsts Aufholjagd erhält einen kleinen Dämpfer - 1:1.