Kehrt mit Hintelmann der Erfolg zurück?

Von Pascal Bonnekoh

(12.08.23) Kai Hintelmann war bei einer der erfolgreichsten Zeiten des TuS Altenberge von Anfang an mit dabei. Als man 2010 von der Kreisliga in die Bezirksliga aufstieg, begann der damals noch äußerst junge Hintelmann gerade damit, sich einen Namen zu machen. Der Erfolg hielt an. 2017 folgte der Aufstieg in die Landesliga. Und damit verabschiedete sich Hintelmann dann auch in Richtung SV Burgsteinfurt. Jetzt, sechs Jahre später, ist Altenberge zurück in der Kreisliga und Hintelmann zurück bei seinem Heimatverein. Vielleicht ist mit ihm dann ja auch der Erfolg zurückgekehrt.

"Ich wollte in meinen letzten ein, zwei Jahren nochmal was Neues machen. Ich hab richtig Bock auf die Saison", genießt es Hintelmann, wieder Zuhause zu sein. Im März gab Hintelmann bereits seine Zusage. Damals gab es noch berechtigte Hoffnung auf den Klassenerhalt. Dass es jetzt für Hintelmann in die Kreisliga geht, stört ihn aber auch nicht wirklich: "Ich habe fast mein ganzes Leben in der Bezirksliga gespielt. Ich freue mich andere Vereine und andere Sportanlagen zu sehen. Der große Umbruch in der Ersten war ein Brett für Altenberge. Ich hatte schon die Vermutung, dass es vielleicht zu knapp wird. Das war für mich aber nicht ausschlaggebend."

Konkurrenz gibt es genug

Dank des Wechsels lernt Hintelmann neben den neuen Sportanlagen übrigens auch einige neue Mitspieler kennen. Von damals sind nämlich nur noch Timo Gausing und Chris Hölker übrig. Den Rest des Kaders komplettieren zahlreiche junge Talente. Hintelmann freut sich drauf: "Wir haben eine gute Truppe. Ich denke, dass wir eine gute Rolle spielen werden. Dennis und Lorenz machen das als Trainer auch hervorragend. Wir arbeiten viel im taktischen Bereich mit Videoanalysen. Da ist Altenberge echt gut aufgestellt und selbst mir mit meinen 33 Jahren tut das gut, nochmal Feedback zu bekommen. Man sieht nochmal genauer, was man alles falsch macht."

Aber nur weil Altenberge vor zwei Jahren noch in der Landesliga unterwegs war, heißt das übrigens nicht, dass der TuS jetzt auch direkt wieder hoch muss. "Es wäre wünschenswert, wenn der Wiederaufstieg gelingt. Aber erstmal ist es wichtig, dass wir eine gute Rolle spielen, guten Fußball spielen und die jungen Spieler sich weiterentwickeln. Nach dem Umbruch ist es natürlich auch schwer, direkt wieder aufzusteigen. Vor allem auch weil andere Mannschaften ebenfalls gut sind. Es gibt aber ohnehin keinen Druck. Wenn es noch ein oder zwei Jahre dauert, dann ist das so", so der schnelle Offensivmann. Mögliche Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg hat Hintelmann übrigens bereits ausgemacht. Aasee, Bösensell, Selm und Sendenhorst hat er für ganz oben auf dem Zettel. "Es wird nicht einfach werden."

Anschwitzen, der 1. Spieltag

VfL Senden II - SV Bösensell (Sonntag, 12:30 Uhr)
Der erste Spieltag in der neuen Saison hat für uns direkt ein paar Knallerspiele parat. Aufsteiger VfL Senden II bekommt es sofort mit laut Teamchecks Meisterschaftskandidat Nummer eins SV Bösensell zu tun. Wer jetzt unbedingt eine einseitige Partie erwartet, liegt jedoch womöglich falsch. Denn die Sendener sind jetzt nicht unbedingt normale Aufsteiger. Jahrelang mischte man in der Spitze der Kreisliga B3 mit. Und dann hat man sich im Sommer auch noch mit Talenten aus der eigenen Jugend, sowie landesligaerprobten Kickern aus der Ersten verstärkt. Die Vorbereitung lief gut. Darauf will man jetzt sicherlich aufbauen. Favorisiert bleiben aber natürlich die Gäste aus Bösensell.
Hintelmann: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

BW Aasee - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Am Aasee kommt es wiederum am ersten Spieltag direkt zu einem Duell zweier Teams, die sich selbst im oberen Drittel einordnen. GW Amelsbüren ist nach dem Aufstieg vor einem Jahr längst in der Kreisliga A angekommen und zählt für einige sogar bereits zum Favoritenkreis um den Aufstieg. BW Aasee haben wiederum nur die wenigsten auf dem Zettel. Es wird sich zeigen, wie schnell die Bezirksligaabsteiger sich in der neuen Umgebung akklimatisieren und wie schnell auch die neu formierte Truppe unter dem ebenfalls neuen Coach Patrick Ebong zusammenwächst. Die Grün-Weißen treffen auf ein eher unbeschriebenes Blatt, während die offensiven Stärken Amelsbürens inzwischen landesweit bekannt sein dürften.
Hintelmann: 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:3

SG Selm - SC Nienberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die beiden nächsten Teams lassen sich ebenfalls nur schwer einschätzen. Die SG Selm und der SC Nienberge haben beide eine recht ordentliche Saison hinter sich, trotzdem sind auf beiden Seiten neue Trainer im Amt. Das muss sich natürlich erstmal ein wenig einspielen, aber die Vorbereitungen versprachen schon mal einiges. Und die Selmer wollen ohnehin von sich aus auch gerne wieder oben angreifen. In Nienberge bleibt man hingegen lieber etwas vorsichtig. Nichtsdestotrotz lädt das vorhandene Spielermaterial zum Träumen ein. Schlechter ist die Truppe definitiv nicht geworden, auch wenn man mit Patrick Goecke einen enorm wichtigen Spieler an Wacker Mecklenbeck verloren hat. Hier könnte es zu Saisonbeginn direkt um die Wurst gehen.
Hintelmann: 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

SG Sendenhorst - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die SG Sendenhorst hat die Staffel gewechselt. Und ohne auch nur eine Partie in der neuen Liga absolviert zu haben, verbreiten die Sendenhorster bereits Angst und Schrecken. Zahlreiche Trainer haben die SGS als Aufstiegskandidat auf dem Schirm. Und dann hat man in der Vorbereitung auch noch Teams wie den SV Drensteinfurt oder den TuS Altenberge geschlagen. BW Ottmarsbocholt scheint wiederum ein kleines Faible für Spitzenteams zu haben. In der letzten Saison hat man unter anderem Wacker Mecklenbeck und dem SV Bösensell Punkte abgeluchst. Wer auf dem Papier favorisiert ist, dürfte die Blau-Weißen dementsprechend wenig interessieren.
Hintelmann: 3:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

Saxonia Münster - GW Albersloh (Sonntag, 15:00 Uhr)
Wir machen weiter mit einer Partie, die schon eher auf Augenhöhe stattfinden könnte. Bei Saxonia Münster weiß man jedoch nie so wirklich, woran man gerade ist. Es ist auch durchaus möglich, dass die Jungs vom Kanal erstmal wieder mit ein paar Niederlagen in die Saison starten, nur um dann am Ende abermals zittern zu müssen. Coach Daniel Thihatmar würde das wahrscheinlich inzwischen als Tradition bezeichnen. Dabei hat er im Teamcheck verraten, dass er sich einfach nur mal ein ganz entspanntes Jahr im schnöden Tabellenmittelfeld wünscht. Die Grün-Weißen Albersloher sind ähnlich unberechenbar. Die junge Truppe von Trainer Julian Spangenberg kann je nach Tagesform mal eine Spitzenmannschaft ärgern, aber genauso gut auch eine richtig schwache Leistung abliefern. Noch viel mehr als in anderen Partien, wird es hier wohl darauf ankommen, wer am schnellsten aus dem Sommerblues erwacht.
Hintelmann: 1:1
Heimspiel-Tipp: 3:3

Fortuna Schapdetten - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Bei Fortuna Schapdetten und dem TuS Ascheberg treffen zwei Trainer aufeinander, die die Liga noch nicht so wirklich gut kennen. Frank Averesch hat auf Schadpettener Seiten in dieser Woche allerdings nochmal einen richtig dicken Hasen aus dem Hut gezaubert. Oliver Leifken stürmt ab sofort für die Fortuna. In Ascheberg vertraut man demgegenüber dem bewährten Personal. Vor- und Nachteile kann wiederum beides haben. In Ascheberg kennt man sich gegenseitig aus dem Effeff. Da fällt es einem Trainer möglicherweise nochmal leichter, in der neuen Umgebung anzukommen. Die Qualität von Spielern wie Leifken lässt sich aber eben auch nicht einfach so unter den Tisch kehren. 
Hintelmann: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

SV Herbern II - SV Rinkerode (Sonntag, 17:00 Uhr)
Zwei Mannschaften, wo die Vorbereitungen eher so mäßig liefen, treffen sich in Herbern zum Nachbarschaftsduell. Wegen der häufig mangelnden Anzahl an Spielern war weder Herberns Trainer Daniel Heitmann, noch Rinkerodes Coach Janis Kraus mit den vergangenen Wochen so wirklich zufrieden. Ein erfolgreicher Saisonstart könnte die grauen Wolken aber auch schnell wieder davonziehen lassen. Umso wichtiger dürfte dieses Aufeinandertreffen für beide Seiten sein.
Hintelmann: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:1

GS Hohenholte - TuS Altenberge (Dienstag, 19:30 Uhr)
Als Bezirksligaabsteiger haben natürlich nicht wenige auch den TuS Altenberge auf dem Zettel als Aufstiegskandidat. Aber auch GS Hohenholte gehört dank der so starken vergangenen Saison, sowie einigen vielversprechenden Transfers zum erweiterten Favoritenkreis. Altenberge wird also direkt mal ordentlich gefordert sein. Mal schauen, wie sich der eigentlich landesligaverwöhnte Verein in der Kreisliga schlägt. Das letzte Spiel unterhalb der Bezirksliga ist inzwischen immerhin beinahe 15 Jahre her.
Hintelmann: 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:3