Schmaucks Einöde

Von Pascal Bonnekoh

(21.03.24) Der namensgebende Drache des zweiten Teils der Hobbit-Trilogie wird zwar Smaug geschrieben, klingt aber zumindest ziemlich ähnlich wie BW Ottmarsbocholts Kapitän Nils Schmauck. Dazu ist Ottmarsbocholt eigentlich auch ein ziemlich schönes Fleckchen Erde, das Wortspiel konnte ich mir aber dennoch nicht entgehen lassen. Immerhin liegt der Ortsteil der Gemeinde Senden schon ein wenig abgelegen und Schmauck wurde dank seiner Körpergröße sicherlich auch schon mal mit einem Drachen verwechselt. Dazu hat der Abwehrhüne bereits vor rund dreieinhalb Jahren das erste Mal mit uns angeschwitzt. Damals verdiente ich mir meine ersten Sporen als Schreiberling, während Schmauck beim frisch aufgestiegenen BWO das Kapitänsamt verliehen bekam. Spielführer ist er noch heute und die Blau-Weißen haben sich längst in der A-Liga etabliert.

"Seitdem hat sich viel getan. Nach dem Abstieg in die B-Liga hatten wir einen Umbruch. Wir haben versucht, den Verein mit Spielern aus dem Dorf oder zumindest Bezug zum Dorf neu aufzubauen. Von einem B-Ligisten sind wir zu einem guten oder mittelklassigen A-Ligisten ohne Abstiegssorgen geworden", berichtet Schmauck. Tatsächlich gab es seither keine einzige Saison, in der man sich so wirklich mit dem Abstiegskampf befassen musste. Und auch in dieser Spielzeit läuft alles einigermaßen nach Plan. Nach 20 Spieltagen stehen die Blau-Weißen mit nur drei Punkten Abstand zum Treppchen auf dem sechsten Tabellenplatz.

Bonusspiel gegen Sendenhorst, Pflichtsieg gegen Herbern 

Ein bisschen was hat sich aber trotzdem geändert. In den ersten Jahren nach dem Aufstieg überzeugte man größtenteils mit einer sehr stabilen Arbeit gegen den Ball. Für diese Saison hatte sich das Trainerteam wiederum vorgenommen, ein wenig mehr Risiko einzugehen. Mit bereits 54 Saisontoren hat sich das auch durchaus bezahlt gemacht, die defensive Stabilität leidet darunter jedoch noch ein wenig. Weiterhin wartet man auf das erste Spiel der Saison ohne Gegentor. "Wir versuchen mehr, hinten raus zu spielen. Wir merken auch, dass man dadurch vorne zu mehr Chancen kommt. Aber ich würde natürlich auch gerne mal wieder ein Spiel zu Null spielen", so der Abwehrchef.

Solange man die Spiele größtenteils gewinnt, kann Schmauck über die dann doch recht vielen Gegentreffer aber sicherlich hinwegsehen. Und wir freuen uns natürlich darüber. Andernfalls wäre es wohl beispielsweise am vergangenen Wochenende nicht zum so ereignisreichen 6:2-Auswärtserfolg der Blau-Weißen beim TuS Ascheberg gekommen. "Wir sind eigentlich gut gestartet. Wir wussten im Vorhinein, dass die früh vorne Druck machen wollen. Wir wollten dagegengehalten, haben aber hinten das Verteidigen vergessen. Wir haben uns aber gut zurück gekämpft und dann hat man auch gesehen, dass wir die spielerisch bessere Mannschaft sind."

In der anstehenden Partie können sich die Ottmarsbocholter solche Fehler hingegen wohl eher nicht erlauben. Tabellenführer SG Sendenhorst ist zu Gast an der Clemens-Hagemann Straße. Das Hinspiel hielten die Blau-Weißen lange offen und beinahe hätte man der SGS sogar einen Punkt abgeluchst. Mit einer ähnlich knappen Partie rechnet Schmauck dieses Mal allerdings nicht: "Im Hinspiel haben wir uns geärgert, dass wir nichts mitgenommen haben. Das Spiel lässt sich aber schlecht mit dem Rückspiel vergleichen. Sendenhorst hat einen super Lauf. Für uns ist das ein kleines Bonusspiel. Wir werden natürlich nichts abschenken, aber wir wären auch nicht tief traurig, wenn wir verlieren." Am Sonntag geht's schon direkt weiter für Schmauck und seine Gefährten. Mit dem SV Herbern II reist dann ein Team vom anderen Tabellenende an. "Die sind auswärts noch ohne Punktgewinn. Das soll so bleiben. Wir haben den Anspruch das Spiel zu gewinnen, egal wer da vielleicht von der Ersten runterkommt."

Anschwitzen, der 22. Spieltag

BW Ottmarsbocholt - SG Sendenhorst (Donnerstag, 20:00 Uhr)
Wegen der Eiseskälte zum Ende des vergangenen Jahres muss noch ein Spieltag nachgeholt werden. Während sich die meistens Teams dafür rund um die Ostertage treffen werden, zocken BWO und die SGS heute Abend bereits gegeneinander. Ganz so einfach, wie Schmauck diese Partie für die Sendenhorster machen wollte, dürfte das für die Gäste allerdings nicht werden. Gerade offensiv müssen sich die Blau-Weißen vor niemandem verstecken. So ein, zwei frühe Tore könnten schnell Bewegung in die ganze Sache bringen.
Schmauck: Optimistisches 2:2.
Heimspiel-Tipp: 1:3

SV Rinkerode - TuS Altenberge (Sonntag, 14:30 Uhr)
Der SV Rinkerode hat mit dem Derbyerfolg gegen GW Albersloh den Tabellenkeller nochmal so richtig aufgemischt. Die Albersloher sind offiziell mit im Abstiegssumpf, während die Rinkeroder aktuell sogar den Klassenerhalt feiern dürften. Der nächste potentielle Rückschlag wartet auf den SVR aber bereits. Mit dem TuS Altenberge kommt eins der stärksten Teams der Rückrunde. Die Jungs muss man erstmal verteidigt bekommen.
Schmauck: 0:5
Heimspiel-Tipp: 0:3

SG Sendenhorst - GS Hohenholte (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Sendenhorster haben keine einfache Woche vor sich. Nach den Blau-Weißen kommen die Gelb-Schwarzen aus Hohenholte. Die haben offensiv ebenfalls einiges drauf, stehen gleichzeitig hinten aber auch noch sehr solide. Womöglich steht den Sendenhorstern ein weiterer Punktverlust ins Haus. Die SGS hat allerdings in der gesamten Saison erst drei Mal Zähler liegen lassen. Ein bisschen was muss wohl schon zusammenkommen, wenn entweder die Gelb-Schwarzen oder die Blau-Weißen erfolgreich sein wollen.
Schmauck: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:0

SC Nienberge - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nur ein einziger Punkt trennt den SC Nienberge und GW Amelsbüren. Dazu waren beide Teams zuletzt für so ziemlich jede Schandtat zu haben. Also ich weiß nicht, wo ich die beiden Mannschaften aktuell einzusortieren habe. Diese Partie könnte wirklich in jede Richtung ausschlagen.
Schmauck: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

BW Ottmarsbocholt - SV Herbern II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Schmauck möchte unbedingt die Punktlos-Serie des SV Herbern II weiter fortführen. Die Herberner kommen in der Rückrunde allerdings immer besser in den Tritt. Mit ein bisschen Unterstützung von oben stimmten zwar die Ergebnisse lange nicht, dafür war die Mannschaft spielerisch häufig kaum wiederzuerkennen. Dazu schlug man jüngst den SC Nienberge äußerst deutlich mit 4:1. So ein gutes Gefühl hatte man wohl schon lange nicht mehr. Und damit lässt sich vielleicht ja auch endlich in der Fremde mal was holen.
Schmauck: Da wir immer einen reinbekommen, 3:1.
Heimspiel-Tipp: 4:3

SV Bösensell - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der TuS Ascheberg musste zuletzt so einige Gegentore verkraften. Und obwohl man in der Rückrunde sehr viele Heimspiele hat, stehen noch äußerst unangenehme Auswärtsfahrten an. Es geht nicht nur zum SV Bösensell, sondern in ein paar Wochen auch noch zum TuS Altenberge, zur SG Selm und am letzten Spieltag zum SV Rinkerode. Das ist allerdings noch größtenteils Zukunftsmusik. Dass er SV Bösensell so langsam aber sicher zurück in den Tritt findet, ist wiederum ein akutes Problem. Die nächste torreiche Partie steht schon in den Startlöchern.
Schmauck: 4:1
Heimspiel-Tipp: 5:2

GW Albersloh - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
GW Albersloh wirkt aktuell wie ein in den Seilen hängender Boxer. Das war nix, was man da in Rinkerode angeboten hat. Das war besonders ärgerlich, da man zuletzt ja gegen BW Aasee zumindest mal wieder punkten konnte. Fortuna Schapdetten steckte mal in einer ähnlichen Lage wie die Grün-Weißen, ist inzwischen aber mit insgesamt 23 Punkte davongezogen und spielt dazu eine bisher sehr solide Rückrunde. Der Druck, punkten zu müssen, dürfte bereits verflogen sein. Vielleicht erwischen die Grün-Weißen die Fortunen ja in einem kleinen Moment der Achtlosigkeit.  
Schmauck: 1:2
Heimspiel-Tipp: 0:1

Saxonia Münster - BW Aasee (Sonntag, 15:15 Uhr)
Saxonia Münster steckt inzwischen ebenfalls knietief im Abstiegssumpf, hat dafür allerdings auch bereits einige Brocken hinter sich. Und mit BW Aasee trifft man auf einen Gegner, der in 2024 weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen. Zuletzt kam dann auch noch ein dünner Kader hinzu, weshalb selbst Coach Patrick Ebong plötzlich auf der Bank Platz nehmen musste. Allzu große Sorgen muss man sich aber glücklicherweise nicht machen. Noch ist der Abstand nach unten groß genug. Dem ohnehin bereits angeknacksten Selbstvertrauen der Blau-Weißen würde ein weiterer Punktverlust gegen einen Abstiegskandidaten aber sicherlich nicht helfen.
Schmauck: 0:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

VfL Senden II - SG Selm (Sonntag, 17:00 Uhr)
Am späten Sonntagnachmittag haben der VfL Senden II und die SG Selm die Aufgabe, die Tür hinter sich zuzuziehen. Auch diese beiden Teams trennen nicht allzu viele Zähler. Die Sendener ließen zuletzt allerdings ein wenig nach. Drei Mal in Folge konnte man schon bereits nicht gewinnen. Die Selmer bleiben hingegen pragmatisch. In Unterzahl rettete man gegen Saxonia Münster irgendwie eine 1:0-Führung über die Linie. Die Ergebnisse klingen zwar häufig nicht allzu spannend, die Punkteausbeute spricht aber für sich. Vier der fünf Rückrundenspiele gewann man.
Schmauck: 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:1