Bei GWA ist der Wurm drin

Von Christian Lehmann

(06.11.18) Seit dem 30. September (6:3 gegen Concordia Albachten II) wartet GW Amelsbüren nun schon auf einen Sieg. Auch beim 1:2 (0:1) gegen den SV Drensteinfurt II krankte die Mannschaft von Trainer Marco Müller wieder an ihren individuellen Fehlern. Der Coach ist derzeit nicht zu beneiden, in den kommenden Wochen muss er nun auch noch auf seinen Toptorjäger verzichten.

In der 80. Minute stieß Emmanuel Boryor, mit acht Treffern bisher Amelsbürens bester Torschütze, Drensteinfurts Keeper Dominik Busch um, der den Ball nicht rausrücken wollte. Schiedsrichterin Franziska Frese wertete das als Tätlichkeit und schickte ihn vom Feld. Während SVD-Trainer Volker Rüsing den Platzverweis vertretbar fand, hätte sich Müller mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. In der Folge kamen die Hausherren, die den zweiten Durchgang bis dato deutlich druckvoller gestaltet hatten, nicht mehr zu klaren Torchancen.

"Wille, Moral und Einstellung waren gut"

"Ich kann die Jungs beim Training nicht mal zur Schnecke machen. Der Wille, die Moral und die Einstellung waren gut", meinte Müller. "Wir haben in der zweiten Halbzeit nur auf ein Tor gespielt. Den Jungs fehlt einfach die nötige Erfahrung in Stresssituationen."

Deutlich zu sehen war das in der siebten Minute, als Tim Wiebusch die Amelsbürener Hintermannschaft im Offensivpressing mehrfach giftig anlief und den Ballverlust zum 0:1 erzwang. "Das war ein Geschenk, aber das haben wir natürlich gern angenommen", meinte Rüsing. 25 Minuten lang war sein Team gut im Spiel, danach wurde es fahrig. In der zweiten Hälfte übernahm dann Amels komplett das Zepter, obwohl Lars Hülsmann zunächst zum 2:0 für die Gäste traf. Nico Weichenhain hatte den Ball geklaut und ihn herrlich in die Gasse geschickt (50.). Das Anschlusstor spielten die Hausherren dann über Boryor gut heraus. Louis Keeren hinterlief, Drensteinfurts Abwehrspieler rutschte aus, und Imer Mohammed traf (1:2/66.).

"Danach haben wir es ein bisschen über die Zeit gezittert", räumte Rüsing ein. Mehrfach standen die Grün-Weißen frei vor dem Kasten, die Abschlüsse waren jedoch überwiegend "larifari" (Müller). "Das hat auch mit fehlender Ausdauer und geistiger Frische zu tun", suchte der Coach nach Erklärungsansätzen. 

GW Amelsbüren - SV Drensteinfurt II      1:2 (0:1)
0:1 Wiebusch (7.), 0:2 Hülsmann (50.),
1:2 Mohammed (66.)
Rote Karte: Amelsbürens Boryor (80./Tätlichkeit)