Dyckburg findet Klein fein
Von Fabian Renger
(01.07.21) "Der ist echt ein feiner Kerl." Thomas Bax schwärmt vom neuen Trainer der SG Dyckubrg. Dort, im schönen Waldstadion, ist Bax neuerdings Obmann. Und er war auf Trainersuche. Die auf zwei Jahre veranschlagte Amtszeit von Dirk Berse war an ihrem Ende angelangt. Bax schaute nach rechts, nach links - und auf unseren Transfermarkt. Dort fand er die Anzeige von Sven Klein, immerhin Inhaber der B-Lizenz. Fragen kostet ja nix. Und tatsächlich. Der kleine, charmante C-Ligist und Klein fanden zusammen. Weil der Übungsleiter eben ein feiner Kerl sei.
"Es hat direkt gefunkt, das war Bombe", freut sich Bax. Die berühmt-berüchtigte, vielzitierte Chemie habe gepasst. Fachlich stimmte es sowieso. "Ich bin gespannt, was er unseren Kreisliga C-Spielern noch so beibringen kann. Vielleicht hat ja er den einen oder anderen Kniff auf Lager", sagt der Funktionär.
"Auf mein Bauchgefühl gehört"
Der Hochgelobte selbst ist 42 Jahre jung und seit Dezember 2018 ohne Trainerjob. Einst fing Klein als Coach in der Jugend des SC Sprakel an, arbeitete im Seniorenbereich bei Emsdetten 05 III und später bei BW Greven. Während der Corona-Zeit bildete er sich fort, hielt seine Lizenz up to date. Anfragen - mal mehr, mal weniger konkret - habe es gegeben. Auch zuletzt. "Ich fand die Gespräche mit Dyckburg sehr angenehm und habe jetzt auf mein Bauchgefühl gehört. Es war das beste Bauchgefühl von allen Anfragen", erklärt Klein.
Trotzdem muss an dieser Stelle die Frage erlaubt sein: Was will ein Inhaber der B-Lizenz - mit Verlaub - in Dyckburg? Die SG beendete die abgelaufene Corona-Spielzeit mit drei Zählern aus acht Spielen auf dem letzten Rang der Kreisliga C2. Doch dafür sei er sich nicht zu schade, stellt Klein klar. Dennoch macht er gleichzeitig keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Ich werde nicht den zehnten Platz als Ziel auszurufen. Wir wollen das Beste rausholen, was machbar ist." Das deckt sich mit Bax' Beobachtungen vom Coach und weist auf die alten Dyckburger Tugenden hin. Die da wären: Disziplin, Ehrgeiz und Kampfeswillen. "Damit haben wir schon den einen oder anderen zermürbt", so Bax. Dies erhoffe er sich auch in der kommenden Saison.
Etwa 20 Spieler an Bord
Er selbst zeigt auch Kampfeswillen und schnürt weiterhin in der Abwehr die Stiefel der SGD. Nach der miserabel verlaufenen Vorsaison war das größte Ziel, die Mannschaft nicht abzumelden. Dies gelang. Der Kader schrumpfte jedoch etwas zusammen auf etwa 20 Spieler. Verstärkung sei daher weiterhin gern gesehen, heißt es. "Uns war es daher wichtig, dass wir jetzt einen Außenstehenden haben, der frischen Wind reinbringt", sagt Bax. Am Sonntagvormittag geht's in die Vollen, der Trainingsauftakt steht an. Die Vorfreude, das merkt man jedenfalls, ist groß im Dyckburger Wald.