Querpass
"Alle sollen sich sicher fühlen"
Von Malte Greshake
(10.11.21) Das gab es bisher tatsächlich noch nicht im Fußballkreis Münster: Die Fußballmannschaft des Rroma Kultur Vereins, die in der Kreisliga C1 kickt, wurde vom zuständigen Sportgericht vorläufig bis Ende dieses Jahres vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Nicht ein oder zwei, sondern gleich drei Vorfälle in den vergangenen Wochen, bei denen hauptsächlich die Leidtragenden die Schiedsrichter waren, gaben der Gerichtsbarkeit Anlass dazu, diese Maßnahme zu ergreifen. Für den Kreisvorsitzenden Norbert Krevert eine alternativlose Entscheidung.
"In der letzten Zeit gab es tatsächlich wiederholte Unruhen", berichtet Krevert. "Und es kann nicht sein, dass sich unsere Schiedsrichter nicht sicher fühlen. Da haben wir einfach eine gewisse Verantwortung." Das Gravierende dabei: Schon Ende Oktober musste sich der Verein wegen zwei unsportlichen Vorfällen vor dem Sportgericht erklären. Und nur drei Tage später in der Begegnung gegen den ESV Münster kam es erneut zu einer Szene, bei dem ein Unparteiischer angegangen wurde. Ebenjenes Spiel wurde abgebrochen und nun folgte eben die temporäre Spielbetriebssperre.
"Der Verein hat keine Lehren gezogen und sich nicht hinterfragt", erklärt Krevert die Entscheidung des Sportgerichts. "Ich hoffe, dass nun diese Chance genutzt wird, um es in den Griff zu bekommen. Wir bieten jedenfalls jede Hilfe an." Am 30. November steht dann die nächste Verhandlung vor dem Gericht an. Ob die Ligaspiele, die bis dahin abgesagt wurde, letztendlich nachgeholt werden oder überhaupt gewertet werden, kann erst nach dieser Verhandlung entschieden werden.
Keine Einzelfälle mehr - und Kreverts Sorge
Leider seien laut Krevert solche Vorfälle eben in der jüngsten Zeit auch keine Einzelfälle mehr. "Nach der Coronapause haben wir eine größere Unruhe festgestellt", sorgt sich der Kreisvorsitzende. "Da gab es schon diverse Übergriffe auf Schiedsrichter oder sogar Diskriminierungen." Natürlich würden Emotionen zum Sport dazugehören. Aber eben die richtigen. "Vor allem die Schiedsrichter brauchen wir unbedingt", so Krevert. "Und da stehen wir als Ausschuss geschlossen hinter ihnen. Da ist es auch egal, ob irgendeine Entscheidung auf dem Platz richtig oder falsch war. Unseren Schiedsrichtern muss Wertschätzung entgegengebracht werden."
Ein großen Anliegen sei es Krevert allerdings noch, zu betonen, dass die allermeisten Vereine einen richtig guten Job in dieser Hinsicht machen. "Meine Sorge ist bei einer solchen Berichtserstattung immer, dass das ganz Gute, was geleistet wird, in den Hintergrund rückt." Deswegen soll auch weiterhin resolut bei solchen Vorfällen gehandelt werden. "Dieser Aufgabe stellen wir uns und bekommen das auch in den Griff", so Krevert noch, der insbesondere auch noch vermehrt präventiv eingreifen will. Denn: "Alle Beteiligten sollen immer mit einem guten Gefühl einen Fußballplatz betreten können und sich sicher fühlen."