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HKM-Sieger 2024: Warendorfer SU

Schwienhorsts "Mäuseroller" sichert der WSU den HKM-Titel


Von Christian Lehmann

(07.01.24) 23 lange Jahre hatte die Warendorfer SU warten müssen, am Sonntagabend durften die Pferdestädter dann aber doch mal wieder den Henkelpott in die Höhe hieven und den Hallenkreismeistertitel bejubeln. Im Endspiel eines Turniers, das nicht mit Dramatik und allerhand kurioser Geschichtchen geizte, rang die Mannschaft von Domenic Canta die Stehaufmännchen vom Titelverteidiger SG Telgte mit 8:7 (3:3) im Neunmeterschießen nieder. Über den Schuss ins Warendorfer Glück wurde im Nachgang allerdings munter diskutiert.

Schon das Zustandekommen dieses Neunmeterschießens hätte ein Krimi-Autor nicht besser zusammenschustern können: Die Warendorfer spielten ein klasse Finale und drehten die Partie mit toller Moral. Lasse Burchardt glich Telgtes Führung durch den Treffer von Kevin Wolf noch vor der Pause aus, Laurence Wacker und Naser Alahmad, der später zum besten Feldspieler gekürt werden sollten, brachten die Warendorfer im zweiten Durchgang scheinbar uneinholbar in Führung. In der letzten Minute brachte Niclas Tewes der SG dann aber mit seinem Anschlusstor die Hoffnung zurück, ehe Joost Hagedorn den Ball sechs Sekunden vor der Schlusssirene irgendwie über die Linie drückte - 3:3! Neunmeterschießen!

Doppel-Kontakt oder nicht?

Auch hier zeigten sich beide Teams überaus zielsicher. Nach Treffern von Kevin Wolf und Tom Kruse leistete sich einzig Niclas Tewes einen Fehlschuss. Lennart Burchardt, Hagedorn, Loris Theres, Lars Schwienherr, Linus Austermann und Peer Starzonek behielten die Nerven, sodass es letztlich WSU-Kapitän Tobias Schwienhorst oblag, den alles entscheidenden Schuss zu verwandeln. Das gelang ihm auch, doch das "Wie" erhitzte die Telgter Gemüter: Der Schütze soll den Ball bei seinem Abschluss doppelt berührt haben - und das ist nicht zulässig. Schiedsrichter Jan Berkemeier hatte es nicht gesehen - und die Warendorfer durften jubeln. Bitter für die Mannschaft von Trainer Andre Kuhlmann und Jan Plagge: Bildmaterial vom Neunmeterschießen lässt darauf schließen, dass Schwienhorst tatsächlich den Ball zunächst tatsächlich leicht mit seinem Standbein touchiert haben könnte. 

Aus Telgter Sicht wäre der HKM-Titel allerdings auch fast schon zu kitschig gewesen. Der Bezirksligist war in der Gruppenphase zunächst überhaupt nicht zu Potte gekommen und war nach zwei Spielen eigentlich so gut wie raus. Sowohl beim 3:5 gegen die WSU als auch beim 5:7 gegen Sassenberg hatten sich die Telgter viel zu viele Ballverluste geleistet und unnötige Gegentreffer kassiert. Mit dem Mute der Verzweiflung - und einem Cheftrainer Kuhlmann, den es nach dem vogelwilden Kick gegen den VfL nicht mehr auf der Tribüne hielt - ackerte sich die SG dann aber doch noch weiter, dank eines furiosen 6:2-Erfolgs gegen Gastgeber Freckenhorst.

Klare Kisten im Halbfinale

Im Halbfinale fand Telgte dann beim 5:1-Sieg über Blau-Weiß Beelen seine Souveränität in den Abläufen zurück. Vor allem Kevin Wolf, der in dieser Partie dreimal traf und zum besten Spieler des Tages gewählt wurde, ragte dabei heraus. Die WSU, in der Vorrunde noch etwas wackelig unterwegs, beeindruckte in der Endrundengruppe mit drei überzeugenden Siegen und marschierte auch im Halbfinale gegen den IFC Warendorf problemlos durch. Sechs verschiedene Torschützen schossen einen 6:1-Erfolg gegen das Sensationsteam aus der Kreisliga B heraus.

Der vermeintliche Underdog IFC um das Trainerteam Metin Tüfekci und Murat Demiröz spielte auch am Finaltag wieder Hurrafußball, zeigte teils tolle Offensivszenen - und nahm dabei auch die eine oder andere defensive Lücke in Kauf. Bei den beiden Siegen gegen Alverskirchen (4:3) und Albersloh (4:2) ging das gut, das zwischenzeitliche 5:8 gegen BW Beelen hätte dann beinahe das Halbfinalticket gekostet. Doch das sicherte sich die erfahrene Truppe um Eugen Migov, Mentor Rama, Nikita Bassauer und Jahir Rama letztlich recht souverän. In der K.O.-Phase war dann die Luft raus.

Dasselbe galt für die Jungs von Blau-Weiß Beelen, die nun wohl endgültig den Beweis angetreten haben, dass sie auch in der Halle richtig gut kicken können. Die Jungs um Chefcoach Stefan Bruns mussten in der Gruppenphase in jedem Spiel teils deutlichen Rückständen hinterherrennen, schafften es aber angefeuert von ihren zahlreichen Fans immer wieder, zurückzukommen. Nach einem 4:3-Sieg zum Auftakt gegen Albersloh und einem furiosen 8:5 gegen den IFC war der Halbfinaleinzug aber noch nicht ganz safe, letztlich reichte ein 2:2-Remis gegen Alverskirchen zum Weiterkommen. Im Halbfinale war Telgte dann einfach stärker.

Quartett scheitert in der Gruppenphase

Erwartet eng ging es in der "Todesgruppe" zu: Gastgeber TuS Freckenhorst geriet nach einem überzeugenden 2:1-Auftaktsieg gegen Sassenberg im Duell mit der WSU plötzlich ins Trudeln und schmiss letztlich beim 2:6 gegen Telgte die Halbfinalteilnahme selbst weg. Da half auch der gute Eindruck aus der Vorrunde nicht weiter. Offensivmann Noel Gryczka, auch am Endrundentag einer der aktivsten bei den Feidiek-Kickern, durfte wenigstens die Trophäe des besten Torschützen mit nach Hause nehmen.

Der VfL Sassenberg verpackte die Pleite gegen den TuS zum Start gut und stand nach einem 7:5-Sieg in einem vogelwilden Spiel gegen Telgte inklusive Rudelbildung und zahlreicher Zeitstrafen bereits mit einem Bein im Halbfinale. Ein Remis gegen die bereits als Gruppensieger feststehende WSU hätte gereicht, doch trotz des Führungstreffers durch Björn Unland reichte es nicht. Laurence Wackr und Tobias Schwienhorst drehten mit ihren Treffern die Partie und schmissen den VfL raus. Telgte, nach zwei Spielen noch punktlos, lümmelte sich auf den letzten Drücker ins Semifinale.

In Endrundengruppe 1 war für Grün-Weiß Albersloh schnell klar, dass es nicht zum Einzug in die K.O.-Phase reichen würde. Unglücklich unterlag das Team von Trainer Julian Spangenberg zunächst mit 3:4 gegen Beelen, um dann beim 2:6 gegen furiose Alverskirchener die Chance aufs Weiterkommen endgültig zu verspielen. Beim 2:4 gegen den IFC Warendorf schmiss der A-Ligist nochmal alles rein - ohne Erfolg. 

Ein einziges Törchen fehlte derweil Rot-Weiß Alverskirchen in der Endabrechnung. Das Überraschungsteam von Trainer Andreas Strump begeisterte mit einem leidenschaftlichen Auftritt, schied aber letztlich auch aufgrund des unglücklichen 3:4 gegen den IFC Warendorf zum Auftakt aus. Durch den klaren Sieg gegen Albersloh wahrte der B-Ligist noch die Hoffnung, im finalen Showdown gegen BW Beelen sprang dann "nur" noch ein 2:2-Remis heraus - da der IFC anschließend seine Hausaufgaben gegen Albersloh machte, reichte das nicht. Besonders bitter: Alex Vogt, einer der stärksten Spieler auf der Platte, verschoss kurz vor dem Ende der Partie gegen Beelen einen Neunmeter. Jubeln durfte der Underdog bei der Siegerehrung trotzdem: Schnapper Lion Geßmann wurde für seine exzellente Torwartleistung während des Turniers als bester Torhüter ausgezeichnet.

Individuelle Auszeichnungen

Bester Feldspieler
Naser Alahmad (Warendorfer SU)

Bester Torhüter
Lion Geßmann (RW Alverskirchen)

Bester Torschütze
Noel Gryczka (TuS Freckenhorst / 10 Tore)

Spieler des Tages
Donnerstag: Gerrit Fricke (BW Beelen)
Freitag: Dennis Hesse (TuS Freckenhorst)
Samstag: Naser Alahmad (Warendorfer SU)
Sonntag: Kevin Wolf (SG Telgte)

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3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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