Ein bunter Nachmittag

von Alex Piccin

(14.05.17) Davaria Davensberg hat den passenden Schlüssel zu Hause liegen gelassen. Den Schlüssel zum Toreschießen. Der gewohnt spielerischen Auftritt brachte bei GS Hohenholte nichts ein, da die Gastgeber vor dem eigenen Tor richtig zupackten und vor dem fremden richtig zulangten. Gut, das taten beide, irgendwie. 4:0 (2:0) und zehn gegen neun hieß es am Ende.

Viel Ballbesitz, die ein oder andere Torchance, aber nicht der Hochkaräter, den man getrost versemmeln kann, weil der nächste bald folgt. Das stand bei den Davaren auf der Habenseite bis zur Halbzeit. In der linken Spalte waren zwei Gegentreffer verzeichnet, aus der Abteilung unnötig. Patrick Wilhelmer hielt seinen Schlappen in einen Klärungsversuch. Die Kugel segelte daraufhin über Andreas Stilling hinweg in den Kasten (32.). Beim 2:0 hatte sich Ferdinand Vogelsang über rechts durchgetankt und hoch ins kurze Eck getroffen (41.). Dass David Bussmann sich in der 44. Minute die Ampelkarte abholte, sollte den Davaren in die Karten spielen - eigentlich.

Mauer hochgezogen

Denn Hohenholte igelte sich nun richtig ein. Da Stephan Waltring als Stoßstürmer nicht zur Verfügung stand, glichen die Konteransätze der Gastgeber eher einer ledernen Luftpost ins Nirgendwo. Davensberg rannte an, schob die Asse von rechts nach links, vor und zurück. Die Gelb-Schwarzen gingen geschlossen mit und ließen keine Räume offen. Zugreifen musste Yannick Boonk nur bei harmlosen Bällen in den Strafraum. Ansonsten klaubte er die Kugel eher aus dem Gebüsch hinter seinem Tor.

Als Vogelsang schließlich Wilhelmer mit einer Mischung aus Befreiungsschlag und astrein getimten Flugball auf die Reise schickte, war es um die Vorentscheidung geschehen. Der Angreifer traf ins linke Eck zum 3:0 (74.). Anschließen wurde es wieder bunt: Rojhat Atalan musste nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot runter (80.). Farok Atalan passte das nicht, geigte dem Unparteiischen diesbezüglich die Meinung und folgte seinem Teamkollegen mit der Ampelkarte im Gepäck in die Kabine (81.).

"Das ist bitter"

Den Schlusspunkt - im wahrsten Sinne - setzte Wendelin Kemper nach Vorarbeit von Tobias Greulich (90.), wieder angepfiffen wurde nicht. "Die erste Viertelstunde nach der Pause galt es zu überstehen. Bei dem Wetter und gegen einen guten Gegner haben wir es heute gut gemacht", sagte Bussmann. Davaren-Spielercoach Masen Mahmoud war nach der Pleite entsprechend angefressen: "Die hatten vor der Pause nur zwei halbe Chancen, bei uns fehlte der Abschluss. Das ist bitter."

GS Hohenholte - Davaria Davensberg     4:0 (2:0)
1:0 Wilhelmer (32.), 2:0 F. Vogelsang (41.),
3:0 Wilhelmer (74.), 4:0 Kemper (90.)
Gelb-Rot: Bussmann (44./GSH, wdh. Foulspiel), R. Atalan (80./Davaria, wdh. Foulspiel), F. Atalan (81./Davaria, Meckern)