Die Borussia wird geschockt

Von Till Meyer 

(08.09.17) Das war mit Sicherheit eine der Überraschungen des Spieltages. Hätte man auf dieses Spiel und Resultat wetten können, dann wäre ein stattliches Sümmchen dabei herausgesprungen. Denn mal ehrlich, wer hätte es im Vorfeld für möglich gehalten, dass die Warendorfer SU II als Aufsteiger bei Borussia Münster mit 3:1 (2:1) die Oberhand behält?

Wer nichts zu verlieren hat, kann befreit aufspielen. So heißt es ja gerne. Dass da tatsächlich etwas dran ist, zeigte die WSU gestern Abend. Die Elf von Jürgen Kuzniacki zelebrierte zwar nicht so ein feines und sauberes Kurzpassspiel wie die Gastgeber und war auch nicht auf totale Offensive gepolt, aber die Truppe hatte etwas anderes, was sie an diesem Tage auszeichnete: Wille und Leidenschaft, die gepaart wurden mit hundertprozentigem Einsatz. Und obwohl die Gäste ihre schnelle 1:0-Führung (Alen Fehratovic) wieder zügig abgaben (1:1 Henry Hupe/11.), blieben sie im Match und erstarrten nicht in Erfurcht vor dem vermeintlich großen Favoriten. Konsequente Raumverengung und gezielt eingestreute Vorstöße - langte in der Summe zu einer 2:1-Pausenführung (Marco Strothoff/13.) und schlussendlich zu einem 3:1-Sieg (Niklas Steinkampf (81.). 

Chancen nicht genutzt

Die Borussia muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie Chancenverwertung an diesem Tage einfach nicht das Gelbe vom Ei war. Oder anders gesagt: WSU-Schnapper Recep Bardak war in mehreren Szenen herausragend gut in den Eins-zu-eins-Situationen. "Wir sind jetzt komplett angekommen. Die Jungs haben jetzt mal gemerkt, dass man in dieser Liga immer einhundert Prozent geben muss, um etwas zu holen", analysierte Borussen-Trainer Yannick Bauer den Auftritt seiner Männer. Kuzniacki war natürlich stolz wie Oskar - mit Recht: "Ich bin wirklich einfach unglaublich stolz auf meine Truppe. Sie haben alles gegeben. Eine tolle Geschichte." 

Borussia Münster - Warendorfer SU II    1:3 (1:2)
0:1 Fehratovic (7.), 1:1 Hupe (11.),
1:2 Strothoff (13.), 1:3 Steinkamp (81.)