Der Preis ist heiß

Von Luca Adolph

(29.11.19) Der imaginäre Newcomer-Preis des Jahres wirft seine Schatten voraus. Neben Yannick und Luca Lause, den beiden Wunderknaben von GW Gelmer, empfiehlt sich ebenfalls eine Sturm-Rakete der Warendorfer SU für die, wenn sie denn existieren würde, sicherlich begehrte Trophäe. Dabei hätte WSU-Knipser Julian Gösling doch eigentlich gar nicht zur Wahl stehen dürfen.

Freiwillig räumte Gösling vor der Spielzeit das Feld, nachdem Trainer Lukas Krumpietz ihm nahegelegt hatte, in der Reserve zu kicken. Als dann aber nach und nach die alt eingesessenen Angreifer wegbrachen, war der 23-jährige Torjäger gewillt, seine Chance zu nutzen. "Es war eher meine Entscheidung, runterzugehen, weil er mir keine Spielanteile garantieren konnte. Mir war aber klar, dass ich helfe, wo ich nur kann, wenn man mich dann braucht", zeigt sich der Stürmer mannschaftsdienlich.

Ein Schuss, ein Treffer

Gezeichnet von zahlreichen Ausfällen hinkte die WSU ihren Erwartungen hinterher. Am zehnten Spieltag rangierte der amtierende Vizemeister auf dem vermeintlich enttäuschenden siebten Platz. Im Spiel gegen den SC Everswinkel warf Krumpietz seinen Edel-Joker dann erstmals ins kalte Wasser. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung bedankte er sich prompt mit dem späten Siegtreffer zum 3:2-Heimerfolg. "In der Zweiten lief es ja schon vorher. Das hat dann so seinen Lauf genommen", sagt Gösling, der für die zweite Garde auch schon zehn Hütten machte.

Und wie es dann lief! In den darauffolgenden vier Partien netzte der Sturm-Neuling weitere fünfmal ein. Mit Gösling im Aufgebot musste sich Warendorf nur dem SC Westfalia Kinderhaus II beugen. Die WSU biss sich wieder zurück und muss daher heute auch bloß noch drei Punkte auf Rang zwei aufholen. Doch ausgerechnet jetzt, wo alles passt, zieht er sich wohl wieder zurück. "Ich wollte immer nur Fußball spielen, klar so hoch wie möglich. Aber die Erste ist jetzt wieder besser aufgestellt, die Rückrunde möchte ich in der Zweiten zu Ende bringen. Danach bin ich für alles offen", so der Angreifer, der in der B-Liga um den Titel spielt.

SC Münster 08 II – SC Everswinkel (Sonntag, 13:30 Uhr)
Eine bessere Kampfansage könnte der SC Everswinkel doch gar nicht gen Hoetmar schicken als den schier unbesiegbaren SC Münster 08 niederzuringen. Schließlich hatte Hoetmar die Everswinkler Truppe mit seinem jüngsten Erfolg über den Ligazweiten aus Gelmer wieder ans Ende der Tabelle geschickt. Genug geträumt, Nullacht ließ in der Hinrunde nur zwei Punkte liegen. Da müssten sich die Gäste schon richtig langmachen, um da was mitzunehmen.
Heimspiel-Tipp: 3:0
Julian Gösling: Everswinkel tut sich unglaublich schwer dieses Jahr, hätte ich nicht gedacht. 4:1

SG Sendenhorst – Warendorfer SU (Sonntag, 14:30 Uhr)
Zwei Siege über den SV Mauritz und Eintracht Münster lassen die Sendenhorster Gemüter wieder etwas runterfahren. Davor war es der SG nämlich nicht gelungen, Ems Westbevern und den SC Füchtorf zu schlagen. Um sich dauerhaft in der oberen Tabellenhälfte wiederzufinden, sollten solche Spiele aber eigentlich gewonnen werden. Denn es wird nicht einfacher, mit der Warendorfer SU wartet nun ein richtig schwerer Brocken auf den Tabellenachten. Die WSU streckt nämlich mit fünf Siegen aus den vergangenen sechs Partien die Fühler nach Platz zwei weit aus.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Gösling: Das wird ein heißer, enger Ritt! 1:2

VfL Sassenberg – BW Beelen (Sonntag, 14:30 Uhr)
In der Vorsaison sicherte sich BW Beelen erstmals in einem Meisterschaftsspiel einen Punkt gegen den Angstgegner aus Sassenberg. Ansonsten gab es für die Blau-Weißen gegen den VfL immer nur Haue. Auch in dieser Spielzeit setzte es bereits eine 1:3-Pleite gegen den aktuellen Liga-Dritten. Das Rückspiel wird die Gäste natürlich erneut auf eine harte Probe stellen. Doch vielleicht stattet der jüngste Sieg über den SC Hoetmar die Gäste ja mit Flügeln aus. Serien sind schließlich dazu da, um sie zu brechen!
Heimspiel-Tipp: 4:1
Gösling: 2:1

TSV Handorf – SC Füchtorf (Sonntag, 14:30 Uhr)
Da hat sich der TSV Handorf doch so schön da oben festgebissen. Drei Niederlagen in Folge sorgten dann aber dafür, dass die Handorfer von Platz zwei auf Rang sieben durchgereicht wurden. Doch die meisten Teams von dort oben sind nicht gerade für ihre Konstanz bekannt. Ein Erfolg über den abstiegsbedrohten SC Füchtorf sollte die Wogen also wieder glätten. Vorsicht ist jedoch geboten, die Füchtorfer bestechen durch ihren bedingungslosen Kampfgeist. Der brachte auch schon Teams wie Ems Westbevern und den FC Münster 05 zur Verzweiflung.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Gösling: 3:1

SV Ems Westbevern – FC Greffen (Sonntag, 14:30 Uhr)
Ems Westbevern meldet sich pünktlich zum Ende der Halbserie zurück und verlässt vorerst die Gefahrenzone. Neun Punkte aus vier Spielen befördern die Gastgeber auf Rang elf. Heimst Ems nun den nächsten Dreier gegen Greffen ein, könnte die Truppe von Andrea Balderi weiter klettern. Es gibt allerdings nicht viele Kontrahenten, die noch unangenehmer zu bespielen sind als der FC Greffen. Zuletzt egalisierte ein 3:1-Erfolg über den SC Füchtorf die Niederlage gegen den Nullacht. Jeder weitere Zähler bringt den Aufsteiger näher an die Top Fünf.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Gösling: Zu Hause sind die echt eklig, trotzdem siegt Greffen. 1:3

SV Mauritz – GW Gelmer (Sonntag, 14:30 Uhr)
Noch so einen Patzer wie der gegen den SC Hoetmar unter der Woche darf sich GW Gelmer so schnell nicht mehr erlauben. Ansonsten ist der zweite Platz auch schon wieder futsch. Sassenberg und Warendorf sitzen den Gelmeranern nämlich direkt im Nacken. In Mauritz hatten die Grün-Weißen zuletzt nur selten Probleme. Keines der vergangenen vier Heimspiele entschied der SV für sich. Der jüngste 3:2-Erfolg über den FC Münster 05 lässt die Hausherren jedoch hoffen. Mit ein wenig Spielglück könnte gegen die taumelnden Gäste durchaus etwas drin sein. Am Coppenrathsweg ist schon der eine oder andere große Gegner ins Straucheln gekommen.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Gösling: 0:3

SC Hoetmar – SC Westfalia Kinderhaus II (Sonntag, 14:30 Uhr)

Setzt der SC Hoetmar noch mal einen drauf und weist auch noch diese Riesen aus Kinderhaus in die Schranken? Na ja, der Sieg über GW Gelmer könnte die Ketten jedenfalls endlich gesprengt haben. Schließlich katapultierte der dritte Saisonerfolg die Gastgeber direkt von den Abstiegsrängen über den Strich. Doch Westfalia möchte die Siegesserie von vier ungeschlagenen Partien in Folge weiter ausbauen und Hoetmar die Suppe damit gehörig versalzen. Gar nicht mal so unwahrscheinlich, das letzte Szenario.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Gösling: 0:3

Eintracht Münster – FC Münster 05 (Sonntag, 14:45 Uhr)
Ein schier nicht tippbares Duell, das sich diese beiden Teams am bevorstehenden Sonntag liefern. Auf dem Kunstrasenplatz der Eintracht, scheint alles möglich zu sein. Nur noch fünf Punkte beträgt mittlerweile der Vorsprung der 05er auf die Eintracht. Liegt vielleicht auch einfach daran, dass sich die Gäste in den vergangenen fünf Partien keinen einzigen Zähler sicherten. Ganz so schlimm lief es bei den Hausherren derweil nicht. Nur in den abgelaufenen zwei Partien ging Eintracht Münster leer aus. Davor hatte es einen Punktereigen gesetzt. Wäre für beide Mannschaften also mal wieder an der Zeit, zu punkten.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Gösling: 2:2