"1:1 wäre wohl gerechter gewesen"
Von Fabian Renger
(25.10.15) Wie unterschiedlich die Launen nach einem Fußballspiel doch sein können. Während Roxels Coach Daniel Ferreira nach Abpfiff noch immer ein wenig perplex und glücklich über den Last-Minute-Erfolg seines BSV Roxel II war, hatte Mark Bördeling vom SG Selm andere Sorgen. Er hockte bei seinem Schützling Jens Heinrich im Krankenhaus. Erster Verdacht: "Irgendwas an den Bändern." Immerhin waren sich beide einig: Ein 1:1 wäre wohl gerechter gewesen als das schlussendliche 2:1 (0:0).
In der ersten halben Stunde hatten die heimstarken BSV-Kicker den Gast gut im Griff und kamen dem Gäste-Tor mit Maximilian Haberecht und Christian Hester nahe, ließen vor der Halbzeit dann aber die Zügel schleifen. Die Folge: Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff führte Selm. Roxel spielte nach einem Anstoß einen langen Ball nach vorne, der mit dem Kopf abgefangen wurde. Ein Abwehrmann haute das Spielgerät anschließend weit nach vorne zu Alexander Schwegler, der vom mangelnden Timing von Heim-Schnapper Simon Tegeler profitierte und den Ball über ihn drüber ins Tor hievte - 0:1 (46.). "Das hat uns aber gut getan", befand Ferreira.
Es entwickelte sich fortan eine offene, mit viel Engagement geführte Partie. Selm fuhr ein paar Konter, spielte die aber nicht zuende, die Gegenseite freute sich derweil über einen Strafstoß. Lukas Suer berührte BSV-Akteur Kai Jurick ungeschickt, der ließ sich nicht zweimal bitten und fiel hin. Raphael Prigent verwandelte den fälligen Elfer (72.). Und dann sollte es sogar noch dicker kommen fürs Auswärtsteam. In der dritten Minute der Nachspielzeit lässt deren Defensive Jurick nach einer Prigent-Ecke mutterseelenallein und der hat kein Problem, den glücklichen Siegtreffer zu markieren. "Völlig unnötig", resümierte Bördeling folglich. Sein Gegenüber nahm die Punkte hingegen natürlich "gerne" mit, auch wenn ein 1:1 seiner Meinung nach gerechter gewesen wäre.
BSV Roxel II - SG Selm 2:1 (0:0)
0:1 Schwegler (46.), 1:1 Prigent (72.)
2:1 Jurick (90.)