Als Spitzenreiter zum Ballermann

Von Christian Lehmann

(26.10.22) Das dürfte ein vergnüglicher Kultururlaub werden: Gleich drei Mitglieder des Trainerteams beim SC Sprakel nutzen die zweiwöchige Spielpause und machen sich in Kürze auf zum Ballermann. Zuvor stand am Dienstagabend das vorgezogene B1-Derby gegen den SV Greven 2021 an - und das lief aus SCS-Sicht richtig klasse. Nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg in einer hochintensiven, unterhaltsamen und guten Partie im Draum eroberte die Mannschaft von Till Görges und Christopher Klimek fürs Erste die Tabellenführung zurück.

"In zwei Wochen werden wir eine aussagekräftige Tabelle haben. Dann schauen wir mal, wo wir stehen", weiß Görges die tolle Momentaufnahme einzuordnen. Er wusste auch, dass sein Team die drei Punkte mit viel Geschick, aber auch dank etwas Glück und einem guten Schnapper eingeheimst hatte. SCS-Schnapper Sören Weßling hatte nämlich in der 90. Minute einen Versuch von Daniel Reiter stark an die Latte gelenkt, beim Abpraller bekam Maurice Seikowski nicht mehr genug Druck hinter den Ball und köpfte drüber.

Sechs Gelbe Karten in der Schlussphase

"Wir haben Greven nach dem 2:1 den Ball überlassen und uns zurückgezogen. Es war eine sehr starke Willensleistung", lobte Görges. Was sich auch in sechs Gelben Karten gegen sein Team in den letzten 25 Minuten der Partie wiederspiegelte. Halb so wild, fand der Spielertrainer, der selbst in der Schlussminute verwarnt wurde. "Ich finde, man hätte in der ersten Halbzeit auch auf Grevener Seite ein, zweimal Gelb zeigen können."

Hier setzten die Gäste zunächst auf eine kompakte Defensive und gute Umschaltsituationen. Eine davon nutzte nach einem Ballgewinn an der Mittellinie Bernd Block zum 0:1. Von der Strafraumgrenze feuerte der Grevener den Ball ins Sprakeler Tor (0:1/15.). "Unser Plan, gestaffelt zu stehen und in Umschaltmomente zu kommen, hat 20 Minuten funktioniert. Danach haben wir den Zugriff verloren", meinte SVG-Coach Jan-Hendrik Harbert. Nach einem flach vors Tor gespielten Freistoß sorgte Robert Pendovski schließlich für den 1:1-Ausgleich (32.). "Das hat uns Selbstvertrauen gegeben, danach waren wir deutlich besser im Spiel", befand Görges.

Sprakels Strafraum wird belagert

Im zweiten Durchgang traf dann Felix Durynek nach einer Hereingabe von Lasse Ostholt aus 16 Metern zum 2:1 (60.), anschließend hatten die Hausherren Pech, dass ein Treffer von Marius Hopp wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht zählte (65.). Greven riskierte danach mehr und belagerte in den letzten 20 Minuten den Sprakeler Strafraum. Mehr als ein ansatzloser Abschluss von Seikowski, den Weßling unkonventionell mit dem Fuß parierte (75.) sowie die Riesenchance in der 90. Minute sprang aber nicht mehr heraus.

"Wir können den Jungs wieder mal keinen Vorwurf machen", bilanzierte Harbert. "Ich habe ein sehr gutes B-Ligaspiel auf Augenhöhe gesehen, am Ende fehlte uns das nötige Quäntchen Glück. Über ein Unentschieden hätte sich niemand beschwert, aber wir haben halt ein Tor weniger geschossen als der Gegner..."

SC Sprakel - SV Greven 2021     2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Block (15.), 1:1 Pendovski (32.),
2:1 Durynek (60.)