Ostenfelde ohne 17, Handorf mit Hardensett

von Fabian Renger

(26.02.18) "Die haben das Bällchen fein laufen gelassen, da war schon ein Klassenunterschied zu merken!" TSV Ostenfelde-Trainer Christopher Schnepel lobte das, was der TSV Handorf da machte vom Anfang der zweiten Hälfte bis zur Mitte. Das erste Gegentor - Endstand 2:4 (1:2) - fand er obendrein "herausragend gespielt. Sieht man selten in der B-Liga." So viel Lob, da mag manch jemand vor Scham im Boden versinken. Nicolas Hendricks, Handorfs Seitenlinien-Boss, hingegen feuert die Komplimente zurück:"Ach, nein. Die haben uns Leben echt schwer gemacht. Phasenweise, die Gegenwehr war da." So viel Harmonie. Entscheidend waren auf der einen Seite ein personeller Aderlass krasser Natur und auf der anderen Seite ein verspätetes Debüt sowie die nötige Cleverness.

Ordnen wir die Ereignisse zuallererst und kommen wir zu den Voraussetzungen: Bei Ostenfelder ging die Grippe rum, 28 Mann hat Schnepel im Kader. 17 sagten ab, ein Christian Reploh zum Beispiel kehrte am Samstag erst aus seinem hessischen Studienort heim. Gegen die fußballerisch und auch konditionell sowieso recht starken Gäste roch das aus Schnepels Sicht nach einem desaströsen Nachmittag. "Wir hatten eine Nullkommanull-Erwartungshaltung", offenbarte er. Handorf riss die Spielkontrolle zwar in der Tat zu Beginn an sich, machte sich das Leben aber zu häufig selbst schwer.

Hardensett feiert gutes Debüt

Nach 13 Minuten führte der Favorit. Linksverteidiger Dominik Hardensett gab sein langersehntes Debüt im Handorfer Dress, im Sommer aus Hiltrup gekommen, setzte ihn eine Verletzung lange Schachmatt. Dass er was kann, bewies er mit nicht nur mit seiner klasse Vorarbeit auf Torben Redbrake zur Führung. "Hat wirklich ein starkes Spiel gemacht", lobte Hendricks. Weil Niklas Dombrowsky, eigentlich eine sichere Bank im Handorfer Spiel, aber direkt nach Wiederanpfiff einen Rückpass zu schlampig spielte, Niklas Hagemense dazwischen spritzte und postwendend ausglich, war alles wieder auf Anfang gesetzt.

In der Folge markierte Julian Austermann nach Vorlage von Malte Stoffers, der an zwei Gegnern vorbei stiefelte, zwar das 2:1 (27.), aber Ostenfelde war körperlich anwesend und bewies Mumm. Doch irgendwann lassen die Kräfte bei so einem letzten Aufgebot eben nach. Besonders nach dem Seitenwechsel, als Austermann und Stoffers (65./66.) auf 4:1 erhöhten, war die Sache wohl gelaufen. Schnepels angesprochener Klassenunterschied war da, Dombrowsky hatte gleich zwei Gelegenheiten, seinen Fauxpas aus Hälfte eins wieder gut zu machen. Ostenfelde kam mit einem blauen Auge aus Handorfs Sturm- und Drangphase heraus.

Moor mit Sonntagsschuss, Hendricks hat Angst

Letztlich reichte es sogar noch zum Anschluss, ein Sonntagsschuss von Artur Moor - Minute 79. Geht da doch noch was? "Ich hatte ein bisschen Angst", gestand Hendricks. Seine Jungs waren aber cool drauf, spielten das souverän runter und bleiben damit im Spitzenrennen, das aber wohl zu einem Dreikampf werden dürfte. Der SC Münster 08 II spielte wieder nicht, hat nun drei Partien weniger als Beelen und Handorf. Hendricks runzelt die Stirn:"Das ist schon komisch, dass die Tabelle so schief steht..." 

TSV Ostenfelde - TSV Handorf   2:4
0:1 Redbrake (13.), 1:1 Hagemense (14.)
1:2 Austermann (27.), 1:3 Austermann (65.)
1:4 Stoffers (66.), 2:4 Moor (79.)