Anders gekommen als gedacht

von Fabian Renger

(26.02.18) Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. RW Alverskirchen wird sich nach dem Abstecher nach Freckenhorst wohl an dieses Sprichwort erinnert haben. "Eigentlich war das nicht das Spiel, was wir uns vorgestellt haben", war Tomasz Nahajowski regelrecht verblüfft. Erwartet hatte der RWA-Übungsleiter den Kontrahenten, den TuS Freckenhorst II, stark verstärkt mit einer Menge Akteuren aus der Ersten. Einen Gegner, der stark presst und seiner Kombo die Hölle heiß macht. Doch hinten raus langte es zu einem 1:0 (0:0) - für die Gäste. Da biste baff.

Und das war er auch, Nahajowski. Und erleichtert. Schließlich ist Freckenhorst unten ganz weit drin, ein Sieg über Alverskirchen und RWA wäre noch mehr im Abstiegsschlamassel als ohnehin schon. Doch: Freckenhorst, das zwar beispielsweise einen Marius Becker oder Tristan Zumloh auf bot, stand verhältnismäßig tief. Das Chancenplus vorm Pausentee: Es lag - wenn auch nur knapp - auf Seiten der Gäste. Jürgen Deipenwisch traf zweimal nur das Außennetz, "war gut rausgespielt", freute sich dessen Trainer. Über rechts ging's jeweils. "Ich glaub, wir wollten das einfach mehr als die", mutmaßte Nahajowski.

Wo ein Wille ist...

Wo ein Wille ist - gerne spätestens jetzt drei Euro ins Phrasenschwein -, da ist bekanntlich auch ein Weg. Und den fand ausgerechnet Matthias Hamsen. Das dünne Aufgebot von Alverskirchen ließ nicht mehr viel Spielraum. Und mit Matthias Hamsen traf jemand, der bis Samstagabend noch gar nichts von seinem Glück wusste. Im normalen Fußballerleben trainiert der die A-Jugend des Clubs oder kickt in den Alten Herren. In Freckenhorst musste er nach 30 Minuten ran, Niklas Röers zwickte der Oberschenkel. Nach 54 Minuten bekam er einen Ball prima durch die Gasse durchgesteckt, alleine vor TuS-Schnapper Adrian Kardas - immerhin ebenfalls in der Ersten sonst zu verorten - bewahrte er die Nerven. Die Führung.

Dann ging's langsam aber doch in die andere Richtung. Den Gästen schwanden die Kräfte, Freckenhorst hatte plötzlich den Ballbesitz und bekam eine zweite Luft. In Tore oder wirklich beinharte Chancen umgemünzt, das klappte nicht mehr so richtig, von einem Freistoß in der Nachspielzeit mal abgesehen. Für Nahajowski ein verdammt wichtiger Sieg, gegen Müssingen und Sassenberg sollen aber nun "sechs weitere Zähler" her. Korrektur: "Ein Muss!" 

TuS Freckenhorst II - RW Alverskirchen   0:1
0:1 Hamsen (54.)