Altenberge IV bleibt im Keller stecken

von Till Meyer

(03.10.17) Dass diese Spielklasse für etliche Überraschungen steht, ist nicht wirklich etwas Neues. Neu dafür ist aber, dass es an diesem Spieltag eine Saisonpremiere, einen vergesslichen Schiedsrichter und obendrauf auch noch ne Menge Tore gab. Okay, dies ist nicht wirklich etwas Neues. Ein Blick auf die Spiele lohnt sich aber so oder so mal wieder richtig. Vielleicht nicht unbedingt für den TuS Altenberge IV, denn die Truppe von Dimitrij Braun steckt weiterhin im Keller fest. Mehr dazu in unserer Kategorie "Verlierer des Spieltages". 

Gewinner des Spieltages: Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit der Tabellenzweite aus Sprakel. Zwar hatte der SC ein vermeintlich leichtes Spiel vor der Brust, immerhin ging es "nur" zum Tabellenschlusslicht Saxonia Münster III, aber auch so ein Match muss erst mal (klar) gewonnen werden. Und prickelnd begann das Ganze für die Gäste auch nicht, denn nach mal gerade acht Minuten lagen sie mit 0:1 (Firmino Lima Afonso) im Hintertreffen. Darauf hätten wohl die Wenigsten im Vorfeld getippt. Es dauerte dementsprechend auch ein Weilchen, ehe die Schützlinge von Christian Welling mit dem 1:1 vom Punkt durch Till Görges die passende Antwort fanden (19.). Dieser Treffer allerdings sollte sich als Startschuss herausstellen - in doppelter Hinsicht. Zum einen bog Sprakel die Geschichte noch vor dem Pausentee in eine standesgemäße 4:1-Führung um (24./37./40.) und zum anderen schnürte dabei besagter Görges mit den Toren zum drei und vier zu Null seinen persönlichen Dreierpack. Kann man mal so machen. Am Ende sprang dann ein ungefährdeter 7:1-Erfolg (5:1/6:1/7:1 - 53./70./87.) heraus, der unterstreicht, dass es Sprakel in dieser Spielzeit ernst meint. 

Verlierer des Spieltages: Vor diesem Duell lagen beide Teams punktetechnisch noch gleichauf. Sowohl der TuS Altenberge IV als auch Mauritz III hatten es bis dato auf drei Punkte gebracht. In solchen Fällen sprechen Trainer dann gerne von `Duellen gegen direkte Konkurrenten, die unbedingt gewonnen werden müssen`. Und gewinnen ist ein gutes Stichwort. Dies taten nämlich die Gäste. Zwar knapp, aber auch ein 4:3 (1:1) reicht abschließend für die dreifache Ausbeute. Bitter für den TuS: Ein Eigentor von Oliver Wilmer (27.) brachte die Gäste auf die Siegesstraße. Zwar glich Altenberge noch vor dem Pausentee in Person von David Odlon zum 1:1 aus (37.) und ging sogar nach Wiederanpfiff mit 2:1 in Front (Alan Issa/50.), aber dann entglitt den Hausherren das Spiel fast schon auf mysteriöse Art und Weise. Mauritz drehte vor dem Kasten plötzlich auf und entriss dem TuS die Führung binnen kürzester Zeit. Ein Doppelpack von Markus Gehle (65./67.) und ein später Treffer von Daniel Isverding (86.) machten aus dem 1:2 eine 4:2-Führung. Zwar plumpste hintenraus noch ein Ding zum 3:4 in den Kasten von SVM-Keeper Stefan Golombek, aber letztlich war dies nur noch TuSler Ergebniskosmetik. Somit stockte Mauritz sein Punktekonto auf sechs Zähler auf und schob sich damit - so komisch das auch klingen mag - zugleich ins Mittelfeld der Tabelle vor. Der TuS hingegen verharrt weiterhin im Keller.   

Topspiel des Spieltages: Da fiel unsere Wahl auf das Kräftemessen zwischen dem SC Greven 09 III und B-Liga-Absteiger GW Gelmer II. Okay, so richtig "Spitzenspiel" war es dann nicht, so zumindest die Auffassung von GW-Coach Bernhard Garling. "Das war kein Top-Spiel. Dafür war das zu wenig Fußball." Bis es aber überhaupt dazu kam, dass der Sportart nachgegangen werden konnte, dauerte es so seine Weile. Der Grund: Der angesetzte Schiedsrichter erschien nicht. Warum, weiß keiner. Jedenfalls musste Ersatz her. Letztlich übernahm Stefan Lange aushilfsweise die Spielleitung. Prekär: Der Unparteiische kommt aus Greven. "Das war natürlich nicht glücklich, aber unsere Niederlage müssen wir uns letztlich selbst zuschreiben", so Garling. Damit wären wir beim Zahlenwerk. Die Gäste gingen nämlich zügig durch Vicente Mangue mit 1:0 in Front (6.). Mangue vollstreckte dabei einen weiten Schlag seines Schnappers Henrik Peine trocken in die kurze Ecke. Nachhaltige Sicherheit gab dieser Treffer aber nicht, denn Greven kam zurück - und zwar richtig. Zunächst egalisierte Patrick Münning den Rückstand (15.), ehe Sven Brüggemann für die Nullneun-Führung sorgte (38.). 

Die Treffer sollen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass in diesem Match doch vieles Stückwerk blieb - auf beiden Seiten. Es war eben ein zerfahrenes Duell, indem sich vor allem Gelmer immer wieder in unnötigen Einzelaktionen verzettelte. Obendrauf gab es viele strittige Szenen und ein vermeintlich "klares Tor", welches den Gästen aufgrund einer angeblichen Abseitssituation nicht gewährt wurde. Dennoch: Grün-Weiß hatte im zwoten Durchgang genug Chancen, um am Ende nicht mit leeren Händen dastehen zu müssen. Manko: Die Verwertung. Und so blieb es letztlich beim 1:2 aus Sicht der bis dato noch ungeschlagenen Gelmeraner. "Wir haben verloren, weil wir schlecht gespielt und unsere Gelegenheiten nicht genutzt haben. So deutlich muss man das sagen", stellte Garling abschließend klar. Seine Elf verpasste es damit, Schritt mit der Spitze zu halten. Positiv: Der Rückstand auf Relegationsrang zwei beträgt dennoch nur drei Pünktchen. 

Heimspiel-Fazit: Unparteiische die ein Spiel vergessen, eine erste Niederlage für GW Gelmer II, viele Tore zwischen Altenberge IV und Mauritz III sowie Sprakler, die es wissen wollen. All das bot uns dieser 6. Spieltag. Stellt sich doch irgendwie schon jetzt die Frage, was da am kommenden Matchday auf uns zukommen wird, denn bisher hielt wirklich jeder Sonntag so seine Überraschungen bereit.