Ausber-Cup 2023
Ein Tor entscheidet
Von Nils Hanewinkel
(21.12.23) Es ist wieder Ausber-Cup. RW Alverskirchen ruft, viele hochkarätige Teams aus dem Umkreis sowie die üblichen Verdächtigen springen. Die Kehlbachhalle in Everswinkel ist Austragungsort des ganzen Zirkus, der am Mittwoch in seine erste Vorstellung ging. In beiden Gruppen war's dabei ein richtig spannender wie enger Aufgalopp...
Gruppe A: Freckenhorst punktlos, Everswinkel dankt den Preußen
Den Ausgang der Gruppe A hätten wohl nur die wenigsten so erwartet. Mit null Punkten und 20 (zwanzig!) Gegentoren erwischte der Bezirksligist TuS Freckenhorst einen Abend zum Vergessen. Da Preußens Reserve unangefochten an der Spitze thronte, lief alles auf ein enges Rennen zwischen den beiden A-Ligisten GW Albersloh und DJK Everswinkel hinaus.
Das direkte Duell der beiden Teams, was für beide das erste Spiel des Abends war, endete mit 3:3 unentschieden. Albersloh gewann daraufhin gegen Freckenhorst mit 8:5, womit das Ausscheiden der Freckenhorster schon nach dem zweiten Spiel besiegelt war.
Ein absolutes Highlight war dann die Partie von Preußen zwo gegen den Lokalmatador Everswinkel. Oberliga gegen A-Liga stand drauf, drin war aber ein echter Fight. Von den Fans getragen, ging der Außenseiter früh in Führung. In der Defensivarbeit war der DJK hochkonzentriert und ein weiterer Gegenstoß brachte gar das 2:0. Die Halle stand Kopf und war Everswinkels sechster Mann. Über die Hälfte der Spielzeit hielten die Everswinkler die Führung in ihren Händen, hintenraus mussten sie sich der Klasse des Gegners aber geschlagen geben. 5:2 lautete der Endstand zugunsten der Adler.
Albersloh, Preußen und der große Showdown
So stand vor dem letzten "Spieltag" Albersloh mit drei Punkten und sechs Toren besser da als Everswinkel, das im Fernduell vorlegte. Gegen den TuS Freckenhorst gab es einen verdienten Sieg, dessen Höhe (6:2) noch ausschlaggebend sein sollte. Im letzten Spiel der Gruppe A traf Albersloh auf die Jungs von Preußen, die bereits für die nächste Runde qualifiziert waren. Es entwickelte sich ein ruhiges Spiel, was lange 0:0 stand. Der Unmut über fehlende Schützenhilfe machte sich in der Halle bemerkbar, brauchte Everswinkel schließlich mindestens zwei Preußen-Tore, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben. Die beiden Tore sollten schließlich fallen.
Doch was nun? Gleiches Torverhältnis, identische Anzahl geschossener Tore, Unentschieden im direkten Vergleich. Es lief auf ein Neunmeterschießen hinaus. Dachten alle, auch Everswinkels Offensivmann Fynn Auffarth. "Ich hatte mir die Ecke eigentlich schon ausgesucht", schmunzelte er. Doch so weit kam es gar nicht. Fünf Sekunden vor Schluss erzielte der SCP das 3:0 und schoss Albersloh damit aus dem Turnier. Ein Foto-Finish wie es im Buche steht. "Unglaublich, das bedeutet uns viel, da Everswinkel schon länger nicht mehr über die Vorrunde hinauskam, zumindest seit ich vernünftig denken kann", führte Auffarth fort und fügte an: "Wir haben damit gar nicht gerechnet und müssen jetzt erstmal eine Truppe für Freitag zusammensuchen. Das wird eine knappe Kiste". Heimspiel-Einschätzung: Für fünf Mann wird´s wohl reichen.
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Gruppe B: Dreimal sechs Punkte, Wolbeck wird das Torverhältnis zum Verhängnis
In Gruppe B war RW Milte gegen die höherklassigen Teams von Borussia Münster (Landesliga), sowie dem VfL Wolbeck und SC Wiedenbrücks Zweitvertretung (beide Bezirksliga) der klare Außenseiter. Eine Überraschung blieb aus und mehr als ein geschossenes Tor sprang auch nicht heraus. Die Punkte wurden also auf die anderen Mannschaften aufgeteilt und das äußerst gerecht. Sechs an der Zahl sollten es schließlich pro Team sein. Das Torverhältnis entschied über Weiterkommen oder Niederlage.
Dort zog Wolbeck schlussendlich den Kürzeren. Womöglich auch, weil man gegen die Milter (nichts gegen euch) "nur" drei Tore erzielte. Borussia (9:1) und Wiedenbrück (8:0) meinten es hingegen nicht so gut mit dem B-Ligisten.
Den Auftakt der Gruppe gewann Borussia MS knapp mit 5:4 gegen Wiedenbrück, verlor gegen Wolbeck aber mit 3:5, die wiederum gegen Wiedenbrück mit 3:6 unterlagen. Man teilte sich die Punkte brüderlich auf. Vor dem letzten Spiel der Gruppe stand der VfL mit 11:9 Toren und sechs Punkten noch an zweiter Stelle. Doch Borussia lauerte mit 8:9 Toren und drei Punkten dahinter, zumal es gegen RW Milte ging.
Wie das ausgegangen war, schrieb ich ja bereits (9:1). Also keine künstliche Spannung. Borussia schraubte sein Torverhältnis erheblich in die Höhe und verdrängte Wolbeck damit von Platz zwei. Ganz zur Freude ihres Coaches Henry Hupe: "Wir sind froh, weiter zu sein. Es ist spielerisch noch Luft nach oben, der Spaß soll aber im Vordergrund stehen. Nach unserer langen Saison mit Aufstiegsrunde und so weiter, schonen wir auch einige Jungs. Es ist aber immer wieder was Schönes, so ein Hallenturnier zu spielen".
