Viel zu lieb

Von Luca Adolph

(03.04.23) Wirft man einen Blick auf die Fairness-Tabelle fällt etwas Ungewöhnliches auf. Alle Mannschaften aus dem Tabellenkeller tauchen oben auf. Auf Platz eins thront unangefochten die Zweite von Blau-Weiß Aasee. Sie sind das liebste Team. Gegen den VfL Sassenberg kam ihnen ihre Nettigkeit aber teuer zu stehen.

Es war schon schön, wie sich Stefan Wortmann an fünf Mann vorbeitankte und dann aufs Tor knallte. Björn Unland versenkte daraufhin den Abpraller von Johannes Poerschke zum 2:0 für Sassenberg in die Maschen (55.). Aasee ließ Wortmann aber zu einfach machen. "Das ist ein Thema, das sich durch die ganze Saison zieht. Da sind wir einfach zu lieb und müssen mal ein taktisches Foul ziehen. Es kann nicht sein, dass Wortmann da an fünf Leuten vorbeiläuft", haderte Trainer Costa Fetsch mit Aasees Zweikampfscheu.

Sassenberg hat die Nase vorn

Anders als BWA war Sassenberg deutlich körperlicher zugange. Aber auch spielerisch hatte der VfL seine Momente. Früh im ersten Durchgang versenkte Wortmann die Murmel schon im langen Eck (20.). Unland und Tobias Brand hatten dann noch Chancen für weitere Tore. "Unterm Strich ein verdienter Sieg. Aasee hat es aber auch gut gemacht und keinen schlechten Ball gespielt. Christoph Strickmann hat für uns ein paar Mal gut gehalten", sagte VfL-Coach Patrick van der Sanden.

Noch vor dem Sassenberger Führungstreffer hatte Amani Gerhardus eine riesen Volley-Chance. Den Freistoß von Felix Mersmann scheiterte er jedoch am langen Pfosten. Nach dem Rückstand verstolperte Leo Haheling von Lanzenauer dann vor dem Gehäuse. Er überlegte zu lange bei seinem Abschluss aufs Tor.

Kurz vor dem Ablauf der regulären Spielzeit prüfte Aasees Jakob Stiftel dann noch mal das Aluminium. Hiernach war Sassenberg dann endgültig auf Siegeskurs. Der VfL verbuchte damit zehn Punkte aus den vergangenen vier Begegnungen. "Damit können wir es nun etwas entspannter angehen. Personell gehen wir aber ordentlich auf dem Zahnfleisch. Es darf sich keiner verletzen. Aktuell sieht es aber nach einem schönen Abschluss für uns aus", sagte van der Sanden, dessen Amtszeit bei Sassenberg nach der Saison endet.

Blau-Weiß Aasee II – VfL Sassenberg     0:2 (0:1)
0:1 Wortmann (20.), 0:2 Unland (55.)