Kreisliga B3 MS
In kürzester Zeit etabliert
Von Pascal Bonnekoh
(27.12.20) Erst seit rund zweieinhalb Jahren rennt der FC Polonia Münster über die örtlichen Sportplätze. Dennoch spielen sie bereits groß auf. Vergangene Saison schaffte man den Aufstieg in die Kreisliga B, wo sie es sich nach acht gespielten Partien auf den fünften Tabellenplatz gemütlich gemacht haben.
Vor dem Start in der neuen Spielklasse hatte Polonia keine großartigen Erwartungen. "Wir haben uns keine Ziele gesetzt. Dafür ist der Verein auch noch viel zu jung. Hauptsächlich wollen wir einfach nur nicht absteigen", berichtet der Sportliche Leiter Simon Zaremba. Insbesondere von der Einstellung der Mannschaft ist Zaremba begeistert: "Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel. Man steht Sonntags auf, um zu gewinnen. Jeder ist gallig auf den Sieg."
"90 Prozent der Mannschaft hält sich fit"
Mit dieser Einstellung überrumpelten sie die B3. Bisher verließ Polonia erst zwei Mal den Platz als Verlierer, während man gleichzeitig vier Siege und zwei Unentschieden einfuhr. Insbesondere vor dem Corona-Break war die Mannschaft in bestechend guter Form unterwegs. Immerhin ist die letzte Niederlage bereits über drei Monate her. Besonders der Sieg über den Nachbarn Centro Espanol Hiltrup am bisher letzten Spieltag gefiel Zaremba aber besten: "Wir hatten uns nach dem Derbysieg auf die nächsten Spiele gefreut. Wir sind und waren gut im Training."
Am erstaunlichsten ist, wie gut die Truppe anscheinend auch nach der langen Pause immer noch im Training zu sein scheint. Jede Woche gibt der neue Coach Piotr Zabski eine konditionelle Aufgabe vor, die die Spieler erfüllen sollen. "Die Jungs liefern ab und schicken immer ihre Fotos in die Gruppe rein. 90 Prozent der Mannschaft hält sich fit. Es fehlt nur der Ball und die Gemeinschaft", so der Sportliche Leiter. Auch Tymoteusz Piotr Wojtecki hält sich weiterhin fit. Im Sommer schloss er sich Polonia an, aber auf Grund von Problemen mit der Spielberechtigung durfte er bisher noch nicht ran. Ausgerechnet mit dem Beginn der Saisonunterbrechung hätte er aber endlich aktiv am Spielgeschehen teilnehmen dürfen. "Er wartet sehr auf den Saisonbeginn. Er war immer beim Training. Das ist die einzige Person, wo das mit der Anmeldung nicht sofort geklappt hat. Beim FLVW gab es wohl einen Fehler", berichtet Zaremba.
Mit positiver Energie zum Erfolg
Ebenfalls interessant ist die Personalsituation im Kasten der Münsteraner. Denn mit Bartosz Kopa, Patryk Janicki und Christian Frischko stehen gleich drei Torhüter im Kader von Polonia. Das Besondere hier ist, dass es keinen wirklichen Stammkeeper gibt. "Der Trainer stellt nach Trainingsbeteiligung auf. Jeder von den Dreien hat verschiedene Fähigkeiten. Sie kommen miteinander gut klar und werden von der Mannschaft voll akzeptiert. Trotz Konkurrenzkampf herrscht ein liebevoller Umgang untereinander", erzählt Zaremba.
Und auch wenn es dem Sportlichen Leiter ziemlich schwer fiel einen Spieler aus seiner Mannschaft hervorzuheben, betonte Zaremba dennoch die Wichtigkeit von Mariusz Ambrozuk, der bis zum vergangenen Sommer die Mannschaft noch als spielender Trainer aufs Feld führte und in der Jugend unter anderem für Preußen Münster aktiv war: "Man weiß, wo er gespielt hat. Er ist sehr antreibend fürs Spiel und der Kopf der Mannschaft. Aber das ist nicht nur er, sondern alle. Die Mannschaft ist komplett. Niemand meckert sich an. Wenn einer den Ball verliert, holt ein anderer ihn wieder. Jeder muss jeden motivieren. Daher kommt auch unser Erfolg. Anfangs gab es noch mehr negative Energie, als positive. Inzwischen haben es aber alle verstanden."